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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1840-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1840
- Sprache
- Deutsch
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1791 72 1792 landvonden meisten Tagsschriftstellern gehandhabt wird, dann wendet man sich mit Widerwillen von solch elendem Getreide, und der Wunsch wird rege in uns, cs möchte das Publikum und namentlich die Buchhändler so manchem Blatte, wo über Erzeugnisse der Literatur oberflächlich abgespcochen wird, jegliche ^ Aufmerksamkeit versagen, damit sie untergchen zur Ehre der deutschen Literatur und zu Nutz und Frommen des deutschen Buchhandels. Den besseren kritischen Blättern aber soll der Buchhändler selbst die gehörige Aufmerksamkeit schenken; er soll nicht abwarten, bis er aus einem Recensionen-Verzeichniß, erfährt, daß in einem oder dem andern Blatte ein bei ihm verlegtes Buch besprochen worden ist. Wir können uns auch nicht denken, daß das Recensionen-Verzeichniß für den Ver leger lucrativ sein oder werden kann. Ein solches Institut verlangt großen Aufwand und verursacht unendliche Mühe und Arbeit, und dessenungeachtet ist eine Vollständigkeit zu er reichen nicht möglich. Wenn wir uns darin nicht täuschen, so möchten wir Herrn Weber den Rath geben, Bibliographie und Necensioncn - Vcrzeichniß fallen zu lassen und die ungc- theilte Aufmerksamkeit und die ungeschwächte Thätigkeit der Prcßzeitung zu widmen. d. Das Jubelfest der Buchdruckerkunst iu Erfurt. Erfurt ist die erste preußische Stadt gewesen, die die vierte Säcularfeicr der Buchdruckerkunst öffentlich begangen hat. Sie ist dadurch und durch die äußerst sinnige Weise der Be gehung den anderen Städten der preußischen Monarchie mit einem nachahmungswerthcn Beispiele vorangegangen. Aus diesem Grunde und weil der Erfurter Eomite durch die an das Leipziger Buchhändler-Gremium erlassene Einladung die sem Gelegenheit gegeben, seine Thcilnahme an der Feier be sonders an den Tag zu legen, möge eine kurze Beschreibung des Festes, die wir der Leipziger Allgem. Zeitung entlehnen, in diesen Blättern Platz finden. Bereits seit 1836 hatte hier der Buchdruckereibesitzcr Era- mcr, ein einfacher, seiner Kunst mit Liebe zugethaner Mann, den menschenfreundlichen Plan in Ausführung zu bringen ge sucht, eine Unterstützungscasse für arbeitsunfähige Buchdru- ckergehülfen zu gründen, durch freiwillige Beiträge theils der Gehülfen selbst, theils der Buchdruckereibesitzcr und Buch händler. Bei dem herannahenden Säcularfeste der Buch druckerkunst hatte er später in Hoffnung des kleinen Fonds, der bis dahin sich ansammeln werde, zugleich mit dieser Stif tung die Idee in Verbindung gebracht, auch in hiesiger Stadt, der alten berühmten Hauptstadt des thüringer Landes, das „Fest des Lichtes" in öffentlicher Feier zu begehen. Zur Vor bereitung und Leitung derselben war es ihm nach vielfachen Bemühungen gelungen, seine Eollegcn, die Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, die Buchbinder und neben diesen auch einige Gelehrte, Schulmänner, Geistliche, Beamte, ja selbst den Eensor des Orts, den pcnsionirtcn Major Berücken, in ein Eomite zu vereinigen, das sich den zuletzt Genannten, einen sehr patriotisch gesinnten Mann, zu seinem Vorsitzenden erwählte. Je größere Schwierigkeiten, die nicht fehlen konn ten, den Bemühungen des Eomite von oben wie von unten sich entgegenstellten, desto entschlossener und kühner steuerten die in demselben treu ausharrcnden Mitglieder dem vorgesteck ten Ziele zu. Endlich schienen alle Bedenklichkeiten und alle Hauptschwierigkeiten beseitigt, da starb in der Zeit des nahe bevorstehenden Festes Friedrich Wilhelm IN-, und der Schmerz über seinen Verlust mußte nothwendigerweisc in den Tagen, wo im übrigen Deutschland das Gutenbergssest begangen wurde, jede laute Acußccung der Freude in der Brust jedes Preußen verschließen. Der sonach nöthigwerdende Ausschub des Festes wurde noch bedenklicher durch den gänzlichen Man gel der Thcilnahme bei den höhcrn Ständen; doch ist dadurch das Fest, wie es von Anfang an beabsichtigt wurde, im We sentlichen nicht beeinträchtigt worden. Die Hauptfeier wurde auf den 27 Juli verlegt, und von Seiten des Eomite, welches in der That eine außerordentliche Thätigkeit entwickelte, nichts unterlassen, das nachträglich gefeierte Fest in der würdigsten und der Wichtigkeit des Tages angemessensten Weise, wie es nur immer die Umstände erlaubten, auszustatten. Durch eine besondere Zuschrift hatte das Eomite unter Andern auch die Buchhändler in Leipzig zur Theilnahme an dem Fest auf- gcfordcrt. Als Abgeordnete derselben erschienen die Herren Otto Wigand und Heinrich Brockhaus, die folgendes Schrei ben der Deputaten des Buchhandels zu Leipzig dem Festco- mite überreichten: „Noch erfüllt von den erhebenden Ein drücken des Festes, welches wir vor wenigen Wochen so glück lich waren zu begehen, werden wir durch ihre geehrte Zuschrift, worin sie uns zur Theilnahme an der in Ihrer Stadt beab sichtigten Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst einladen, auf das erfreulichste überrascht. Muß uns eine solche Ein ladung schon an und für sich zu dem lebhaftesten Danke ver pflichten, so erhält die Ihrige in unfern Augen noch einen besonder» Werth, indem sie aus einer so angesehenen und alt- berühmten Stadt an uns gelangt, und wir außerdem darin ein Zeichen echt vaterländischen Sinnes erblicken, dem die Tren nung nach Ländern und Provinzen in der großen Vereinigung als Deutsche verschwindet. Wir entsprechen demnach mit wahr hafter Freude Ihrer Aufforderung und ersuchen Sie, die Be vollmächtigten unseres Vereines, die Herren Otto Wigand und Heinrich Brockhaus, welche Ihnen gegenwärtiges Schreiben überbringen, mit dem gütigen Wohlwollen, aus welchem ihre Einladung hervorgegangen, aufzunehmen und an Ihrer Feier Tbeil nehmen zu lassen. Möge es Ihnen beschieden sein, das Fest in dem schönen Sinn, in welchem Sic die Feier dessel ben angcordnet haben, ungestört zu begehen, möge es den Teilnehmenden auch zur Belebung vaterländischer Gesinnun gen gereichen, und wenn mitten in der Festfreude auch Ihnen, wie uns, der Gedanke, daß die volle und unverkümmcrte Be nutzung von Gutenberg's Erfindung uns zur Stunde noch nicht vergönnt ist, sich unwillkürlich auforängt, so mögen Sie, wie wir, einigen Trost in der hoffnungsreichen Gewißheit finden, daß dieses Glück unseren Nachkommen, vielleicht in nicht ferner Zukunft, desto reiner und vollkommener zu Theil werden wird. Genehmigen Sie die wiederholte Versicherung unseres Dankes und unserer hochachtungsvollen Ergebenheit." — Schon am Tage vor der Hauptfeicr hatten sich aus der Mitte der Bevölkerung Thüringens zahlreiche Theilnehmer am Fest eingefunden. Namentlich war auch der vaterlän dische Sänger Ludwig Bechstein herbcigeeilt, um die Feier durch Lied und Sprüche zu verherrlichen. Die unter der Re daktion von Cramcr stehende Erfurter Zeitung erschien am
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