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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1841
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1841
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- Deutsch
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181 9 182 tend die Motive der Regierung in ihrer Strenge gegen die polnische Presse waren, so unbekannt sind die Gründe, welche die Regierung zu einer solchen Harte gegen die jüdische Presse veranlaßt haben mochten. Nach Einigen soll der Fanatis mus einer jüdischen Secte in Rußland, die man Chasi- d im nennt und die sehr ausgebreitct sein soll, Schuld dieser Strenge sein, da seit einigen Jahrzehnten diese Sekte fast alle jüdische Pressen Rußlands zur Ausbreitung ihrer fana tischen und gefährlichen Lehren benutzt haben soll; nach An dern soll nach dem Falle Warschaus ein geheimes Vcrständ- niß zwischen der jüdischen und polnischen Presse bestanden ha ben > die conspirirenden Polen nämlich sollen sich der weniger beaufsichtigten jüdischen Presse zu unerlaubten Schriften be dient haben, welcher letzteren Meinung aber die Furchtsamkeit der Juden und ihre Feindschaft gegen Polen widerspricht. In jedem Falle ist diese Anordnung der Regierung höchst merkwürdig, und in so fern sie eine Literatur abtödtct, auch höchst tragisch; denn die zwei Pressen in Wilna und Kiew weit entfernt die aufgehobenen zahlreichen Pressen zu ersetzen, sind gerade seit jenem Mas tiefer gesunken und fast ganz ver schwunden. In Kiew ist die Presse stumm, und die in Wilna hat ein Anfall vernichtet; denn vergangenen Som mer wurde die schöne Druckerei daselbst, welche unter der Firma der Gebrüder Rom sehr bedeutend war, von Flam men verzehrt, wobei auch noch die einzige jüdische Schriftgie ßerei mit vernichtet wurde. Die Karäer (eine jüdische Sekte, die den Talmud verwirft) in der Krim allein scheinen von dieser Maßregel ausgeschlossen zu sein, da diese nach wie vor ihre Druckereien in D sch u fut-Ka l e haben, wo sie früher schon ihre Ritualien druckten, und in neuerer Zeit auch in Kosloff oder Jewpaturia, wo sie durch Unter stützung ihres Krösus Sima Bobo witsch viele Werke herausgeben. lieber die weitern Schicksale der Presse in Rußland nächstens ein Mehreces. Z. N a ch d r u ck. Unterm 28. Dec. versendete Herr I. V. Meidinger in Frankfurt (Verlag des bibliograpbischcn Instituts in Hildburghausen) ein sauber auf starkes Velinpapier gedruck tes Bändchen im Schillerformat, als Familicnbibliothck deutscher Elassiker 1. Es ist ein Abdruck von Lessing' s Nathan mildes Ver fassers Bildniß und Leben, welches jener Verlag unter den Flügeln von Meyers Universum in das Publikum cin- schmuggeln möchte, wie nachstehende unter die Factur ge druckte Bemerkung dacthut: „Au Meyers Universum VIII 1—12 wird die FamilicN'Bibliothek deutscher Elassiker 1—3. Liefec. als Prämie gegeben, für deren berechnete Fortsetzung Sie sich ebenfalls recht thätig zu verwenden belieben." Nicht Alles, was nicht verboten ist, ist auch erlaubt. Es giebt ein tiefer liegendes Rcchtsgcfühl im deutschen Buch handel, welches sich durch Uebcrtragung fortgepflanzt hat und stärker ist, als jener „Verlag" glauben mag. Es wird genügen, jenes Unternehmen des bibliographischen Instituts signalisirt zu haben, um jeden Eollegen zu veranlassen 1) die Prämie zu dem Universum zurück zu weisen, sie also nicht zu vertheilen, und 2) noch weniger Aufträge auf die Fort setzung anzunehmcn. Das bibliographische Institut hat seinen Vortheil mehr fach durch Reisende zu fördern geglaubt. Mag es dieses von dem geschriebenen Gesetz freilich nicht verbotene Unter nehmen auf solche Weise vertreiben. Dec ehrliebendc Theil des Buchhandels, und das ist dec überwiegend größere, wird sich mit demselben nicht befassen. Nebenbei möchte noch die Frage aufzuwerfen sein, in wie fern in Preußen dieser Nachdruck eines Verlagsartikels einer preußischen Buch handlung erlaubt sei? Verantwortlicher Rcdactcur: G. Wigand. Ä e k a n n t in Pr nnumcrntions- und Snbscriptions- Inzcigcn. s464.) Subscriptionsanzeige. 2. Anflage des 2. Jahrganges der angenehmen nnd leichten Unterhal tungen am Pianoforte. Von diesem Werke ist die sehr starke Auflage bereits total vergriffen. Ich veranstalte davon sogleich eine neue Ausgabe in 4 Heften a 6 Bogen, worin einige kleine unbedeutende Piecen durch bessere ersetzt werden. Diese Ausgabe kostet complet im Subscriptionspreis Zwei Thaler, mit Beendigung des 4. Heftes tritt unwiderruflich der Ladenpreis von 4,^. ein. Vom 1. Hefte gebe icb zum Subskriptionspreis 1 Exempl. s llonch, Mehrbedarf und Fortsetzung aber nur gegen baar mit 30 Auf sechs zusammen bezogene Gxrmpl. ein siebentes frei. Chemnitz im Januar 1841. I. G. Häcker. a ch u n g e n. Pnchcr, Mnsikalicn n. s. w. unter -er Presse. Deutliches IlationaUied von P. R. „Hörst Du, mein Volk, das Brausen deiner Eichen, Erregt vom Sturm, der rings Gewitter droht," für eine Siugstimme mit Begleitung des Pianoforte componirt von Weisi. Preis 5 N^s. (4 g-s.) Dieses herrliche Lied, versehen mit einer angemessenen kraft vollen Melodie, wird in wenig Tagen pro nov. versandt. Handlungen, welche keine Nova annehmen, wollen verlangen. Rabatt 50 L. Freiexemplare, welche am Jah resschluss für die ganze fest bezogene Quantität berech- 6 0. "" wt.l.vl'll, EZ, ^5, Chemnitz, den 18. Januar 1841. G. Häcker.
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