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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1840
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1840
- Sprache
- Deutsch
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1103 44 1104 bestimmt als schlagend dargcthan haben, der Deutsche Buch handel zu einem bloßen Antiquariatsgeschäft herabsinkt. Eben so groß wie das Uedcl ist aber die Schwierigkeit der Abhülfe; um so schwieriger, als auch im Buchhandel die Zahl derjenigen bereits Sitz und Stimme errungen hat, welche ohne Sinn für die Fortschritte der Literatur und die Ehre des Standes, zwei sichre aber langsame Wege zur Blüthe des Buchhandels, für das Princip des Gcldmachens um jeden Preis sich erklären und eben dadurch den Ruin des soliden Geschäftes unbekümmert hcrbciführcn, wenn sie nur hoffen dürfen, im allgemeinen Sturz ihr Goldschiff zu retten. Nur die feste Ucbcrzeugung, daß dem Guten eine siegende Kraft innewohnt, die auch vom kleinen Anfänge aus berufen und befähigt ist, die feindseligen Elemente sich nach und nach zu unterwerfen, daß aber nur wirklich angefangen werden muß, dem Ucbcl die Spitze zu bieten, kann damit umgehen, das selbe auszucottcn, und cs gehört redlicher Wille, große Unei gennützigkeit und festes Vertrauen zu Erringung eines gün stigen Ausganges. Wir thcilcn die Ansicht nicht, daß Maßregeln, welche so tief in den Verkehr eingreifcn, welche so viele Interessen verletzen, und welche in so geradem Widerspruch mit altem Herkommen und süßer Gewohnheit stehen, von Einzelnen mit Erfolg begonnen und durchgeführl werden können, wäh rend nolhwcndig jeder mißlungene Versuch der guten Sache schadet; allein darüber kann kein Zweifel sein, daß jeder Ein zelne dazu berechtigt ist, und das Geschrei, welches in diesen Blättern gegen Veit u. Comp- erhoben worden ist, gicbt ei nen neuen Beweis, wie viele Buchhändler cs gicbt, die von und für den Schlendrian leben, ohne jemals zu untersuchen, wie weit ihre Rechte und ihre Pflichten gehen. Jeder schreit, wenn er glaubt, daß ihm zu nahe getreten wird; allein oft tragen die lautesten Schreier nicht das mindeste Bedenken, Andern zu nahe zu treten, wenn sie glauben, es ungestraft thun zu können, oder wenn sie auch nur die Macht dazu ha ben. Eine Menge Vereinbarungen zu Schutz und Trutz sind angeregt und geschlossen worden, allein weil nicht alle zuver lässig sind, wo sie nicht conlrolirt werden, sind dieselben eben so schnell wieder gebrochen und aufgegeben worden und das Ucbel nimmt eben zu, weil nur Wenige geneigt sind, den augenblicklichen, scheinbaren Vortheil für den sichern aber spä ter» Gewinn aufzugcbcn; cs fehlt ihnen dazu an klarer Ein sicht und an unerschütterlicher Festigkeit, an meisten aber an dem Vertrauen zu fremder Rechtlichkeit, ohne welche nichts Großes und Bedeutendes geschieht. Gleichwohl kann hier nur durch Vereinbarung geholfen und cs muß dazu geschrit ten werden, wenn der Deutsche Buchhandel nicht binnen we nigen Jahrzehnden zu einem eben so mißgeachteten und un soliden Geschäft ausarten soll, wie cs der Französische und Eng lische Buchhandel, mit Ausnahme weniger sichern u.st geach teten Firmen, schon jetzt wirklich ist. Man m>.ß selbst in Pa-' ris und London hören, wie andere Kaufleute auf den Buch-^ Handel herabsehen, und man muß die Zustände nach ihrer wahren Gestalt ins Auge fassen, um Ursache und Wstkung zu überblicken und sich dann nicht zu verhehlen, daß wir auf geradem Wege zu demselben Ziele sind, und daß so mancher Rcformplan recht eigentlich keinen anderen Zweck verf .gt, als mit Beschleunigung dahin zu führen, wo es keine Höhe mehr giebt, weil Alles zu ebner Erde sich bewegt. Diesem Stre ben muß kräftig entgcgcngetrcten, und cs muß als Standes- gcsinnung ergriffen und festgchalten werden, was früher die Gesinnung vieler einzelnen Buchhändler war, die nach In nen durch Intelligenz, nach Außen durch ihre Uncigennützig- kcit und durch ihre Verdienste um Kunst und Wissenschaft galten; es muß ein Verdammungsurthcil über alle die Un ternehmungen ausgesprochen werden, die kein anderes In teresse verfolgen, als baaren Ertrag; die Guten müssen ernst und vcrtcauungsvoll zusammentreten und wenigstens den Ver such machen, zu retten, was möglich ist, sie sollen an Franklin denken, der mit Redlichkeit und gesundem Sinne seinem gan zen Volke einen neuen Impuls gab, welcher noch heute in be merkbaren Schwingungen segensreich fortwirkt. Auf Ach tung vor dem geistigen Eigenthum, auf Billigkeit m ^ie Sortimentshändler und auf unverbrüchlicher V ue gegen die Mitglieder würde ein Verein zu Herstell ag gt' . Ordnung im Deutschen Buchhandel sich gründen lassen, allein die Modalität desselben erfordert die umsichtigste und vo-ur- theilsrciste Erwägung, so daß nur, wenn aus b>.. senkenden, besonnenen und von Liebe zur Sache erfüllt ' Männern ein außerordentlicher Ausschuß, in welchem alle Interessen vertre ten sind, zur Vorbereitung gewählt wird, ein günstiger Erfolg und allmäliges Anschlüßen Aller zu hoffen steht, die nicht offen das Geld über die Ehre setzen. (Schluß folgt.) Verantwortlicher Redacteur: I. C. Stadler. S e k a n n t m a ch u n g e n. Anzeigen neuer und älterer L sicher, Musikalien u. s. w. s2546.f Zweihundert völlig neue Sortiments-Ro mane, theils roh, thcils broschirt, von den beliebtesten Verfas sern, welche in Leipzig lagern, sollen gegen haare Zahlung mit bedeutendem Rabatt verkauft wer den, das Verzeichnst darüber ist in der lbbl. Dpk'schcn Buch handlung in Leipzig zu haben. Die Hernsius'sche Verlagsbuchhandlung in Gera. ^2547.) Nachricht. Von den rühmlich bekannten „dern aus dem heil, jLande mit Text von Schubert" habe ich auf mehrfache ^ Nachfrage einige Ex. fein a».vmalcn lassen, die ich, mit j Randdruck versehen und sauber ca.ronnirt, zu dem verhältnst- mäjiig billigen Preise von 40 fl. oder 25»/?. mit 20» i» feste Rechnung oder 25 jj gegen Baar abgcbc. Dieselben sind , durch den Zeichner selbst besorgt, alle gleichmäßig ausgeführt, un. wer- ! den, neben dem Interesse des Gegenstandes an sich, zu dem Schvn- i stcn gehören, was" her deutsche Kunstflciß in neuerer Zeit gelei stet hat. Stuttgart, 9. Mai 1840. I. 8. Steinkopf.
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