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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1850
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- Erscheinungsdatum
- 29.01.1850
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- Deutsch
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113 1850.) Wattigkeiten und Vorwürfen stehen kann. — Wir sind zu sehr von der Gesinnungstüchtigkeit der Leipziger Herren Kommissionäre über zeugt, als daß wir noch darauf hindeuten möchten, daß für sichere Ge schäftsbesorgung die Commissionsgebühren bezahlt werden, abgesehen davon, welcher außerordentliche Vortheil dem Leipziger Buchhandel dadurch zufließt, daß dahin alles fcankirt und von dort unfrankirt ver sandt wird, ein Vortheil, den keine andere Geschäftsbranche darbietct, noch einem anderen Platze der Welt eingeräumt ist. Curi'osum. Seitdem die Eisenbahn von Leipzig nach Braunschweig fertig ist, fährt man die ganze Strecke bequem in 8 bis 9 Stunden. — Wollte man daraus folgern, daß ein Ballen höchstens 4 bis 6 Tage zu laufen habe, bis er an den Ort seiner Bestimmung gelange, so würde man sich aber stark verrechnen! — Der neueste Ballen des Herrn .'Fr. View eg hat 53 Tage, also 7^ Wochen ge braucht, bevor er seinen Weg v ollen det hat; denn die Bei schlüsse mit Wagner's Handwörterbuch der Physiologie 23. Lsg., da- tirt d. 1. Decbc. 1849, wurden erst den 23. Januar 1850 in Leipzig ausgetragen, sind also jedenfalls erst den 22. Jan. dort angekommen. Da von einer Handlung, wie die des Herrn Vieweg, nicht anzu nehmen ist, daß sie die Facturen zurückdatirr hat, nur um einige Hun dert Thaler mehr in der O.-M. 1850 einzustreichen — wie es wol öfters bei einigen Handlungen Vorkommen mag —, so wäre es gewiß interessant zu erfahren, ob die Ballen auf der Braunschweiger Bahn stets so viel Zeit brauchen, oder ob es nur mit dem in der Rede stehen den eine besondere Bewandknifi hat, und ergeht an Hrn. Vieweg die freundliche Bitte, darüber den Sorkimentshändlern Aufschluß geben zu wollen. Sollten indeß 7'^ Wochen die gewöhnliche Lieferzeit seyn, so wäre es wol das Beste, wenn die geehrten Braunschweiger Hrn. College» in corporv bei der dortigen Güter-Erpedition einkämen, und um schnel lere Beförderung ihrer Sendungen bäten! Wäre dieser Schrill aber schon gethan und doch keine größere Beschleunigung zu erreichen gewesen — was ich freilich nicht wissen kann -—, so läge es wol im Interesse der dortigen College», für die Zukunft lieber ganz von der Eisenbahn abzusehen und sich wieder der Frachtfuhrleute zu bedienen, welche den Weg in 7 bis 8 Tagen zurücklegen und die Lieferzeit, bei Verlust der Fracht, einhalten müssen. Erwiderung auf den Artikel in Nr. 2 des Börsenblattes 185» „Ein cinp sch lens w crth er junger Mann". Im Decbr. 1849 druckte Herr Ehlcrinann in Hannover ein 5. anti quarisches Lüchcr-Derzeichniß und versandte dasselbe in gleicher Weise, wie die früher erschienenen Kataloge, mit dem alleinigen Unterschiede, daß das ö. Verzeichnis nur Theologen empfingen, da dasselbe Theologie umfaßt. Auch nach Gdttingen wurde davon eine ziemliche Anzahl Exemplare auf dieselbe Weise, wie alle übrige», expedier. Dieses ist der einfache Sach verhalt, der um so mehr die gegen mich ausgesprochene Beschuldigung ent. kräftige» wird, wenn ich hinzufüge, daß ich mit der Expedition dieser Ka taloge mehr beauftragt war, und baß ich daher eben so wenig Gelegenheit als Veranlassung hatte, meinem Gedächtnisse auch nur eine einzige Adresse zu entlehnen. Der Verfasser jenes Artikels scheint andere Mittel zur Verbreitung von Lüchcr-Anzciqen, als das Gedächtnis eines Gehilfen, nicht zu kennen und auch gar nicht zu vermuthen, sonst würde er ohne Zweifel sich zuvor spccieller darnach erkundigt haben, wie die Versendung des Katalogs ge schehen seyn möchte, und dürfte dieser Umstand ebenso sehr zu beklagen seyn, als daß die Spalten des Buchhdl.