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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1840
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1840
- Sprache
- Deutsch
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2041 81 2042 zu lassen, was mit der öffentlichen Ruhe und Ordnung unver träglich wäre. Die Eensur selbst geht, im Namen der Regie rungen vom Mißtrauen aus: und dann sollte sie dienen, der Regierung das öffentliche Vertrauen zu sichern, wenn dieses Vertrauen nicht ohne Eensur unumstößlich feststehk? Wenn Jemand ohne Unterlaß zeigt, daß er etwas zu verbergen hat, ohneUnterlaß zeigt, daß er durch jedeunübcrwachtc Acußerung eines Jeden gefährdet zu werden fürchtet — wunderbar in der Thar, wenn dies der Weg sein könnte, Vertrauen zu erhalten oder zu befestigen. Doch wenden wir uns auch hier zu den Leh ren der Geschichte, der Erfahrung. Wenn die Eensur die Ruhe und Ordnung erhalten kann, so muß sie doch wol dem gewalt samen Umsturz derselben Vorbeugen. England halte seine blutige Rebellion und, nach der Wiederherstellung der Stuart's, seine Revolution, so lang cs ein Land der Eensur war. Im Jahr 1694 hörte die Eensur auf; seitdem hat England keine Revolution mehr gesehen, wol aber eine Reform. Frankreich war ein Land der Eensur, als die Revolution im vorigen Jahr hundert ausbrach. Aber die Julirevolution von 1830? Die war doch wol das Werk der Preßfreiheit? Sie war das Werk der Ordonnanzen; und die Ordonnanzen, meine Herren, sollten unter andern die Eensur einsühren. „Der Wahnwitz des französischen Hofes, sagt ein großer deutscher Geschicht schreiber, zerschlug den Talisman, der den Dämon der Revo lution gefesselt hielt." Als die Eensur kam, kam die Revolu tion. Ferner: war vielleicht der letzte polnische Ausstand das Werk der Preßfreiheit? Oder (damit ich dies eine Bei spiel noch ansühre): war der Aufstand der Braunschwciger das Werk der Preßfreiheit? (Schluß folgt.) Karl Immer mann ist im sechs und vierzigsten Lebensjahre am 25. Aug. in Düsseldorf gestorben. Die Allgem. Leipziger Zeitung enthält in der Beilage vom 4ten September einen trefflichen Artikel über den so früh Dahingeschiedencn aus der Feder eines unsrer geistvollsten Literaten. Dieser Artikel enthält manches be- herzigungswerthe Wort und wir heben folgende Stelle daraus hervor, um einige flüchtige Bemerkungen daran knüpfen zu können. //Wir bleiben Bänkelsänger in Deutsch land!" sagte Jmmcrmann damals zu wiederholten Malen und nicht ohne herben Grimm. „Da haben sie geschrieben und gelobt von Süden und Norden die Epigone» und den Münchhausen, daß man denken sollte, in jeder Dorsschenke müßten die Bücher zu finden sein, und wenn wir es in der Mcßrechnung besehen, so haben einige dreißig Millionen Deutsche an ZOO Exemplaren genug gehabt!"—Ja das ist der Jammer in Deutschland! Auf der einen Seite entsetzliche ksuvrete, auf der andern Seite ein wahrer Abscheu gegen das Bücherkaufen. Welcher Buchhändler hat nicht schon j Leute gekannt, die beständig von und über Literatur schwatzen, die cs auch ganz in der Ordnung finden, an einem Abende Summen in Champagner zu vertrinken, allein einige Thaler für ein gutes Buch auszugeben, kommt Ihnen nie in den Sinn, ja das ist bei Ihnen ein Ding der Unmöglichkeit. Nein, in dieser Beziehung ist's in England und Frankreich besser. Da erfordert es der Anstand, die Werke der besseren und geachte ten Schriftsteller als Eigcnthum zu besitzen; dort würde sich Jeder, der zu der höhcrn Elasse der Gesellschaft rangirl, schä men, wenn man ein neues Werk Brougham's, Th. Moorc's, Bulwcr's, Lamartine's, Dclavignc's, Victor Hugo's auf dem Tische sähe, welches einer Leihbibliothek entnommen worden. In Deutschland werden solche Anforderungen nicht gemacht; da ! genirt man sich nicht in den höchsten und feinsten Eirkcln, l wenn dort von dem neuesten Werke Ticck's, oder Stcffen's, oder Hcine's oder Laubc's die Rede ist, zu sagen, man habe es noch nicht vom Lcihbibliothckar bekommen können, weil so Viele darauf abonnirt seien. — Verantwortlicher Redactcur: G. Wigand. 6 e k a ii ii t m a ch u n g e n. pränumerations- und Sudscriptions- Rnzcigen. f4541.f Untenstehendes Circulair versandte ich nebst Anzeigen heute an alle Preuß. Buch- und Kunsthandlungen und an die bedeutendsten auswärtigen. E. H. Schrocdcr. Berlin, 1. Septbr. 1840. Die beifolgenden Anzeigen setzen Sic von einem zeitge mäßen Unternehmen in Kenntniß,' das gewiß Anklang und Ab satz finden wird, wenn Sie durch Ihre Thätigkeit für des sen Verbreitung geneigtest wirke» wollen. Es sind die Bildnisse I. I. M. M. des jetzt regierenden Königs nnd dcrKö »igin im Krönungs-Ornate. Gezeichnet und lithographirt von W. Dcvricnt, 24j Zoll hoch, 17 Zoll breit, auf chinesischem Papier, im Königlichen Lithogra phischen Institut gedruckt. SubscriptionsprciS für jedes Blatt 2 Die Zeichnung des ersten Blattes, der Vollendung nahe, ist nach dem Urtheilc niedrerer Kunstkenner höchst gelungen; es war anfänglich meine Absicht, nicht eher eine Anzeige von dem Er scheinen zu erlassen, als bis ich Probcblättcr würde verschicken können, wo es dann einer rühmenden Anzeige nicht bedürfe Härte, allein die so nahe bevorstehende Huldigungs-Feier läßt dies nicht zu; ich hoffe jedoch, meine übrigen Verlagsblättcr werden Ihnen die Ueberzeugung geben, daß ich, was die Schönheit der Ausführung anbetrifft, nicht mehr versprechen werde, als ich halten kann. Sie erhalten vom Subscriptions-Prcise 33 s fj Rabatt, und auf 12 ein Frci-Eremplar. Bei einer festen Bestellung von l3/l2 Exemplaren gebe ich Ihnen gern ein Inserat auf meine Kosten, je nachdem Sie cs wünschen, vor oder nach dem Erscheinen. Vorläufig kann ich nur feste Bestellungen cxpedircn, sobald jedoch die Subscriptionscxcmplarc versandt sind, stehen Ihnen Exemplare -> Doms. zu Dienste». Nochmals Ihre gütige Verwendung in Anspruch nehmend, bitte ich, die mitfolgcnden Subscriptionslistcn sogleich in Umlauf zu setzen, Beamte, Militairpcrsoncn und die kleineren Städte Ihres Wirkungskreises nicht außer Acht zu lassen, und wenn Sie der Anzeigen mehrere bedürfen, sich des untenstehenden.Zet tels zu bedienen. Hochachtungsvoll grüßt Ihr ergebenster E. H. Schrvcder.
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