Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1841
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1841
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18410108
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184101086
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18410108
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1841
- Monat1841-01
- Tag1841-01-08
- Monat1841-01
- Jahr1841
-
49
-
51
-
53
-
55
-
57
-
59
-
61
-
63
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige H e r a u S g e g e b e n von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. M 3. Freitags, den 8. Januar 1841. Heber den Einfluß des deutschen Buchhandels seit der Befestigung des europäischen Friedens auf die Verbreitung der Bildung unter allen Classcn der bürgerlichen Gesellschaft. (Fortsetzung.) Der Aufschwung, den die Chemie nach dem Kriege nahm, und der Einfluss, den diese Wissenschaft auf die Vervollkomm nung der Gewerbe äußerte, nöthigte einen großen Theil der Gewerbtreibenden, um nicht gänzlich zurückzublciben, diejeni gen Schriften, welchegestützt aufdiese Wissenschaft, neueVer- fahrungsarten in den Gewerben kennen lehrten, zu lesen. Diese Lectürc mußte nolhwendig noch andre Lectüre veranlassen, weil die Lesenden bald merkten, daß sie, um diese Schriften völlig verstehen zu können, noch andrer Schriften bedürften, durch die sic mit den erforderlichen Vorkcnntnissen versehen werden könnten. Hierzu kam noch die ungeheure Concurrenz, welche jeden Gewerbtreibenden nöthigte, auf die Verbesserung seiner Waaren bcdachtzu sein, und die Wirkung des wichtigen Grund satzes der neuern Industrie, mit geringem Gewinne, aber in großen Massen zu verkaufen, wodurch die Preise der Waaren bedeutend herabgedrückt wurden. Alles dies mußte die Fabri kanten und Gewerbtreibenden antreiben, auf MtM zu sin nen, um ihre Verfahrungsarten zu vervollkommnen und so sehr als möglich zu vereinfachen. Diese Kenntnisse konnten sie sich aber größtenteils nur aus Büchern aneignen. Kurz, die Unwis senheit ist in unseren Tagen das wichtigste Hindernis, nicht nur sein Auskommen zu finden, sondern auch sich Reichthum, Ehre und Ansehen zu erwerben. Das beste Heilmittel gegen sie aber ist daS Studium nützlicher Bücher- Erwägen wir endlich noch, daß die Idee der Gleichheit und Freiheit, welche Anfangs nur den Einfluß auf die große Masse äußerte, daß sich dieselbe besser nährte und kleidete, um dadurch sich den höhern Ständen gleich zu stellen, sich endlich in der selben vergeistigte und dadurch ihrer Thätigkeit die Richtung nach dem Höhern, nach dem Geistigen gab. Man fand bald, 8r Jahrgang. daß nicht bloß schöne Kleider den Mann machten, sondern daß auch seine Reden mit der besseren Kleidung harmoniren müß ten, daß man in seinen Gesprächen geistige Bildung zeigen müsse, um das Innere mit dem Aeußcrn einigermaßen in Einklang zu bringen. Die in den Schulen ausgestrcute Saat gedieh und machte cs möglich, auch ohne Lehrer in Kenntnissen zuzu nehmen, und nur Bücher waren cs, durch die man hoffen konnte, diesen Zweck erreichen zu können. Indem mächtige Umstände so gewaltig einwirkten und das Publicum aus eine so außerordentliche Weise umschufen, mußte dies eine große Rückwirkung auf den Buchhandel selbst äußern, so wie er selbst nicht ohne thätigen Antheil an diesen Umgestaltungen sein konnte. Wir wollen daher jetzt betrach ten, wie unter den gegebenen Umständen der Buchhandel sich gestaltete und was er selbst als Glied in der Reihe der wirken den Kräfte dazu beitrug, um solche Resultate herbeizuführcn. Die Erfindung der Stereotypie hatte die Möglichkeit her- beigeführt, Werke, von denen man hoffen konnte, daß sie au ßerordentlich begehrt würden, zu wohlfeilen Preisen zu liefern. Bald nach dem Kriege benutzte daher Tauchnitz dieses Mittel, um Wcrkeder Alten in ungeheurer Anzahl und zu damals außeror dentlich wohlfeilenPreisen der studircnden Jugend zu überliefern. Dies bildet eine nicht unwichtige Epoche in der Geschichte des deutschen Buchhandels- Zwar war dies immer nur eine be schränkte Sphäre, innerhalb deren diese Produkte der Presse cir- culirten, und cs wurde dadurch für die allgemeine Volksbildung, unmittelbar wenigstens, nichts gewonnen, aber es wurde doch da durch ein wichtiges Beispiel gegeben, das späterhin den Eombi- nationen als sichere Basis diente. Obwohl die erste Idee dazu Tatichnihen nicht gehörte, indem er ausländische Vorbilder vor Augen hatte, so ist das schon ein hohes Verdienst, eine in der Fremde entsprungene Idee auf den heimischen Boden zu ver pflanzen und sie den Bedürfnissen und Gewohnheiten des eige nen Volkes anzupassen. Von ungleich größerer Wichtigkeit, wegen der daraus ent-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht