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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.12.1840
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.12.1840
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- Deutsch
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2975 111 2976 die Rede, der äußere Gang der Geschäfte ist so einfach, daß keine vielen Jahre nöthig sind, um damit vertraut zu werden, und an die Stelle der Waarcnkenntniß tritt bei ihm ein ge läuterter Verstand, literarische und allgemeine Bildung. Da' also der Buchhandel sich so wesentlich von dem übrigen Handels und Gewerbstande unterscheidet, und die gebräuchliche Lehrzeit nichts weniger als auf geistige Bildung abziclt, mithin der eigentliche Zweck des Lchrestchcns durch die bisher übliche Form ganz und gar nicht erreicht wird: so frage ich, warum man nicht schon längst davon abgegangen ist. Des gewissenlosen Mißbrauchs, den viele Principale mit ihren Lehrlingen trei ben, will ich als einer Ausartung nur beiläufig gedenken. Wer mir aber crwicdern wollte, daß jede Verkürzung der Lehr zeit eine Beeinträchtigung des Principals sei, dem antworte ich, daß ein Zögling, der auf die oben vorgeschlagenc Art für die Geschäfte vorbereitet ist, wenigstens drei Knaben aus der Trivialschule aufwiegt. Oder ist es etwa nicht vortheilhaftcr, einen jungen Mann, der sogleich für alle Geschäfte mit Erfolg zu verwenden ist, zwei Jahre, als ein kaum zu etwas mehr als zu Laufburschendicnsten geeignetes unwissendes Kind vier Jahre unentgeltlich zu benutzen? Man wird mich vielleicht mit dem Steckenpferde der Kauflcute, der Routine, nicdcr- reitcn wollen. Aber wenn Jemand einen also benamsetcn routinirten Gchülfcn sucht, so fragt er nach einem Mann von gesetzten Jahren; denn cs ist notorisch, daß den jungen Leuten fast Alles, was der hohem Geschäftskcnntniß angehört, erst nach vollendeter Lehrzeit zugänglich wird. Und ferner wird ein junger Mann von umfassender Bildung theils die penible Eingeübtheit völlig entbehren können, theils sich die nöthige Routine in unglaublich kurzer Zeit aneigncn, während ein ungebildeter Mensch bei jedem Geschäft, welches ihm noch nicht gerade in dieser Form vorgekommcn ist, mit aller Rou tine in Verlegenheit geräth. Geht mir doch mit eurer Rou tine ! Ich möchte demnach Vorschlägen, nur junge Leute von Talent und tüchtiger Bildung, möchten sie nun auf einer Buchhandelsschulc oder sonst wie vorbereitet sein, in den Buchhandel aufzunchmcn, und für diese die Lehrzeit auf etwa zwei Jahre zu rcduciren. Schließlich nur noch ein directes Wort an die Buch händler. Unser gediegenstes politisches Journal als muthiger Vorkämpfer für geistige Freiheit, ein genialer, mithin ver trauensvoller Fürst auf dem Throne des moralisch größten deutschen Staates — das sind Auspicicn, die unsre Hoffnung auf baldige Erlösung von geistiger Knechtschaft beleben. An euch vor Allen ist cs nun, zu beweisen, daß ihr der Wohlthat einer freien Presse würdig seid und ihrer Verwaltung fähig. Novitäten - Verscndungs - Liste für 1841. Ausgcfertigt von Georg Wigand. Diese Liste verfolgt einen dreifachen Zweck- Zuvörderst soll sic bei Versendung von Neuigkeiten einen Maßstab an die Hand geben, indem bei jeder Firma die nöthigen Bemer kungen in dieser Beziehung mgedeutct sind, sodann soll sie an geben, in welchen Blättern und zu welchen Bedingungen In sertionen zu veranstalten und Beilagen zu verbreiten sind und endlich soll sie die Verleger vor Verlusten möglichst bewahren. Um den letztem Zweck zu erreichen, sind die Firmen solcher Handlungen, die entweder gar nicht oder nur sehr unordent lich abzuschließen und zu saldiren pflegen, weggelasten worden. Auf Vollständigkeit macht daher diese Liste nicht Anspruch. Aus diesem Grunde aber verdient sie alle Beachtung, denn es ist dies das einzige Mittel, die Reihen der Buchhändler zu säubern von den Unordentlichen und Unsoliden, die das Ge schäft erschweren und die Freude daran verkümmcn. Vermischte Nachrichten. Der Gestimmt-Verlag des Magazins für Buchhandel in Hamburg ist durch Kauf an B. S. Berendsohn übcrgegan- gen und es ist nun die erstcre Firma als gänzlich erloschen im Buchhandel zu betrachten. Philalethes bemerkt in Nr. 107 dieses Blattes ganz richtig, daß die pariser Nachdrücke ihrenErzcugern kei nen Segen brachten, verschweigt aber, oder weiß nicht, daß Herr Baudry von vorn herein mit Luchsaugen die Erzeuger beobachtete, die in sein (Nachdrucks) Gebiet sielen, und der jenige war, der aus den Fallitmasscn die Stereotyp-Platten zu einem Spottpreise aufkaufte. In seinen Händen werden diese Nachdrücke erst empfindlich scha den, die Platten kosten ihm kaum dessen, was sie den Erzeugern kosten und seine Verbindungen geben ihm nur zu viel Gelegenheit diese Erzeugnisse einzuschmuggeln. Gcralhen wäre cs demnach, allen Verlag, der Baudry's Namen trägt, in Deutschland zu verbieten. 2. r. Ehrenbezeigung. Sc. Maj. der König von Griechenland hat für die Zu sendung des von Hm. O. A. Schulz zur vierten Säcularfeier der Buchdruckerkunst historisch entworfenen und durch die Hirschfeld'sche Ofsicin meisterhaft ausgeführtcn Denkmals: l^ogi-gxüia zribilsn» 1840, die Gnade gehabt, ihm als Merkmal Allerhöchsten Wohlgefallens an der darin niedergc- legtcn glücklichen Idee: die Geschichte der Typographie bild lich darzustellen und zugleich auch die Stufe der Vollkommen heit des Kunstdruckes zu zeigen , wie das beigefügte Schreiben sich ausspricht, die große goldene Medaille mit der Aufschrift: 7bl§ ^larork^voux auf der einen und dem wohlgelungenen Bildniß Sr. Majestät auf der andern Seite, überreichen zu lassen. C u v i o s u m. Ein Leipziger sogenannter Buchhändler, denn zur Ehre des Buchhandels darf er nicht diesem achtbaren Stande zuge zählt werden, schuldet pro Sslcko der Rechnung 1839 6 2 A. Da er weder Oster- noch Herbst-Messe bezahlte, so wurde dieser kleine Betrag auf ihn abgegeben. Die An weisung kommt jedoch retour mit der Bemerkung: Der Bezogene könne jetzt vor Weihnachten sein Geld anders gebrauchen! Das ist denn doch mehr als naiv. — Verantwortlicher Redacteur: G. Wigand.
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