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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1840
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- Erscheinungsdatum
- 25.02.1840
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- Deutsch
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383 16 384 flecke verschwinden sollten. Das ist aber gleichwohl anders ausgclegt worden, neue Auflagen sind gebracht und der Miß brauch auf diese Art verewigt. Außerdem hat aber die er wähnte geheime Association, welche ihre Mitglieder in Braun- schwcig, Hamburg, Berlin und andern Orten hat, den Grund satz der Gütcrthcilung angenommen. Wenn ein Nachstich durch eine dieser Handlungen herausgcgcben worden ist, sei das nun mit ihrer Adresse, oder mit einer singirtcn, oder auch mit gar keiner Adresse geschehen, so bedienen sich die übrigen Verbundenen großer Quantitäten dieses Artikels in Change. Jede einzelne Handlung belegt ihre Kunden alsbald unter den allcrlockendsten Bedingungen, sei cs mit 50 M R. 4 Oouck., 66AA R. gegen baar, oder in Tausch. Die Absicht ist, möglichst viel Absatz zu machen und denjenigen Handlungen, welche der heimlichen Association nicht angehörcn, den Markt zu verderben. Sie bedürfen endlich wohl auch der Artikel jener Handlungen, um sortirtzu sein und ihrcAbnehmcr vollstän dig zu befriedigen. Wo sie es also durchaus nicht vermeiden können, von deren Artikeln zu beziehen, dann verschreiben sic (leider haben sic Rechnung bei dm vorzüglichsten Handlungen in Leipzig, Wien, Mainz, Bonn u. s. w.), verkaufen auch zuweilen mit reellem Verlust, wofür sie sich durch den reichli chen Absatz ihrer eigenen Nachdrucke und der cingctauschtcn Artikel entschädigen. Daß vorstehende Mittheilungcn nicht aus der Luft gegrif fen sind, sondern auf erweislichen Thatsachcn beruhen, wird sich aus der Fortsetzung dieser Artikel durch Beispiele er geben. Die berühmten Polyglotten. Wiewohl der Etymologie nach jedes aus mehreren Spra chen bestehende, oder denselben Text in mehreren Ucbersetzungcn liefernde Werk Polyglotte heißt: so versteht doch die Bibliographie darunter im engem Sinne die Bibel in zu- sammcngcstclltcn Uebcrsetzungen. Ohne uns mit der Unter suchung des Nutzens, welchen solche Polyglotten zur wechsel- weisen Auslegung und Erklärung gewähren, zu beschäftigen, wollen wir es hier lediglich mit einer kurzen bibliographischen Beschreibung der vorzüglichsten so gestalteten Bibeln zu thun haben. 1) Die Polyglotte des Eardinals Limcncs, auch die Eomplutcnsische genannt. Dieser berühmte Staatsmann, welcher unter Ferdinand von Arrago- nien, Jsabe lla von Eastilicn, der Königin Johanna, P,hilipp I. und Earl V. 22 Jahre lang als Minister glänzte, verdankt einen Theil seiner Verewigung dcr rastlosen Sorgfalt, womit er die gelehrtesten Männer zur Herstellung dieser Bibel vereinigte, und dem liberalsten Geldaufwand, den er der Anschaffung von Materialien und der Drucklegung widmete. Sieben Hebräische Exemplare kaufte er für 4000 Thaler;für altcGricchische und Lateinische Handschriften zahlte er, was nur immer begehrt wurde; und so geschah es, daß die Kosten der ganzen Unternehmung die Summe von 50,000 Goldthalern überstieg, ein für die damalige Zeit ungeheuerer Betrag. Die Polyglotte des Limenes wurde in den Jah ren 1514 —17 in der Universitätsstadt Alcala gedruckt, deren Name im Lateinischen Oowplutum