Nr. 189. Leipzig, Dienstag den 17. August ISIS. LL 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil, Aufruf! Ein volles schweres Kriegsjahr liegt hinter uns. Wohl dürfen wir im Anblick verheißungsvoller Siege durch die Pforte des zweiten Zahres schreiten. Aber Kampf und Wunden bleiben auch ferner unsere Begleiter. Als vor Jahresfrist schwerste Wolken über dem Vaterlande hingen, fanden wir Lerzen und Lände offen für die Berufsgenoffen, denen die wehesten Wunden geschlagen waren. So wird cs auch heute der einmütige Wille aller Berufsangehörigen sein, unfern Kämpfern draußen die tröstliche Beruhigung zu geben, daß der Deutsche Buchhandel in Treue und Dankbarkeit sich ihrer Angehörigen daheim annimmt. Über 34 000 Mark hat die Opferfreudigkeit der Kollegen unserer Kriegshülfe in diesen zwölf Monaten gespendet. Aber mit jedem Monat mehren sich die unzulänglich versorgten Familien; unsere Kricgsmittel sind bis auf 12000 Mark erschöpft. Und die schwersten Lasten werden erst auf uns liegen, wenn nach dem ersehnten Friedensschluß die wirtschaftlichen Verhältnisse nur langsam wieder in geordnete Bahnen fließen. So bitten wir an der Wende eines Zeitabschnittes, der mit Gottes Hilfe dem Vater lande und dem Deutschen Buchhandel viel Bedrohliches erspart hat, erneut und herzlich um reichliche Gaben. Nach wie vor nimmt unser Schatzmeister, Herr Max Schotte, Berlin VV. 35, Potsdamer- straße 41g, direkt oder auf das Konto des Unterstützungs - Vereins Deutscher Buchhändler und Vuchhandlungs - Gehülfen bei der Dresdner Bank, Berlin, Depositenkaffe K, Kriegsbeiträge entgegen. Über die Eingänge wird im Börsenblatt quittiert, soweit uns nicht gegenteilige Wünsche geäußert werden. Berlin, im August 1915. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. Or. Georg Paetel. Edmund Mangclsdorf. Max Schotte. Max Paschke. Reinhold Borstell. 1157