-Börsenblatts für solche Artikel geöffnet sind, denen die kleinliche Absicht zu Grunde liegt, Andere zu verdächtigen und in ein falsches Licht zu stellen. ^ L. Miscellen. Ein für die mi l i toiri sche L iter atur Frankreichs höchst wich tiges Werk: Oours nbrepch ei'artiliee«, contsnsnt la conkection, lareeep- lion, ls eonservslion ot la dömolition lies munitions et sttiliees eie ssuorrv; suivi de nolions sue les sttiliees eie joie. kublie sveo Osutoi'isstion äu älinistre <1o la §uerre. 1 vol. 8. >is 450 psges et un alias in 4. oblong ele 20 planelies et le tableau eie la eomposition clu los ä'srti- liee tire s kilelri en 1846 — ist soeben in Straßburg (bei Levrault) erschienen. Dasselbe wird auch die deutschen Officiere lebhaft in- teressiren und bürgt für dessen Gediegenheit die Genehmigung des Kriegsministecs, die erst erfolgte, nachdem die Arbeit des dirigirenden Rathes der pyrotechnischen Schule, durch vier specielle Commissionen in den Artillerie-Schulen von Douai, Metz, Straßburg und Toulouse praktisch erprobt und deren Bemerkungen für die definitive Redaction geprüft und benutzt worden war. Der Bischof Synesius von Cyrene, der in England und Frank reich (die französische Ucbersetzung von Colombet erschien 1839 in 2. Aufl.) bekannter ist als bei uns, und dessen Werke besonders in der Aus gabe von Petavius sehr selten geworden sind, ist durch eine kritische Uebersetzung zweier seiner besten Homilien, von ve. Kolbe, auch bei uns wieder eingesührt worden. — Soviel mir bekannt, giebt es nur eine Deutsche Uebersetzung der 5. Homilie von Rosenmüller. Leipzig. 1766. In der Einleitung sagt der Herausgeber: „Dem Spruche des Horaz getreu, trele ich erst nach einer neunjährigen Beschäftigung mit meinem Lieblingsaulor, dessen Werke der bekannte Reisende Pacho in seiner Voz'sxv ilsns Is O^rv». pa^. 141 „eine wahre Fundgrube der allerkostbarsten Nachrichten über die Pentapolis" nennt, noch furcht sam und der Schwierigkeit des Unternehmens bewußt, vor das gelehrte Publicum." — Diesem ersten Versuche ist jetzt die 1. Lsg. des großen Werkes gefolgt, das, findet es Unterstützung und Theilnahme, der Au tor durchzuführen gedenkt. Es führt den Titel: Der Bischof Synesius von Cyrene oder Forschungen auf dem Gebiete der Erdkunde und Ge schichte der Lybischen Pentapolis, derKirchcngeschichte u. der Geschichte der Philosophie nach den Quellen, namentlich nach den wenig gewürdigten Schriften des Synesius, von Ue. Beruh. Kolbe. Berlin,I. A. Stargardt. Vor Kurzem erschien in Paris (bei Amyot): ,,N. Usuäot, <Ie Is ilüeaüeiios cie Is ssrsneo." Der Verfasser, von welchem in demselben Verlage in 2. Aufl. erschiene» ist: ,chs krsnes svant ls Revolution cio 1789" vergleichtFrankreich mit den übrigen Großmächten in Bezug auf Ländergebiet, Bevölkerung, Armee, Marine, Nationalceichthum, physische und moralische Beschaffenheit der Bewohner. Die Ursache, weßhalb Frankreich in seinen Fortschritten gegen diese Mächte zurückgeblieben ist, findet er in der Centcalisaiion, deren nachtheilige Wirkungenerim Einzelnen nachweist, sowie in der übermäßigen Parcellirung des Grund besitzes. Von dieser höchst interessanten Schrift, die uns auch manche unserer Deutschen Zustände im Spiegel zeigt, ist so eben eine mit gro ßem Fleiße gearbeitete Uebersetzung in Erfurt (bei Villaret) erschienen. Baron Joseph Eötvös. Dieser ehemalige ungarische Cul- tusminister ist bekanntlich auch ein bedeutender Romandichter seines Vaterlandes. An Fruchtbarkeit steht er hinter Richard Gabi Josika und Ludwig Kuty zurück, allein durch einen blendenden Styl und eine hinreißende Phantasie übertrifft er Beide. Sein „Karthäuscrmönch" erinnert an Gocthe's „Wcrther" und Rousseau's „Heloise", sein „Docfnotar" ist eine treffliche Schilderung des ungarischen Volks lebens. Allein sein gelungenstes Werk bleibt doch sein Roman „Un garn im 1.1544". Dieses Buch — so bekennt er selbst offen in der
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