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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1920
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- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Leit. >i° 48, 26. Februar >928. Dagegen spricht: Herr Braun-Marburg, der eine Erhebung eines Ausland- zuschlags schon aus nationalen Gründen für nötig hält, um den Bestrebungen des feindlichen Auslandes, die Mark-Valuta zu drücken und damit die deutsche Wirtschaft völlig zu ruinieren, entgegenzulreten. Herr Niemehcr-Halle vertritt denselben Standpunkt und weist aus die Erfahrungen seines wissenschaftlichen Verlags hin, der mit den Zuschlägen volles Verständnis bei seinen ausländi schen Abnehmern gesunden habe. Er habe trotz dieser Erhebung eine große Steigerung seines Absatzes nach dem Ausland sest- stellen können. Herr Nitschmann-Berlin tritt mit warmen Worten aus natio nalen Gesichtspunkten für die Erhebung des Zuschlags ein, ebenfalls Herr Koch-Nürnberg, dem es unbillig erscheint, daß der Ausländer das deutsche Buch zu einem Fünftel des Wertes ein- zukaufen in der Lage sein solle. Herr Geheimrat Siegismund-Berlin berichtet über die An regungen des Wirtschastsamtes, Bücher zu der Auslandswährung zu liefern. Die Papierindustrie fordere ein Verbot der Ausfuhr ins Ausland. Er anerkennt durchaus die Berechtigung der An schauungen der Herren Braun, Niemeyer, Nitschmann und Koch, hat aber hinsichtlich der Durchführbarkeit einer solchen Maßnahme schwere Bedenken und empfiehlt daher, vorläufig aus praktischen Gründen von der Erhebung eines Zuschlags schon im Interesse von Österreich-Tschechien Abstand zu nehmen. Das Schlußwort erhält Herr Hofrat vr. Meiner, der nochmals alle Äußerungen, die hier über die Erhebung des Zuschlags erfolgt seien, kurz be leuchtet und zu dem Ergebnis gelangt: es sei unsere Aufgabe, durch Fleiß und Anpassung den verlorenen Markt wiederzuge winnen zu suchen und keine Bestimmungen zu treffen, deren Durchführbarkeit und Durchdrückung außerhalb der Macht des Börsenvereins liege. Herr Jäh-Halle dankt als Vorsitzender des Verbandes Herrn Hofrat Or. Meiner für sein lichtvolles Referat und den Rednern für das Interesse, das sie der wichtigen Frage gewidmet hätten und schließt damit die Aussprache über die Valutafrage. Herr Lvewe, der das Korreferat übernommen hatte, war am Abend nicht mehr zu erreichen, sodatz die Versammlung auf seine gewiß ungemein interessanten Mitteilungen leider verzichten mußte. Frankfurter Urkundenbuch zur Frühgeschichte des Buchdrucks. Aus den Akten des Frankfurter Stadtarchivs zusammengestellt und herausgegeben von Walter Zülch und Gustav Mori. 75 S. 8°. Frankfurt a. M. 1920, Verlag von Baer L Co. Steif drosch. Preis 15 ^ ord. Das als Festschrift zur 25. Wiederkehr des Grllndungstages der Schriftgießerei D. Stempel A.-G. in Frankfurt a. M. herausgekom- mene Werkchen bildet, trotz der lokal begrenzten Quelle, aus der die Herausgeber schöpften, einen sehr wertvollen Beitrag zur Frühge schichte des Buchdrucks. Die Arbeit bietet dem Lokalhistoriker eine un ermeßliche Fülle wertvollen Materials und weist diesem viele neue Wege weiterzuforschen. Darüber hinaus wird die Arbeit aber auch weit über Frankfurts Grenzen als willkommener Beitrag zur Früh geschichte der Buchdruckerkunst und des damit zusammenhängenden Buch gewerbes bei allen Freunden der Kulturgeschichte und insbesondere der Geschichte der Buchdruckerkunst dankbare Aufnahme finden. Das Er gebnis der sehr fleißigen Forschungen geht weit über den örtlichen Nahmen der Stadt Frankfurt hinaus. Dadurch gewinnt das Buch ganz besonders an Wert und ordnet sich von selbst der allgemeinen Geschichte der Buchdruckerkunst ein. Wie der Titel besagt, handelt es sich nicht um eine geschichtliche Abhandlung, sondern um eine Zusammenstellung von Urkunden. In diesem Negestenbuch über die früheste Zeit des Buchdruckes wird für die Zeit vor Guteubcrg, von 1400—1450, Bilö- druck, Briefdruck, Buchschreiberei und deren Hilfskünste, soweit solche in Frankfurt ausgeübt und durch die Messen in weitestgehendem Maße als Handelsgegcnstaud ausgebildet wurden, nachgewiescn. Die Heraus geber beschränkten sich in einer ganz kurzen Einleitung darauf hinzu weisen, daß die Buchdruckkunst in Frankfurt a. M. wohl sehr früh Fuß 190 faßte (1450 gründete Hans von Pedersheim in Frankfurt a. M. eine Briefdruck-Wertstatt größeren Umfanges), aber nicht zu derselben Höhe gelangt ist wie in vielen anderen Städten. Im ersten Abschnitt des Hauptteils werden die Bilddrucker und Bilderhändler nufgeführt, unter denen Hans von Pedersheim (1450 bis 1477) als einer der frühesten und bedeutendsten hervorragte. Der nächste Abschnitt befaßt sich mit den Urkunden über die Frankfurter Buchdrucker und Buchfllhrer. Die stattliche Anzahl von Namen, die hier urkundlich nachgewiesen werden, zeugt davon, daß schon in der vor- gutenbergschcn Zeit in der freien Reichsstadt Frankfurt a. M. Buch druck und Buchhandel, allerdings noch in bescheidenen Anfängen, blüh ten. Mit Christian Egenolf (1502—1554) schließt der Abschnitt ab. Das Kapitel »Auswärtige Buchdrucker und Buchführer* führt uns den sehr regen Verkehr und die teilweise sehr nahen Beziehungen des Frank furter Buchhandwerks mit den Standesgenossen im Reich und im Aus land vor Augen. Das Ergebnis ber Forschungen greift hier über auf die Forschungsergebnisse anderer Städte, wie Augsburg, Basel, Frei- burg, Mainz, Nürnberg, Prag, Tübingen, Venedig usw. Die sich dem Hauptteil anschließenden »Allgemeinen Notizen« befassen sich weniger mit den Personen, als mit den Erzeugnissen selbst. Eine hier veröf fentlichte Liste von aus dieser Zeit staminendeu Druckerzeugnissen läßt erkennen, daß die Jünger der Buchdruckkunst nicht müßig waren. Ein alphabetisches Personen- und Sachregister erleichtert den Gebrauch des Negestenbuches und macht es besonders wertvoll. Das trotz Papiernot vorzüglich ausgestattete Werk wurde als Festschrift in beschränkter Auflage gedruckt, von der nur eine geringe Anzahl Exemplare in den Buchhandel gelangen sollen. Stefan Wangar worelius, Lk.: 8ver1xe8 äläöla ännu exiblersnöe doIitlLMöel. 20 8. mit 11 ^dbilckjxn. I^unck 1920. ^.-Z. 1^ivä8t6<1l8 11viver8:t6t8dt>kkLvck6l. CH. Norclius erzählt hier in fesselnder Weise die Geschichte der ältesten Buchhandlung Schwedens, die heute noch unter der Firma A.-B. PH. Lindstedts Universitetsbokhandel besteht und auch mit dem deutschen Buchhandel lebhafte Geschäftsverbindung unterhält. Die kleine Schrift hat auch für den deutschen Buchhändler in mancher Be ziehung geschichtliches Interesse. Die Universität Lund wurde im Jahre 1668 gegründet. Bis 1783 gab es keine Buchhandlung am Platze, die Zahl der Bücher und des kaufenden Publikums war gering; die Universität zählte nur 190 Stu denten. Die Uuiversitätsbuchdrucker, als deren erster der aus seiner Heimat geflüchtete ungarische Edelmann Vitus Haberegger genannt wird, verkauften ihre Druckerzeugnisse selbst. Zeitweise hielten sich Bücherreisende, die sich in der damaligen Zeit Buchführer nannten, in Lund auf und handelten mit alten eingebundenen, meist ausländischen Büchern. So kündigte sich im März 1739 ein Buchführer Jacob Wcit- brecht aus Deutschland an, der für Rechnung seines Patrons I. CöslerS in Greifswald wissenschaftliche und künstlerische Bücher aus ganz Europa feilbot. Im Jahre 1769 suchte das Universitäts-Konsistorium in deutschen Zeitungen einen deutschen Buchhändler, der nach moder nen Grundsätzen einen regelmäßigen Buchhandel in Lund betreiben sollte. Die Sache scheiterte jedoch an der für die damalige Zeit be merkenswerten Begründung, daß die Ausländer gern das Geld von hinnen tragen und so dem Lande schaden. Im Jahre 1753 wurde end lich die Frage gelöst, indem der Händler Anders Sylwan eine Buch handlung errichtete, die im folgenden Jahre von dem Magister Dozen ten Johann Lundblad übernommen wurde. Dieser hatte in Halle, Leip- zig und Greifswald studiert, war vordem der Buchauktiousnotar der Universität gewesen und stand als solcher mit den bedeutendsten Buch händlern Deutschlands, Englands und Hollands in Verbindung. Mit großen Hoffnungen begann er seine Tätigkeit. Er hatte auch Erfolg mit seinem Unternehmen, dem er eine Buchdruckerei angliederte, und be schäftigte 1797 31 Personen in seinem Betrieb. Seine Lehrtätigkeit au der Universität übte er weiter aus und wurde 1787 ordentlicher Professor der Geschichte. Nach seinem Tode übernahm sein erster Ge hilfe Nkrrtin äberg die Buchhandlung, ein tüchtiger Geschäftsmann, der neben Kupferstichen nach Tenicrs, Potter, Ruisdael u. a., sowie Romanen von Scott, Lafontaine, Kotzebue, v. ö. Velde, de la Motte und Cottiu auch Musikinstrumente, Kinderspielzeug, Regenschirme und Mühen fcilbot. Der Verfasser erzählt dann allerlei aus dem Wandel der Firma um die Mitte und das Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Im Jahre 1868 kam das Geschäft an PH. Lindstedt, von dem es seinen heutigen Namen erhielt. 1896 übernahmen die Brüder Albert und Oskar Schcdiu die Buchhandlung. Beide waren in Göteborg und im aus ländischen Buchhandel (A. Schedin 1892 bei Lübcke L Nöhring, Lübeck, 1892—94 in Kornickers Hofbuchhandluug, Antwerpen) als Gehilfen tätig gewesen und brachten reiche buchhändlerische Erfahrungen mit. Unter ihrer Wirksamkeit nahm besonders der Absatz an ausländischer
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