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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1850
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1850
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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55 1850.1 sprechen solche doch ganz einem System, das, wird es auch — das ver hüte Gott — zur wahren Geltung im Deutschen Lande nie kommen, doch augenblicklich die äußerliche Gewalt inne hat! Daß aber diese Grundsätze, deren wahre Bezeichnung wir unterdrücken wollen, einen Mann wie unsern Kretzschmann nicht schonen, vor dem ein Jeder im Deutschen Buchhandel den Hut tief u. ehrerbietig zieht, das betrübt uns schmerzt tief, und verlangt Beweise der Theilnahme! Der äußerlich Helfenden bedarf der Geehrte nicht: die des Herzens und Sinnes mögen Ihm diese Zeilen, an dieser Stelle im Namen des Buchhandels aussprechen! I. S. Anfrage. Wird denn keineFortsetzung von Thiers Consulat,Man n- heim bei Hoff, in anderm Verlage erscheinen? Sollte etwa Hr- Hoff in seinem Exil diese Zeilen zu lesen bekommen, so würde derselbe manchem Sortimentshändler einen Gefallen erzeigen, wenn er auf dem Wege dieser Zeilen, über das Fortecscheinen seiner Ausgabe eine Auskunft ertheilte. 18. Zur Nachricht. Auch auf die sogenannte Warnung in Nr. 2 des Börsenblatts antworte ich nicht, weil sie anonym. Wer ein gutes Gewissen hat, der nennt sich; mit Vermummten ist kein ehrlicher Kampf zu führen. Carl Heymann in Berlin. Misccllen. In England erschien so eben der erste Band einer englischen Ausgabe des Neuen Testaments mit Auslegung von Alford, worin zum ersten Male in der englischen Ltteratuc die neuere D eutsch e T he o l o g i e verarbeitet wurde. Als deren eigentlichsten Repräsentanten und Bahnbrecher nennt der Verfasser, und wol nicht mit Unrecht, unsern Ru d ols Stier, den er auch fast auf jeder Seite citirt und benutzt. Das Werk dürfte bei den englischen Theo logen großes Aufsehen machen und einem wichtigen Theile unserer Deutschen Literatur und Wissenschaft in diesem Kreise noch größere Achtung und Verbreitung bereiten. Mit der für das Börsenblatt bestimmten Anzeige über das Wei tererscheinen der Ruprecht'schen 4 Fachwissenschafts-Kataloge kom men uns zugleich die für 1849 bisher erschienenen Hefte zu Gesichte und können wir nicht umhin, die Aufmerksamkeit des Buchhandels von Neuem darauf zu lenken. Zum ersten Mal finden wir hier (wenigstens in bibliolbeca merlioa und pliiloloxics) die ganze auswär tige Literatur, soweit solche dem Herausgeber irgend zugänglich, neben der Deutschen katalogisirt, und nach den verschiedenen Materien grup penweise zusammengestellt; eine eben so schwierige als dankenswerthe Arbeit, welche dem Gelehrten auf den ersten Blick das gerade für sein Privatstudium Interessante vorführt, und eben so auch vorkommenden Falls das Gedächtniß des Buchhändlers unterstützt, für welch' Letzte ren das jedem Jahrgang beigefügte alphabetische Autoren-Register überdies, behufs des Nachschlaqens, eine zweckmäßige Zugabe ist. Wir müssen uns vollkommen der Ansicht des Herausgebers anschlicßen, daß, wenn irgend Kataloge die auf sie gewandten Kosten zu lohnen versprechen, dies bei in Rede stehenden wissenschaftlich geordneten Bi bliotheken, sicherlich in erhöhter Potenz der Fall ist. Dieselben fanden schon in vielen Tausenden Verbreitung, im In land«, wie im Auslande, auch bekundeten die Verleger durch Inserate und literarische Beilagen hinlänglich ihre auf gute Erfahrungen ge gründete Theilnahme; wir wünschen, daß die Theilnahme im ganzen in- und ausländischen Buchhandel eine fortwährend zunehmende seyn, und somit die vom Herausgeber gebrachten Opfer an Mühe und Zeit aufs Beste gelohnt werden mögen. Die Vollendung