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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.10.1840
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- 1840-10-20
- Erscheinungsdatum
- 20.10.1840
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- Deutsch
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2369 92 2370 sches Namen- und Sachregister. Im Allgemeinen kann man! dieser Einteilung den Vorwurf machen, daß sie unlogisch ist und sich nicht ungezwungen aus dem Wesen des Gegenstandes' ergiebt. Sie ist auch in der Einleitung nirgends motivirtj worden, was man erwarten mußte. Die Büchcrkunde ist nach dem Verfasser ein Thcil der Bibliothekswissenschaft; die Literaturkunde ist es nicht weniger, ja sie ist im Grunde wieder nur eineUnterabtheilung der Büchcrkunde. In der Einleitung wird über sie nichts erwähnt. Die Bibliothekeukunde ist wie der ein Theil der Bibliothekswissenschaft, ebenso die Hand schriftenkunde. Abhandlungen über Buchdruckerkunst und Buchhandel können bei einem Werke über Bibliothekswissen schaft, soweit ihre Erzeugnisse nicht in der Büchcrkunde in Betracht kommen, nur in der Einleitung einen Platz finden. Unserer Meinung nach wäre hiernach der Inhalt des vorlie genden Werkes wissenschaftlicher so anzuordncn gewesen: Ein leitung: 1) Ucber den Begriff der Bibliothekswissenschaft und deren Eintheilung; 2) über die Buchdruckerkunst; 3) über den Buchhandel. — Bibliothekswissenschaft: 1) Biblio- thckenkunde; 2) Handschriftcnkunde; 3) Büchcrkunde, und zwar s) Allgemeine Büchcrkunde, b>) Literaturkunde. Dem Plane des Werkes nach sollte die besondere Bücherkunde aus geschlossen bleiben, sonst möchte sie süb d. aufzuführen sein, und die Literaturkunde würde dann den ersten Thcil derselben bilden. Die Bibliothekswissenschaft selbst würde mit diesen Abtheilungen immer noch nicht erschöpft sein, namentlich dürfte die Literaturgeschichte einen wesentlichen Theil derselben aus- machcn, wenn sie auch nur in großartigen Umrissen gegeben würde. Durch die eben angeführten Mangel wird übrigens der Brauchbarkeit des Werkes nicht Eintrag gcthan; sie waren nur zu rügen, um auf dasjenige aufmerksam zu machen, was in ihr nicht zu suchen ist, da auch der Titel ziemlich unic- stimmt und unlogisch ist. Vielleicht Ware das Werk passender als: „Beitrag zur Bibliothekswissenschaft" oder kurz als: „Handschriften-, Bücher- und Litcraturkunde" zu fassen ge wesen. Im letzteren Falle wäre dann die Bibliothekenkunde auch in die Einleitung aufzunehmen gewesen. In der Handschriftenkunde spricht Herr Schmidt zunächst über die Handschriften überhaupt und ihren Nutzen insbesondere. Es werden hier die Werke, welche über Manu- scriptcnkunde handeln, angegeben, auch die Werke angeführt, in denen die Handschriften verzeichnet sind, welche die einzel nen Bibliotheken besitzen. Lehrreich und reichlich mit literäri- schen Nachweisungen ausgestattct ist der Aufsatz „über den Ursprung und Stoff der Manuscripte." Bei dieser Gelegen heit wird über die Entstehung der Schrift gehandelt, wobei wir nur eine Ableitung der Buchstabenschrift aus der Hiero- glyphenschrist vermißten, welche doch die phönizische Schrift so bestimmt darbictet. Die verschiedenen Buchstabenschriften werden auch, wiewohl nur sehr kurz, erwähnt, dagegen fehlt die Beschreibung der verschiedenen Schreibarten (Säulenschrift, Bustrophedonschrift u. s. w.). Die Runenschrift hätte auch erwähnt werden mögen, wenn auch die Keilschrift u. a. uner wähnt blieben. Genügender ist, was über die verschiedenen Stoffe gesagt wird, deren man sich zum Schreiben bedient. Es