991 992 Z7 Nachdem ich geheilt das Bett verließ und mich Monate lang mit einem unbrauchbaren künstlichen Fuß, den ich später durch einen i» England gemachten ersetzte, hcrumplagte, arbeitete ich so viel und so schnell, als cs bei einer so mühsamen Arbeit, wie sie bei einem Geschäftsverkauf vorkommt, möglich war, und beendete Ende Februar dieses Jahres die norddeutschen Rechnungsab schlüsse , worauf Herr Faber gleich die Liste der noch zu zah lenden kleinen Saldircstc erhielt und wozu meine bcijutra- stende Lumme die kleinere ist, die ich Herrn Haber baar anbol; trotzdem daß er mir für Verlag aus Rechnung 1838 und 183!) eine diesen Betrag wenigstens um das drei fache übersteigende Summe schuldig ist. — Diese Erklärung sehe ich mich gcnbthigt aus dem Grunde abzugebcn, weil Herr Fader zögert, die Saldireste laut Ab schluß zu bezahlen. So lange ich Sortimentsgcschäftc betrieb, war cs jederzeit meine angelegentliche Sorge, die schuldigen Saldis pünktlich zu bezahlen, und ich mochte auch nicht, daß bei meinem Austritt, zu dem ein so hartes und trauriges Ge schick Veranlassung gab, auch nur eine Klage gegen mich laut werde. Daß dies mein aufrichtiges Bestreben ist, geht wohl genü gend aus dieser getreuen Schilderung der Sachlage hervor. — Wer also noch Forderungen aus Rechnung 1838 nach den von mir gelieferten Abschlüssen zu ma chen hat, »volle sich an Herrn Haber halten, der laut O'irculair vom 1. Lctober l838 die Saldis ;u leisten hat. Schließlich bitte ich, die Rechnung meines Derlagsgeschäftes damit nicht zu verwechseln. Alle mir daraus gutkommendc Gel der sind in Leipzig an Herrn I. A. Barth, in Frankfurt a/M. an die I. C. Herma n n'sche Buchhandlung zu bezahlen. Immer noch kommen Briefe für Hcn. Fab er unter mei nem Namen an. Laut Circulair führt Herr Faber das über nommene Sortimentsgcschäft unter seinem eigenen Namen fort. Dies ist außerdem zu ersehen in den so brauchbar bearbeiteten Adreßbüchern für den deutschen Buchhandel für 1839, 1840 von Herrn O. A. Schulz — und bitte um gefällige Beachtung. Auch ist mein Geschäft nicht mit dem meines Bruders F. W. Kunze in Worms zu verwechseln. Mainz, 1. Mai 1840. L- E>. 'Runzc, VcrlagShandlnng. s2292.s Erklärung, meine Uebertragung Lord Byron s betreffend. Das angeblich zu langsame Erscheinen dieses Werkes hat, wie mir der Herr Verleger versichert, die Ungeduld einiger Interessenten erregt. Aufgcfordcrt von Herrn Otto Wigand fühle ich mich gedrungen, in Bezug hierauf kürzlich zu crwiedcrn. Wenn man eine Reihe von Dichtungen, deren Vollendung das ganze Leben ihres Schöpfers ausfüllte, der Form wie dem geistigen Gehalte nach, in einer fremden Sprache wiedergcbcn will, so dürfte selbst ein Zeitraum von zehn Jahren immer noch kurz genug für eine solche Arbeit erscheinen, eine Arbeit, die mehr geistige Anstrengung, Kraft und Ausdauer erfordert, als der trockene Geschäftsmann, der nur Seiten- und Bogenzahl betrachtet, irgend ahnen und beurtheilcn kann. In dem bereits vollendeten und größten Theile meiner Nachdichtung habe ich den Beweis geliefert, daß ich mich von den fabrikmäßig gedungenen Uebersetzern hinlänglich unterscheide, und weder ich noch der Herr Verleger wollten dem bctheiligten Publikum ein Pack Papier, mit angeblich Byron'schcn Gedichten vollgcdruckt, übergeben, vielmehr geht unsre Absicht dahinaus, die Werke des großen Dichters wirklich und wahrhaft in deutschem Gewände der deutschen Nation zu überliefern. So eben ist die dritte, die vorletzte Lieferung ausgegcben, und cs sind nun bereits damit folgende Stücke erschienen: Ritter Harold s Pilgerfahrt- Manfred Marino Faliero. Die beiden Foskari Kain. Sardanapal Werner. Der Umgefornite. Himmel und Erde. Korfar- Lara. Parisina Die Insel Beppo- Der Gefangne von Ckillon Der Giaur Die Braut von Abydos. Die Belagerung von Korinth Mazeppa. Stunden der Muße Vermischte Gedichte. Prosaische Schriften Das Uebrige noch fehlende der Byron'schcn Werke, aus Don Juan und einzelnen Gedichten bestehend, wird im Verlaufe dieses Jahres erscheinen; doch wcrd' ich mich keineswegs durch irgend ein Drängen von Seiten der Herren Buchhändler in meiner Arbeit zur Ucbereilung verleiten lassen, sondern mit all der Muße, die eine genügende Nachbildung eines erhabenen Originales erheischt, mein Werk vollenden, um nicht an den heiligen Manen des großen Britten eine Schmach, ja ein Verbrechen zu begehen. Leipzig, den 4. Mai 1840. Adolf Böttger