Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1840
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- 18.05.1840
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- Deutsch
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für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Hera»«gegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börsenvereins. M 44. Montags, den 18. Mai 1840. Die Rabattsrage ist seit Kurzem in diesem Blatte so oft und aus so entgegen gesetzten Gesichtspunkten besprochen worden, daß sich daraus deutlich abnchmen läßt, es sei dieselbe bisher keineswegs nach ihrer vollen Bedeutung aufgefaßt worden, weshalb ein Ver such, zur Feststellung der Frage beizutcagen, wohl auf günstige Bcurthcilung zu hoffen hat. Ladenpreis und Rabatt sind als die zwei Grund pfeiler des cigenthümlichen Baues des Deutschen Buchhan dels anzusehen, an denen wohl Schadhaftes gebessert und neue Streben angesctzt, die aber um keinen Preis aufgegeben werden mögen, wenn nicht das ganze Gebäude nachstürzcn und zu einem Trümmerhaufen werden soll, auf dem nur noch das giftig-' Gewürm des nacktcnMaterialismus gedeiht. Der Ladenpreis ist das Gesetz, welches der Schriftsteller, aber an dessen Stelle der Verleger, dem Sortimentshändlcc auf- lcgt und welches von diesem nicht ohne Untreue und ohne Verantwortlichkeit unbeachtet gelassen werden darf. Der Rabatt ist ursprünglich der Preiszuschlag, welchen der Ver leger zu dem Preise macht, für welchen er selbst das Buch verkaufen könnte, um dadurch den Sortimentshändlcr in den Stand zu setzen, den Ladenpreis zu halten. Es begreift daher der Rabatt s) eine Entschädigung für die Handelsspesen des Sortimentshändlers im engem Sinne, als Ladenmiethe, Gchülfcn, Gcwcrbstcucr, Lebensunterhalt u. s. w., ferner in Folge der Einrichtung, daß der Sortimentshändlcr die Spesen der Zusendung der Novitäten von Leipzig aus und der Rück sendung der Remitlendcn bis dahin überträgt, k>) eine Ent schädigung für diese Kosten, sowie o) den Ersatz der Jolle und Rückzölle, Eoursdifferenzen, Del 6reäk-re, und ähn liche Ausgaben , die in den bcsondcrn Verhältnissen des Deut schen Buchhandels ihren Grund haben. Es leuchtet hiernach ein, daß cs widersinnig ist, allen Buchhändlern gleichen Rabatt zuzugestchcn, und daß, hätte 7r Jahrgang. man von Haus aus rationell verfahren wollen, der Rabatt ein doppelter hätte sein müssen, ein stehender für die all gemeinen Handlungsspesen, die jeden Sortimentshändlcr treffen, und ein wechselnder, der von der Entfernung, den Zöllen, dem Münzfuß und dem Absatz bedingt würde. In zwischen bildete sich der Deutsche Buchbandel zu einer Zeit aus, wo das Transportwesen noch so im Argen lag, daß die Post nach Dresden drei bis vier Tage brauchte, und es.siel daher die durch den gleichen Rabatt verhängte Unacrechtigkeit weniger in das Auge, wozu kam, daß im Buchhandel ein lebendiger Ehrgeiz und eine denselben in bohem Grade aus- zcichnende Redlichkeit waltete, wofür die Vcrlagskataloge äl terer Zeit, die geheime Geschichte manches Gelehrten und die Seltenheit der Banqucrotte deutliches Zcugniß giebt. Leider konnte es nicht fehlen, daß die Nachtheile, welche mit diesem Grundpfeiler einer an sich höchst wohlthätigen Einrichtung in nothwendigem Zusammenhänge stehen, bei gesteigerter Eon- currenz und erleichtertem Verkehr sich mehr und mehr gel tend machten. Die Buchhandlungen, die am Stapelorte und in der Nähe desselben wohnten und welche keine Trans portkosten und keine Zölle zu bezahlen hatten, wurden natür lich inne, daß ihnen ein bedeutender Nutzen übrig bleibe und so entstanden, um Kunden anzulockcn, die Rabatte an Pri vate, einer der Krebsschäden, über welche gegenwärtig so bit ter geklagt wird. Es liegt auf der Hand, daß dieses Uebcl, einmal eingerissen, immer weiter um sich greisen mußte und bei erleichtertem Verkehr nahm es so zu, daß Leipziger Buch handlungen wohl mit zwanzig und dreißig Meilen entfernten Orten in unmittelbaren Verkehr traten und dadurch den Lo calbuchhandlungen an das Leben griffen, bis dann der Scha den immer zunahm und nun, von einzelnen Verlegern ins Große getrieben, zu einer Höhe gestiegen ist, wo die Existenz und Solidität des ganzen Buchhandels bedroht wird, und die Gefahr nahe liegt, daß, wie dieß die Oesterreichischen Buch handlungen in ihrem neuerdings erlassenen Eirculaic eben so 82
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