wird nachgewiesen, wo sich in dieser Beziehung seltene Manuscripte befinden. Wohl wäre es interessant gewesen, wenn der Herr Verf. einige Nachrichten über die Talipotpalme gegeben hätte, deren merkwürdige Blatter in Indien als Schreibmaterial gebraucht werden. Es wird derselben nur andeutend gedacht. Auch der Mittel, deren man sich zur Herstellung der Palimpsesten bedient, sowie derjenigen, welche man angewendet hat, um die (später erwähnten) in Hercula- num aufgcfundenen Handschriften wieder lesbar zu machen, hätte wohl Erwähnung geschehen können. Unter den verschie denen Papiersortcn vermissen wir diejenigen, die unmittelbar aus Pflanzenfasern bereitet sind, das Strohpcpicr, Rcißpa- pier u. dergl. Ucberhaupt dürsten für den Buchhändler und Buchdrucker nähere Angaben über die neuere Papicrfabrica- tivn wohl zu wünschen sein. Es muß indeß anerkannt wer den, daß der Herr Verf. die zahlreichsten Nachweisungen aus specielle Schriften gicbt, an welche sich derjenige wenden kann, der über einzelne von dem Verf. nur berührte Gegen stände nähere Auskunft wünscht. Die folgenden Abschnitte über „die ältesten Handschriften", über „die verschiedenen Kennzeichen des Alters der Manuscripte", über „die Verzie rungen der Manuscripte" und „von dem Preise und der Sel tenheit der Manuscripte" sind hinlänglich vollständig und von großem Interesse, doch waren sie besser zusammcngcsaßt wor den, da ja die Verzierungen und die Abbreviaturen (deren unter dem letzten Abschnitte gedacht wird) offenbar auch zu den Kennzeichen des Alters gehören. Verloren gegangener Handschriften wird an mehreren Stellen gedacht; cs wäre eine Zusammenstellung derjenigen, von deren ehemaliger Existenz man genaue Kunde hat, zu wünschen. In der Abtheilung: die Buchdruckcrk u n st wird zu nächst nur mit wenigen Worten der Werth der Erfindung ' nach ihren segensreichen Folgen hervorgehoben, dann aber der ersten Druckversuche mit geschnittenen Holztafcln gedacht. Daß, wie erwähnt wird, die Holzschneidekunst früher als die Spielkarten existirt habe, ist wohl keineswegs so erwiesen, wie der Verfasser annimmt, und seine Annahme beruht auf einer Verwechslung der Holzschneidekunst mit der Kunst Figu ren aus Holz zu schneiden. Auch hat man schon frühzeitig die Karten farbig (mit geschnittenen Metallplatten) gedruckt, nicht blos die schwarz gedruckten Karten illuminirt. Vergl. Falkenstein's Geschichte der Buchdruckerkunst. Bei dieser ganzen Abhandlung über Buchdruckerkunst ist zu bedauern, daß Herr Schmidt nicht die neuesten Werke über diesen Ge genstand hat brauchen können. Er würde dann z. B über die Ansprüche Harlems nicht so kurz abgcsv>—haben, als von ihm geschehen ist, da es nach !><>? Untersuchungen Falkenstein's ausgemacht scheint, daß dieselbe Zeit wie in Mainz auch in Harlem die K'"-fr des Typcndruckcs selbst ständig erfunden worden ist, wenn auch die Erzählungen von Junius unwahr sind. Ls ist aber auch ebenso gewiß, daß die Buchdruckerkunst, wie sic gegenwärtig überall (auch in den Niederlanden) eristirt, nicht aus Kostcr's, sondern aus Gu- tcnberg's Erfindung sich entwickelt hat. Es drängt sich bei dieser Gelegenheit die Bemerkung auf, daß erst durch Schös ser der von Gutenberg erfundenen Kunst das Lcbensprincip eingeflößt worden ist, welchem sic ihre weitere Ausbildung verdankt, und der Name Schöffer's verdiente daher stets neben dem Gutcnberg's ehrend genannt zu werden, welches nicht immer geschehen ist. — Der Aufsatz über Verbreitung der l Buchdruckerkunst bis zu Ende des 15. Jahrhunderts zeichnet
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