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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.01.1850
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.01.1850
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- Deutsch
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67 1850.) den Fleischer'schen Plan, mehr oder weniger annähernd, durchführen zu können. Nur so wird es möglich scyn, zu einer klaren Anschauung zu kom men und gewiß diese Angelegenheit ist namentlich auch für jeden Nichtleipziger Buchhändler so wichtig, daß dieselbe keineswegs mit obenerwähnter Darstellung als abgemacht betrachtet werden darf, da cs sich um noch andere Interessen handelt, als blos die der Herren Commissionairs, denen eine solche Neuerung, — ich begreife es recht gut — eben nicht sehr erwünscht seyn mag, denn dieselben befanden und befinden sich bisher reckt wohl; das hört und sieht man so ge leg e n t l i ch, wenn man dann und wann eine Ostermesse besucht. Wir anderen Sortimenter, und namentlich wir mit Mauth, Spesen aller Art und sonst noch Manchem gedrückten Oesterreicher, mühen uns vergebens ab und kommen nicht so leicht, noch viel weniger so bald, auf grüne Zweige. Wic's damit anderwärts steht? Ich will's meinen west- und norddeutschen Collegen überlasten, hierauf zu ant worten. Es wäre aber, so nebenbei gesagt, vielleicht noch eine interessante Zugabe im Schulischen Adreßbuche, wenn durch l> die Hausbesitzer im Buchhandel, bezeichnet würden; meiner Ansicht nach siele hier die Waagschale auch nicht nach Wien, noch überhaupt zu Gunsten der Sorti menter; so glänzend auch, aus der Ferne betrachtet, Manches aus schauen mag. Möchte die nächste Ostermesse Gelegenheit bieten, die Stimmen und Ansichten auch der nichlleipzigcr Eollegen hierüber zu hören. Nur dann kann und wird sich's zeigen, was die Majorität, nicht blos der Leipziger Herren, für gut hält, wünscht, beschließt und als ihr wahres Interesse erkennt. Gott sey Dank, es giebt im Buchhandel auch noch Helle und tüchtige Köpfe außerhalb Leipzigs, die am Ende auch rechnen u. berechnen können, wenn auch mit etwas Egoismus', was für ihre Interessen das Zuträglichste senn könnte. Lassen wir's also in letzter Instanz hierauf ankommen und warten wir rußig ab, ob man sich nicht, mehr oder weniger, für eine möglichste Een lra lisation und Vereinfachung des Eo mm issionswesens aussprechen wird. Vox populi, vox vsi. — Hoffentlich verweigert die löbl. Redaction des Börsenblatts, un geachtet ihrer Erklärung in Nr. 2, diesen Zeilen die Aufnahme nicht, denn ich kann und will nicht glauben, daß Seitens derselben eine Parteinahme hier stattfindet *). r*. Gewiß nicht, aber dennoch müssen wir bitten, diese Angelegenheit nur nicht zu sehr auszudehnen. Was dem Einen Reckt, ist dem Andern billig, ist auch unser Grundsatz, aber jede Sache hat ihre Grenzen, und wollten wir Alles uns hierüber Angehende abdrucken, so reichte der jetzige Raum des B.-Bl. nicht zu. Die Redackion. DaS Verschwinden von Paketen in Leipzig ist der Titel eines Artikels im Organ des deutschen Buchhan dels Nro. 3, der alle Beachtung verdient und den ich sämmrlichen Col lege», selbst den Unterzeichnern des großen Artikels in Nro. 3 des Börsenblattes, zur Lectüre — und Widerlegung — empfehle. Ein Verleger und zugleich kleiner Leipziger Commissionair. MiScellen. '1'I>6 llistor^ os 8laiii6<j 6Ia88 Vtillir»!» arrinKlon. Durch den wiedererwachenden Geschmack an mittelalterlicher Kir- chendecoration während der letzten 25 Jahre, hat die Kunst der Glas malerei, welche im 18. Jahrhunderte auf dem Europäischen Continentc gänzlich in Verfall gerathcn war und nur noch in England ein küm merliches Daseyn fristete, einen bedeutenden Aufschwung genommen und verspricht schöne Blüthcn zu treiben, wenn dem Eifer für die Kunst, sich genügende Kenntnisse über ihre Details und richtige An sichten über ihre wahren Grundsätze, beigescllen. Moderne Selbstgefällig keit hatte sich eingeredet, daß im Vcrhältniß wie unsere Kenntnisse vom Baue des menschlichen Körpers, vom Zeichnen, der Perspective, dem Gruppiren und den Effecten, die der alten Künstler, überragten, so auch unsere Glasmalerei hoch über der des Mittelalters stehen müßte. Und welche die Resultate dieser Ansicht? Werke, die aller Wirkung entbehren und uns nur mit Bedauern über die Anmaßung und Un wissenheit dieser Pseudokünstlec erfüllen. Der Grund läßt sich leicht erklären: man wußte nicht, daß die Glasmalerei des Mittelalters durchaus convcntionellcr Art war. Jetzt sehen wir, daß die alten. Maler die genaueste Kenntniß von der Farbenverschmelzung besaßen und daß ihr Styl in Bezug ans Zeichnung nicht allein streng conven- tionell, sondern auch dem Material angcpaßt war; in andern Worten, daß sie Glas nicht wie Leinwand oder irgend eine andere undurchsichtige Fläche behandeln wollten. Noch ist verhältnißmäßig wenig geschehen, das Verständnis der Praxis der alten Meister unserer Zeit zu erleich tern, — und namentlich wenig in England. Das einzige Weck, das man bisher besaß und das eine einigermaßen vollständige Abhandlung über die Unterschiede in den Stylen der Glasmalerei genannt werden kann, ist: inguir> into llie clisserenees os «l^Iv olisorvsbls in cient paintecl Klas«, 1,^ -in ^.nwteur. 2 vol« 8. Oxlorä — ein gutes Buch in seiner Art, allein geschrieben ohne die wissenschaftlichen Kenntnisse, welche nur ein ausübender Künstler besitzen kann. Unter diesen Umständen kann es nicht rühmend genug anerkannt werden, daß Herr Warrington, einer der ersten englischen Glasmaler, die wenigen Mußestunden, die ihm seine höchst ausgedehnte Praxis »erstattet, dazu angewcndct hat, den Ursprung seiner Kunst zu ergründen, sie durch ihre verschiedenen Stadien hindurch zu verfolgen, ihre Grundsätze zu erläutern und den Weg anzudeuten, auf welchem allein dieselbe ihre Würde und Stellung als erste unter den decorativen Künsten behaup ten kann, da es ursprünglich nicht die Absicht des Verfassers war, die Geschichte der Glasmalerei in ihrem ganzen Umfange zu behandeln, sondern nur einzelne Perioden durch Tafeln zu erläutern, welche nach seinen eignen Zeichnungen gefertigt wurden, so enthält das Werk keine alten Meister, wol aber die Abbildungen einer ganzen Arbeit, die im Geiste der alten Künstler ausgeführt sind. Die Eintheilung des Werkes ist die folgende: 1) Einleitung und Geschichte der Kunst bis zum 12. Jahrhunderte. 2) Glasmalerei im 11. und 12. Jahrhunderte, Untersuchung der Praxis der Künstler jener Epoche, erläutert durch drei colorirte Blätter ganzer Fenster. 3) Die Kunst im 13. Jahrhunderte, Beschreibung nach vorhande nen Werken. 7 Blätter. 4) 14. Jahrhundert. 8 Blätter. 5) 15. Jahrhundert. 7 colorirte Blätter ganzer Fenster. 6) Anwendung der Kunst für weltliche Zwecke- Ein Doppelblatt und 2 einzelne Blätter. 7) Geschichte der Glasmalerei bis zum 19. Jahrhunderte. 8) Biographische Notizen über circa 200 der berühmtesten Glas maler vom 12. Jahrhundert bis auf die heutige Zeit, in alpha betischer Ordnung. Dies die Uebersicht über den reichen Inhalt des Werkes. In Bezug auf die Ausstattung bemerken wir noch, daß unter den vielen Pracht werken, die jährlich aus Englands Pressen hervorgehen, dies eins der prächtigsten ist. — Das Format ist groß Folio, Druck und Papier vorzüglich, die Blätter und Chromolithographie, wie der geschmack volle Einband, nach einem Dessin des Verfassers, gefertigt. 10*
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