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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1840
- Sprache
- Deutsch
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431 18 432 Buchhandlungen, die niemals bloße Werke der Mode oder des — meistens sehr übelverstandenen -— Zeitgeistes oder der bloßen hierauf begründeten Spcculation unternahmen, sondern immer nur ihr Augenmerk auf das richteten, nur dem ihre Kräfte widmeten, was durch seine Vortrefflichkeit die Ver sicherung crthcilt, daß es jeden Zeitgeschmack weit überdauern wird, Buchhandlungen, welche darum in allgemeinem An sehen stehen und zugleich zu den vermögenderen gehören. Wer wäre wohl so kurzsichtig zu verkennen, daß bei all gemeiner Geltung der ausgestellten — wie mir es scheinen will richtigen — Grundsätze für die buchhändlecische Tätig keit der Buchhandel sich in sich selbst immer mehr consolidirt, I und zu einem in sich festen und gesicherten Körper wird und I je länger je mehr nach allen Seiten hin Ansehen und Einfluß j gewinnt? — Ich leugne jedoch nicht, daß wir dabei wenig-! stcns ein Sechstheil zu viel Buchhandlungen haben, aber dieses Sechstheil, welches für unfern Zweck eingehen muß, wird dasjenige sein, welches jetzt falschen Spekulationen seine Kräfte opfert, nach dem nothwendig vergeblichen Ringen nach Geltung und Glück mit Sorgen und Kummer kämpft und n o t h gedrungen dazu beiträgt, den buchhändlerischen Credit zu einer sehr mißlichen Sache zu machen. Ich leugne endlich auch nicht, daß nach den von mir beliebten Grundsätzen jähr lich wenigstens 2000 Bücher weniger als jetzt erscheinen müs sen, aber diese 2000 nicht erscheinenden Bücher werden dieje nigen sein, welche 4 Wochen nach ihrer Versendung an die einzelne» Buchhändler in Städten und Städtchen zum Tode in der Maculaturkammcr reif sind, cs werden ferner, zum großen Th eil — denn wer möchte es verkennen, daß auch manche ächte Perle gleiches Schicksal mit den Haufen der un- ächtcn Perlen hat! — diejenigen Bücher sein, welchen Kunst und Wissenschaft aus triftigen Gründen ihr ,>ackmi.ttk- tur" verweigern, über welche die Sittlichkeit ein „uou ax- xrobstur" spricht und gegen die endlich die Politik den Blitz ihres „uuatUsmu S8to" schleudern zu müssen glaubt. Ich komme vielleicht bei dem Einzelnen unten zurück auf den einen und andern Gedanken hier oben. Jetzt will ich nur noch bemerklich machen, daß das Handeln nach den über das Vcrhältniß des Buchhandels zur Literatur ausgestellten Principicn die Bibliopolie zu einer Veste wird, die schon von vorn herein jeden Angriff und jede Hoffnung auf Erstürmung und Schleifung unmöglich macht, oder die zu einem Sigeth wird, das unter seinen Trümmern seine barbarischen Feinde begräbt. >— Hier stehe ich auf dem Punkte, die staatsbürger liche Stellung oder vielmehr den möglichen Conflict des Buch handels, als Trägers der öffentlichen Meinung, als Verbrei ters der durch die Wissenschaften aufgefundcnen Jrrthümer, Täuschungen, Fehler u. s. w., zu berühren. Es soll dieses so kurz und bündig als möglich geschehen. (Fortsetzung folgt.) Fromme Wünsche. Verschiedene Mißbräuche unseres Geschäfts sind in diesen Blättern so oft erwähnt und besprochen, daß darüber wohl Niemand mehr in Zweifel und Dunkel sein wird. Es sei mir erlaubt, einige darauf bezügliche Wünsche auszusprechcn, und will gleich, ohne Vorrede, zur Sache übergehen. 1) Das größte Uebel, das Rabattgcben — Schleudern. — Diesem Uebel abzuhclfen, hat bereits Hr. Köhler in seinem Aufsatze in Nr. 11 d. Bl. Mittel an die Hand gegeben, jedoch nicht erschöpft; rein damit abzuschließen und zu saldircn, wäre vielleicht am wirksamsten, wenn von dem Börscnverein aus ein Circulaic an jeden Buchhändler — gleichviel ob Sor timents- oder Verlagshändler — erlassen würde, worin die Motiven und Bedingungen über Rabattgebcn erörtert und festgestcllt wären. Jeder würde um seine Meinung und zum Beitritt durch Unterschrift aufgefordert, und es ließe sich, da es in jedes Einzelnen und Aller Interesse liegt, wohl erwar ten, daß Keiner damit Zurückbleiben würde. Wäre man damit aufs Reine, so müßte vom Börscnverein aus ein zwei tes Circulaic für die Sortimentsbuchhandlungen an deren Kunden erlassen werden, worin angezeigt, daß von jetzt ab kein Rabatt mehr gegeben werden könne in Folge allgemeiner Uebereinkunft ic. Die Sortimentsbuchhandlungcn wären dann nicht bloß-, im Gcgenthcil sicherer gestellt, würden kei nen ihrer Kunden verlieren und diese würden sich fügen, fügen müssen, und nur dann etwa von ihrem Buchhändler ab gehen, wenn derselbe nicht pünktlich ist — was auch jetzt der Fall. — Zur Festhaltung der hierauf bezüglichen Punkte, ein neues Rabattgcben auf immer zu verbannen, bedarf es nur eines einfachen Mittels, das, daß mit dem Ucbertreter jener einmal festgcstelltcn und angenommenen Bedingungen allgemein die Rechnung abgebrochen, und ist cs ein Herr Commissionair, demselben sämmtlichc Commissionen entzogen würden. Dann würde der Börsenverein übrigens mehr Wirksamkeit, Nutzen, Kraft und Gehalt bekommen. Die Kosten für dergl. Cir- culaire könnten füglich aus der Börsencasse bestritten werden, wenigstens dürfte es für die Casse keine unnütze Ausgabe sein. Ist der Anfang mit Abschaffung dieses Uebcls gemacht und dasselbe glücklich vertilgt, so könnte ein anderes vorgenommen werden, deren es genug giebt, als da sind: 2) Ueberhand- nehmen der Etablissements; 3) schlechte Zahler; 4) Ein dringlinge, Pfuscher in unsern Geschäft; 5) Nachdrucker und Nachdruckshändlec ic. rc. Die Nova-Frage ist auch so gut als erledigt anzusehen, nimmt doch auch schon von selbst der größte Theil unverlangt keine Nova an; nur zu wünschen wäre, daß die Ordre genau beachtet würde und trotz der verbetenen Nova dennoch man damit nicht überschwemmt würde. Die kleinen Uebel, als im Febr., März und April noch ! auf A. 8k. zu senden und zu notiren, die ganzjährige Berech- > nung der Journale auf A. R., Restschreiben, Nichthaltcn 'der in Subsc.-Listen und Ankündigungen aufgestellten Be- ^ dingungen rc. ließen sich wohl mit der Zeit abschaffen. Diese Uebel sind mehr chicanirend als cuinircnd. Zum Schluffe noch der Wunsch, ob es nicht möglich wäre, daß, wenigstens in diesem Jahre, wir zum Guten bergs-Feste unsere Messe abhielten — hängt doch unsere H Messe weder von Zeit noch der Kram-Messe, lediglich von ^ uns selbst ab. —- Würde nicht zu Ostern gerechnet, so könn- !I ten die Herren Verleger dafür entschädigt werden, daß zum H Gutenbergs-Feste rein abgeschlossen, in Preuß. Courant
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