des Gerlach'fchenBibel Werks ist nun gesi chert. Nach dem Ableben des Herausgebers hat Prof. vr. Sckmiedec in Wittenberg den noch fehlenden vierten Band zu bearbeiten über nommen, er wird die Auslegung der Propheten und Apokryphen ent halten und 1851 erscheinen. — EinneuerBand vonThiers. Der kürzlich erschiene- nene n eun te Band der ,.Geschichte des Consulats und des Kaiser reichs" von A. Thiers umfaßt die Erzählung der spanischen Tragödie Napoleon's, die bereits den größten Theil des acbten Bandes gefüllt hatte, bis zum Vertrage von Baylen, welcher die Räumung der Halb insel bis zum Ebro zur Folge hatte, und dann bis zum zweiten fran zösischen Feldzuge in Spanien, der mit der Einnahme des heldenmü- thigen Saragossa, am 20. Februar 1809, endigte. Zwischen diesen beiden Abschnitten, welche das 31. und 33. Buch der Nlipoleoni- schen Geschichte bilden, ist das 32. der berühmten Zusammenkunft der beiden Kaiser auf dem Congresse zu Erfurt gewidmet, der, obgleich be reits vielfach beschrieben, doch unter der Feder des kunstreichen Darstellers manches neue Interesse darbietet, wiewol natürlich immer vom natio nalen Standpunkte des Verfassers und mit den Schattenseiten des französischen Colorits. — Ebenezer E lli ot. Dieser im vorigen Monat im Al ter von 65 Jahren verstorbene englische Dichter war ein Volksmann im wahren Sinne des Wortes. Ohne alle gelehrte Bildung, für den Kleinhandel erzogen und auch die längste Zeit seines Lebens darin thä- tig, ist sein Name zuerst im Jahre 1832 durch seine „Gedichte gegen die Korngesetze" (6orn-hgw-11h)'me>-) in England bekannt und bald ungemein populär geworden. Ec lebte in der Grafschaft Porkshire, deren Hügel und Thäler, ebenso wie ihre großen Fabrikstädte, in sei nen Dichtungen mit überraschender Naturwahrheit sich abspiegeln, und das ist es auch hauptsächlich, was ihm, neben der politischen Tendenz sciner Verse, einen so populären Ruf gemacht hat. Man kann sagen, daß er der änli-LornIakv-leaZus, bis sie ins Leben trat, schon bedeutend vocgearbeitet hatte, und daß der Cobdensche Verein seine rasche Aus breitung zum Theil der vorangegangenen Propaganda der Elliotschen Poesien zu verdanken hatte. Eine seiner letzten Dichtungen war eine beißende Satyre auf den Socialismus. Ebenezer Elliot war eine durch und durch gesunde Natur, die sich eben so gegen so manche Theo rien der Neuzeit, wie die von den Altvordern überlieferten, unvernünf tigen Mißbräuche der Gesetzgebung sträubte. Die Versteigerung derlieckianki. Schon einmal ist in diesen Blättern der gegenwärtig stattfindenden Versteigerung der Tieck- schen Bibliothek gedacht worden. Eine dabei vorgekommene Mystifi kation des Publikums veranlaßt uns, noch einmal darauf zurückzukom men. Wir finden nehmlich, daß auch hier, wie so häufig bei Auktionen geschieht, der Name eines berühmten Mannes zum Aushängeschild« gebraucht wurde, um Hunderte von Büchern an den Mann zu bringen, die dieser nie in seiner Bibliothek gehabt hat. In dem Kataloge der Tieck'schen Bückersammlung enthält ein 16 Seiten langer Abschnitt, (ps§. 196—211) einzig Werke über Amerika. Schon sind uns in Journalen Ausbrüche des Erstaunens und der Bewunderung über diese, bisher unbekannte Liebhaberei des großen Dichters, zu Gesicht gekommen, und uns möchte fast bedünken, als müßte Herr Tieck selbst über eine Neigung erstaunen, die er gewiß nie gehabt, und sich über die Unkennt- niß seiner eigenen Bibliothek verwundern, da er hier mehrere Hundert Bücher katalogisirt findet, die er sicher nie besessen. Denn alle in diesem Abschnitte ausgezeichneten Bücher gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zu der Sammlung des berühmten Forschers über Amerika, Hrrrn Ter-
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