Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1840
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18400929
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184009291
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18400929
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1840
- Monat1840-09
- Tag1840-09-29
- Monat1840-09
- Jahr1840
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2201 86 2202 Eine solche Schmähung durfte nicht ungerügt bleiben; der Redaktion der Volkshalle wurde eine Erwiederung zur Auf nahme in ihr Blatt gesandt, welche, Einzelnheiten nicht berüh rend, einen richtigen Gesichtspunkt für die Beurthcilung des Buchhandels zu bezeichnen suchte, dem Einsender aber nach 14 Tagen von der Redaction der deutschen Volkshalle unauf- genommen zurückgegebcn wurde: An den Redakteur der deutschen Volkshalle. Herr Redakteur! In Nro. 146 Ihres Blattes geben Sie einen Artikel un ter der Überschrift „Zeitfrage," der in hohem Tone und zuver sichtlicher Sprache die größten Beschimpfungen eines ehren- werthen Standes enthalt. Der Verfasser hat darin, soweit seine Ausfälle den deut schen Buchhandel treffen sollen, die größte Unkcnntniß der Principien und Thatsachen verrathen. Folgende kurze Sätze mögen dazu dienen, den richtigen Gesichtspunkt herzustellcn, von welchem aus der Buchhandel zu betrachten ist, und damit das Faktische zu vergleichen, das Ihr Eorrespondent nicht kennt: 1) Jedes Gewerbe muß Gewinn abwerfen, sonst kann cs nicht bestehen. 2) Je schwieriger, mühevoller und riskanter ein Gewerbe ist, desto mehr Aussicht wenigstens muß es andererseits bieten für verhältnismäßigen Gewinn. 3) Der materielle Erfolg ist sogar eine der wichtigsten Triebfedern zur geistigen und moralischen Ausbildung des Gewerbes selbst. 4) Der Buchhändler macht die Literatur nicht; seine Thätigkeit erhält ihre Richtung durch die Produktio nen der Schriftsteller einerseits und durch das Bedürfnis des Bücher kaufenden Publikums andrerseits. 5) Daß die Literatur durch den Buchhändler ihre Richtung erhalte, wäre ein U n glück für sie, denn cs wäre der tatsächlichste Beweis ihrer Schwäche und ihres Mangels an selbstthätigem Leben. — Die Literatur ist die Blüthc ' der jeweiligen Cultur. Niemand kann sie Hervor rufen. — 6) Bücher, die „Raub, Mord, Sittcnlosigkeit, Gottlosigkeit, besonders aber Knechtsinn, Lakaiendicnst, Fürsteudicnerci" predigen, würden in Deutschland keine „„Pr occntc ab werfen,"" und schon deshalb ist Niemand da, der sich mit dergleichen als Handelsartikel befaßt.— 7) Der Buchhändler soll allerdings, wie jeder rechtliche Mann, aus seinem Kreise, auch aus seinem Gewerbe, alles, was dem Schmutz, der Gemeinheit, der Jmmo- ralität seinen Ursprung verdankt, verbannt halten; aber weiter gehen, Ccnsor werden, soll und darf er nicht; — wir haben wahrhaftig der Eensorcn genug, und brauchen keine Freiwilligen zu diesem Dienste aufzu rufen. 8) Das Honorar, das der Buchhändler dem Autor bietet, ist eine Quote des Gewinnstcs aus dem wahrscheinlichen Absatz: da cs der Verleger Hunderte giebt, so ist dieEon - currcnz groß genug, um im Allgemeinen voraussetzen zu dürfen, daß dem Schriftsteller seine Quote des Ge- winnstes aus seinen Produkten nicht entzogen werde; der Vorwurf des Wuchers kann schon aus diesem Grunde dem Buchhandel nicht gemacht werden. 9) In Deutschland giebt es über 600 Buchhandlungen; und doch wird cs Ihrem Correspondentcn nicht gelingen, auch nur 20 nachzuwcisen, welche durch den Verlag von unmoralischen Büchern Gewinn gesucht hätten. —- Wenn ec daher meint, „es gebe leider zu viele, die ihre heilige Mission entweihen," so ist dies, gelinde aus gedrückt, aus der Lust gegriffen. Ihr Eorrespondent sagt: „Gutcnbcrg, dessen Erinnerungs- „fcste man jetzt allenthalben feierte, hat wohl nie daran ge macht, daß er blos ei n e E rfi n du n g g e mach t hat, um „einige Händler zu bereichern auf Kosten des „Schriftstellers zuerst und dann auf Kosten „des gcistigducstigcn Volks;" — gewiß! — daran hat Gutcnbcrg nie gedacht—dieser Gedanke konnte blos Ihrem Herrn Correspondentcn einfal len! — Er hat übrigens bewiesen, daß er durch nichts berufen ist, Lob oder Tadel über Buchhändler, oder den Buchhandel aus zusprechen. Er weiß nicht, was der Buchhandel ist, kann also auch nicht angcbcn, was ec sein soll. Ein deutscher Buchhändler. Lörsie inlieipLiA. SM 28. 8ept einI> er 1 840. Kmrterdsm, Ir. 8. 136s, 2 dl. 136 — Augsburg, Ir. 8. 100s, 2 dl. Leriiu, Ir. 8. 102 , 2 dl. 102s — llremen, >r. 8. 105^, 2 dl. 105s —llreslsu, Ir. 8. 102s, 2 dl. lHanIclurt s. dl., Ir. 8. 100s, 2 dl. Hamburg, Ir. 8. 147, 2 dl. 146. — Dendon, 2 dl. 6. 12, 3dl. 6. 11s. — Doris, Ir. 8. 78. 2 dl. 77s 3 dl. 77z — Wien, lr. 8. 99j, 2 dl. — 3 dl. 98z. — Douisd'or —, prsuss. lkriedricksd'or. 5s. Holl»»«!. Dursten 12s, Xsiserl. Ducst. 12s, llreslsuer vucst. 12s, Dsssir Ducst. 12, 6»i>ve»tivns-8pecies und 6ulden s, Oonvsntions 10 und 20 Xr. s, 6old pr. dlsrlr, fein 6öln. — — 8ilber pr. dlsrlr fein Cöln. — — — Dreuss. 6our. (als 8arts) 102. Verantwortlicher Redakteur: G. Wigand. S e k a n n t m a ch u n g e n. Buch s4965.s er, Musikalien u. s. w. unter der Presse. Die auf Jean Racine s Werke eingegangenen Bestellungen sind sämmtlich notirt und werden, sobald der erste Band fertig sein wird, genau berücksichtigt werden. Um Rücksendung der noch ausgcbliebenen Verlangzcttel, da unverlangt kein Exemplar verschickt wird, bittet Leopold Moltke. Frankfurt a.O., 22. Sept. 1840.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder