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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1840-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1840
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- Deutsch
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823 32 824 Noch ein Wort über Verminderung des Ra batts im Buchhandel. Alle Diejenigen (meist Verlagsbuchhändlcr), welche von Reformen im Buchhandel in diesem Blatte gesprochen haben, nehmen an, daß eine Verminderung des Rabatts unter den Buchhändlern das wirksamste Mittel sein werde, den Un fug des Rabattgcbens an Private zu beseitigen. Der Unterzeichnete kann dieser Ansicht nur zum Theil und bedingungsweise bcipflichten. Die Buchhandlungen in Städten, welche naher an Leipzig liegen, so wie Halle und Berlin, werden eine Verminderung des Rabatts aus begreiflichen Gründen nicht ungern sehen, ihnen kommen die dort herabgedrückten Preise für Frachten und Porti zu Statten. Auch unsere Herren Kollegen in Süd deutschland, vor allem die Würtcmberger, auch die Baicrn, welche den Preußischen Thaler mit 1 fl. 48 kr. auszeichnen, mögen für den verminderten Rabatt durch ihre Berechnungen entschädigt sein, — nicht so eine große Anzahl anderer Buch handlungen , von denen ich, selbst in Westphalcn, nur die Westfälischen nennen will. Wir sind sämmtlich vierzig bis siebzig Meilen von Leipzig entfernt und müssen die Thaler- Pceise bestimmt enthalten. Niemand, der den buchhändle rischen Geschäftsgang und unsere Auslagen kennt, wird cs uns verargen, wenn wir den Nachthcil, welcher uns durch den hohen Rabatt an Schulanstalten, Schulmänner und Geist liche erwächst, zuweilen durch den Verkauf eines Buches ohne Rabatt zu vermindern suchen. Wäre mit Bestimmtheit vorher zu sehen, daß durch die besprochene Verminderung des Rabatts unter den Buchhänd lern, das Rabattgebcn an Private gänzlich aufhörte, so wür den auch wir gern die Hand dazu bieten; wer bürgt aber dafür, daß diejenigen Leipziger und Berliner Handlungen, welche jetzt schleudern, auch nach jener Verminderung, ihren Kunden eine vcrhältnifimäßige Vergünstigung gewähren? Keinenfalls dürfte ein bloßes Zusammcntrcten größerer Verlagsbuchhandlungen zu einer Berechnung von 25 F im Buchhandel ausreichend gefunden werden, sondern cs müßte, um das Uebcl zu heben, durch Generalversammlung bestimmt, und jeder Sortiments- buchhändler durch Namens Unterschrift und Handschlag als ehrlicher Mann verpflichtet sein, sich mit dem Eintreten der ge dachten Verminderung allen Rabattgebens gänzlich zu enthalten. Es müßte zugleich Jeder sich verpflichten, alle ihm be kannt werdenden Abweichungen einem zu wählenden Eomite von rechtlichen Männern anzuzcigen und dieses Eomite wäre gehalten mit Warnung, und wenn diese ohne Erfolg, mit Aufhören allen Ercdits gegen das betreffende Individuum cinzuschreitcn. Würde die Sache auf diese Art eingeleitct, so könnte jeder solide Buchhändler es ruhig mit anhören, wenn ihm vom Käufer unter Beziehung auf eine andere Handlung Rabatt abverlangt würde. Die unangenehmen Folgen für den Ge nannten könnten nicht ausbleiben. So lange dieses aber nicht der Fall, ist cs wohl bester, es bleibt beim Alten, und liegt ganz in der Natur der Sache, daß die von Leipzig entfernten Handlungci sich für Bücher, welche mit Z- verrechnet werden, besser verwenden und verwenden können als für jene mit . Rüge. Eine allzuauffallende Erscheinung im Deutschen Buchhan del ist die zum zweiten Male nun von denselben Verlegern, den Herren Veit u. Eo. in Berlin, versuchte nicht nur, sondern wirklich ausgeführte Verkürzung (Beschränkung) des bisher wenigstens allgemein üblich gewesenen mindesten Rabatts an die Sortimentsbuchhandlungen, indem dieselben versendete Verlagswecke nur mit 20ss verrechnen, dabei die Norm gedruckt verschreiben, zu welchem Preise der Sorti- mcntsbuchhändlcr diese Werke verkaufen soll und muß. Dieses in den Sortiments- wie in den Veclagshandel neu eingeführte ganz willkührliche Verfahren mag den Herren Verlegern vielleicht Gönner und Verteidiger unter Autoren und im Publikum erwerben sollen, allein der ihnen wo nicht näher, doch eben so nahe stehen sollende D. Buchhandel ver langt doch auch seine Berücksichtigung und kann sogar darauf bestehen, ihm die Grundlage, worauf derselbe nun seit alter Zeit — in welcher er sich weislich gestaltet — beruht, nicht zu beschneiden oder versuchsweise zu verrücken und zu verkürzen, d. h. wankend zu machen — nur um Terrain für sich zu gewinnen, das übrige aber dem gutmüthigcn Genius des D.Buchh. oder den ihm in neuerer Zeit innewohnenden so sehr erprobten und gelungenen Raffinerien anheimzustcllcn. Dieses ihn auf solche Weise so überraschend — nicht mit alter verlegener Waare, sondern mit neuem Gediegenen, Achtung gebietenden Autoren —> auf die Probe Stellen dürfte aber doch zu hart erfunden werden und wenig Anklang finden, indem solches Sondiren und Versuchen, ob S chach er nicht noch weiter eingeschmuggelt werden könne — ins Leben allzusehr einschneidet und zum so oft berührten Krebsgänge noch weiter und schleuniger führen würde, besonders wenn so originelles Beginnen emsige Nachahmer finden sollte, wie übrigens von Billigen, Einsichtigen und Erfahrenen im soli den D. Buchhandel nicht zu fürchten stehen darf. Es bedarf also dieser wiederholte Schritt der Herren Veit u. Eo. der öffentlichen Rüge und des öffentlichen Verweiscns in seine Schranken, che er sich zum dritten und weitern Male sortsetzt; es kann nicht geduldig ertragen und als nothwen diges Uebel mit den andern hingenommen werden, obgleich bedeutender Autoren Namen die Verleger gleichsam schützen und denselben den Deutschen Buchhandel dienstpflichtig ma- . chen sollen zu jeder beliebigen Weise. Ein solches Verfahren werden auch jene gefeierten Namen nicht billigen, das dem D. Buchhandel das Wenige entziehen soll, womit er, wenn auch nicht im Glanz, doch in Ehren sein Weck nur fortzusührcn vermag. Ja der Deutsche Buchhandel fühlt sich berech tigt, solchen Verlegern .eradezu den Dienst aufzukündigcn und zu erklären, daß sie ihre Manipulationen auf anderem Wege versuchen mögen, dies wird einsiimmig geschehen, wenn die Herren sich nicht eines Besseren bestimm. Beiträge zur Literatur des Buchhandels *). Nr. 1. Allgemeines Adreßbuch für den deut schen Buchhandel, den Musik llien-, Kunst- und Land- Wir wünschen von Seiten der Deutschen Buchhandlungen in den Stand gesetzt zu werden, diese Ueberschrift von Z-it zu Zeit zu wiederholen. D. Red.
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