ist, daher die Be nennung Complutensische Bibel. Lettern und Druck sind ausgezeichnet schön. Es wurden nur 600 Exemplare abge zogen, weshalb diese Bibel schon längst unter die Seltenheiten gehört. In 6 imposanten Foliobändcn enthält sie den Hebräi schen Text, die Vulgata oder Altlateinische, die Septuaginta odcrGriechisch-Alexandrinische mit dcrintecliniirtcn Lateinischen Litcral-Ucbcrsetzung, die Ehaldäischen Paraphrasen des Onke- los über den Pentateuch mit einer LateinischenUcbersetzung. Den Beschluß machen ein grammatischer Apparat, Wörter bücher und Inhaltsverzeichnisse. Man hat zwar seitdem brauchbarere Polyglotten; doch wird diese Eomplutcnsische immer ihren hohen Rang behaupten, weil sic den Ruhm hat, die erste gewesen zu sein, und somit den spätem als Muster gedient zu haben. 2) Die Polyglotte des Arias Montanus auch die Anlwerpischc oder die königliche ge nannt, letzteres deshalb, weil Philipp H. den Anstoß dazu gab und einen Theil der Kosten trug. Die Rcdaction dieser Polyglotte war vom König aus dem gelehrten Theologen Be nedict Arias Montanus aufgetragen, der 10 Spra chen gründlich verstand und sich bei dem Tridcntinischcn Eon- cilium hcrvorgethan hatte. Im Vereine mit mehreren andern Gelehrten brachte Arias Montanus dieses große Werk in ver hältnismäßig kurzer Zeit zu Stande. Es trat zu Antwer pen durch die Plant in, deren geschmackvollen und correcten Drucke man jedcrzcit schätzen wird, in 8 Foliobändcn ans Licht, nachdem der Druck 1569 begonnen und 1572 vollendet wor den. Ehristoph Plantin lieferte die Matrizen und ließ die Lettern von dem berühmten Wilhelm Le Be gießen, der zu diesem Zweck eigens von Paris nach Antwerpen kam. Zu den 4 Sprachen der Polyglotte des Timenes wurde hier noch dicSyrischc mit Syrischen und Hebräischen Charakteren mit der Version des neuen Testaments in derselben Sprache gelie fert; jene enthält nur über den Pentateuch die Ehaldäischen Paraphrasen: Arias Montanus stattete auch die andern Bü cher damit aus. Auch findet man in dieser Antwerpens Polyglotte mehr grammatische und lexikographische Behelfe als in der Eomplutcnsischen, und endlich sind noch mehrere kleine Abhandlungen angchängt, welche zur Erklärung schwie riger Tcxtstellen gute Dienste leisten. 3) Die Pariser, oder die Polyglotte des le Iay. Sie kam unter der Leitung und Aufsicht des Pariser Parlamentsadvocaten Guy-Michael le Iay zu Stande, der sich durch diese Unternehmung zu Grunde richtete, indem ec ihr 100,000 Thaler opferte. Vollendet wurde das Werk von mehreren trefflichen Orientalisten und Exegeten. Diese Bibel druckte Vitre zu Paris; die Matrizen lieferte der jüngere Be und Jac. Sälen cque; Vitre ließ eine eigene Papicrgattung dazu sabriciren, so schön, daß man sie seitdem Jmperialpapiec nannte. Das Werk erschien 1628— 1645 in 10 Foliobändcn, Atlasformat. Die Pariser-Poly glotte hat zwar manche Gebrechen, übcrtrifft aber in jedem Falle noch die Antwcrpener, welche sic ganz enthält. Sie liefert außerdem den Samaritanischcn Pentateuch, und eine Syrische und Arabische Ucbersetzung, letztere auch im neuen Testament mit einer Lateinischen Version. Hingegen ist es eine erhebliche Unbequemlichkeit, die Samaritanische, Syrische und Arabische Ucbersetzung nicht an der Seite der andcrnSpra- chcn zu finden, indem das Nachschlagen bei dem kolossalen
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