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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1915
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- 1915-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1915
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iem Nr. ISS. Leipzig, Donnerstag den 8. Juli iS15. 82. Iahrg««g. Redaktioneller Teil. Metallbeschlagnahme und Verleger. Interessen. Durch die am 1, Mai erfolgte Metallbeschlagnahme sind auch die Interessen der Verleger sowie die der Kunst- und Musila lienverleger, zum Teil sogar erheblich, berührt worden. Denn so weit sie namentlich Klischees, Galvanos, geätzte Platten und No- tenstichplattcn besitzen, sind in diesen z. T. recht bedeutende Werte angelegt. Ja der Wert manches Verlagsunternehmens besteht zum wesentlichen Teile in den Verlagsrechten, die an den ihrem Geschäft gehörigen Platten haften. Die event. Ersetzbarkeit die ser Platten (um den allgemeinen Ausdruck zu benutzen) ist ver schieden, wie auch der Kunstwert bei Jllustrationsplatten je nach der Ausführung und dem Namen des Urhebers, nach Alter und Aktualität schwankt. Auch in den ältesten Platten ist er aber immer noch in gewissem Maste vorhanden, da auch sie, sei es durch einen Zufall, durch eine Wendung in der Geschmacksrich tung des Publikums, durch äußere Ereignisse oder sonstwie leicht eines Tages wieder zur Benutzung vom Lager geholt werden können. Daneben haben sie ohnedies auch einen nicht unbe deutenden realen Wert an Metall und je nach Art der oft nicht billigen auf die betreffende Platte verwendeten Arbeit. Wie und durch wen sind nun diese Interessen seit der er folgten Metallbeschlagnahme wahrgenommen und vertreten worden? Bisher hat sich eine besondere Interessenvertretung der Verleger zur Wahrung der in ihren Platten ruhenden Ver lagsrechts und Vermögenswerte nicht gebildet. Dies wäre aber um so notwendiger, als einmal auch die deutschen Verleger unter Umständen ältere Platten, die sie im Interesse der Metallver sorgung der Heeresverwaltung abzustoßen gedenken, dennoch nicht werden verschleudern wollen, anderseits immerhin die Ge fahr einer zwangsweisen Requisition von Metall durch die Kriegs metall-Aktiengesellschaft keineswegs ausgeschlossen ist und sogar eines Tages recht überraschend kommen kann. Wenn vielleicht manche Verleger glauben sollten, daß ihre Interessen durch die bekanntlich gegründete Metall-Vermittlungsstelle für das graphi sche Gewerbe mit gewahrt werden, so ist dies ein Irrtum. Diese Metall-Vermittlungsstelle besteht nämlich aus Vertretern folgen der Verbände: Deutscher Buchdrucker-Verein, Verein deutscher Zei- tungsverlegcr, Bund der Chemigraphischen Anstalten, Verband der Galvano- und Stereotypie-Anstalten und Deutscher Tiefdruck-Ver band. Dagegen befindet sich in desem Verein und in seinem Aus schuß keine Vertretung des deutschen Verlegertnms, einschließlich des Kunst- und Musikalien-Verlages. Auch ist die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen, daß unter Umständen die Inter essen der von der Metall-Vermittlungsstelle bisher vertretenen Gewerbe und die des deutschen Verlegertums sogar ausein andergehen. Nehmen wir nur als Beispiel an, es käme zu einer zwangsweisen Requisition von Notenplatten. Dies würde manchen Musikalienverleger unter Umständen hart betreffen, dafür aber Notenstechercien und -druckcreien wieder Aussicht auf lohnen den Verdienst geben. Oder aber, es handelte sich um die Requisition von Kupfer. Hier wird eine sachgemäße Abgrenzung der alten Jahrgänge von Kupferplatten, die vielleicht eingezogen werden könnten, und ihre sachgemäße Abschätzung zur Ermittelung einer von der Heeresverwaltung an die betreffenden Verleger zu zah lenden Entschädigung durchaus nicht einfach sein usw. Wird hier nicht rechtzeitig und sachgemäß beobachtet, Material gesammelt und gearbeitet, so kann hier leicht eine Benachteiligung der deut schen Verleger eintreten, die bei rechtzeitiger Inangriffnahme der Jnteressenwahrung doch wohl verhütet oder gemildert werden kann. Es erscheint daher zweckmäßig, daß hier sofort eine be sondere Kommission der Verleger, vielleicht zusammen mit den in Frage kommenden Händlervereinigungen gebildet wird, um die brennendsten Fragen zu erörtern und Stellung dazu zu neh men, was am besten zu tun ist. Vielleicht empfiehlt es sich, auch an die Metallvermittlungsstelle heranzutreten und mit dieser gemeinschaftlich zusammen zu arbeiten, so daß dann eine Vertretung des deutschen Buchgewerbes und Buchhandels ge schaffen wäre, die allen Interessen mit Nutzen dienen könnte. Das Nähere müssen die Erörterungen ergeben. H—dt. Verband der Kreis- und Ortsvereine im Deutschen Buchhandel. Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 37. Ordentlichen Abgeordneten versammlung, abgehalten am Sonnabend, den l. Mai 1915, nachmittags 3 Ahr, im DeutschenBuchhändlerhause zu Leipzig. (Fortsetzung zu Nr. 1S4.) Vorsitzender: Wir können jetzt zu der Angelegenheit zurückkehren, die wir vorhin verlassen haben. Herr Volckmar ist inzwischen so freundlich gewesen, unserer Bitte zu entsprechen und hier zu erscheinen. Ich möchte nur, um kein Mißverständnis auskommen zu lassen, bemerken, daß wir ihn keineswegs als Angeklagten hier vorzitiert haben; davon ist gar keine Rede. Wir haben die Sache in den Jahresbericht nicht ausgenommen; es ist aber hier die Anfrage gestellt worden, und ich habe vorsorglich die Akten mitgenommen. Nachdem die Anfrage hier erfolgt war, hielt ich es nicht sür richtig — und die Versammlung ebenfalls nicht —, daß die Angelegenheit hier besprochen wird, ohne daß Herr Volckmar gehört werde. Deshalb habe ich Herrn Volckmar sreundlichst bitten lassen, uns seine Anwesenheit hier zu schenken. Das möchte ich vorausschicken, damit er die Sache nicht etwa falsch aussaßt. Also die Ansrage war gestellt worden, und Herr Nitschmann hatte aus den Akten den Sachverhalt klargelegt. Es wird nun Wohl am besten sein, wenn wir jetzt Herrn Volckmar bitten, seinen Stand punkt hier zu vertreten. — Wollen Sie so liebenswürdig sein, sich zu äußern. Herr Hans Volckmar, Leipzig, hat das Wort. Herr Hans Volckmar, Leipzig: Ich kenne den Vortrag des Herrn Nitschmann nicht. Infolge dessen muß ich wohl bitten, das, was hier erzählt worden ist, noch einmal vorzutragen. (Zustimmung.) Vorsitzender: Also dann möchte ich Herrn Nitschmann bitten, daß er kurz nochmals referiert. 373
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