Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1840
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1840
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18400214
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184002145
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18400214
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1840
- Monat1840-02
- Tag1840-02-14
- Monat1840-02
- Jahr1840
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
311 13 312 Mannichfaltiges. Deutsche Studien. Ltucke« »ur 1'AIIemsArie heißt ein in Paris erschienenes Werk in 2 Banden, dessen Verfasser A. Michiels ist. Nicht blos Französischen Le sern, sondern auch manchen Deutschen, die das literarische Treiben unserer übcrrheinischen Nachbarn stets anzupreiscn und den Produktionen der Heimat nur insofern Geschmack ab- zugcwinnm pflegen, als sie nach Französischem Fuß gemodelt sind, möchten wir die Vorrede des Herrn Michiels empfehlen, die darin im Gegensätze zu der Oberflächlichkeit und Frivolität der meisten Französischen Schriftsteller des Tages auf die ernsteren Tendenzen der Deutschen Dichter und auf die Tiefe Deutscher Kunstkritik und ästhetischer Auffassung hinweist. Daß die Franzosen doch jetzt nicht mehr so frivol sind, wie zu den Zeiten Ercbillon's und Pigault Lcbrun's, und daß ihre Bekanntschaft mit dem Deutschen von großem sittlichen Ein fluß auf sic war, beweist eben, wie uns scheint, der Umstand, daß sic zu unserer Zeit öfter, als zu allen frühem Epochen, zur Besinnung kommen und selber die Nichtigkeit ihres mate riellen Treibens erkennen. — Herr Michiels hat sich mit sei nen Deutschen Studien auf verschiedenen Gebieten versucht, zuerst in Deutschland selbst, und dies thut er durch eine Reihe von Rcisebildcrn dar, in denen er Deutsche Gegenden, Städte, Menschen und Sitten beschreibt. Demnächst hat er sich auf dem Gebiete der Poesie fleißig umgcsehen, und als Resultat dieser Forschungen liefert er die geistigen Portraits von zehn verschiedenen Dichtern, nämlich von Schiller, Jean Paul, I. H. Voß, Hölty, Hebel, Novalis, Rückcrt, Uhland, Ehamisso und Heine. Am ausführlichsten verweilt er bei Schiller, dessen sämmtliche Dramen er charaktcrisirt und seinen Landsleuten zu erläutern sucht. Endlich hat er sich auch dem Gebiete der Kunst zugewandt, auf welchem er eine vollständige Geschichte der Malerei von Albrecht Dürer bis auf unsere Zeit gibt. Die Bemerkungen, die er bei dieser Gelegenheit über die Gemälde Dürer's macht, die sich auf der Stadtbibliothck von Kolmar befinden, dürften auch für Deutsche Kunstfreunde ein großes Interesse haben, da diese Werke keineswegs so allgemein bekannt und gewürdigt sind, als sie es wohl zu sein verdienen. (Nugazin f. d. Liter, d. Auslands.) Seit 200 Jahren ist cs bei den großen Verlagsbuchhänd lern in London üblich, zu gewissen Zeiten Gastmahle ssle äiuers) zu veranstalten, bei welchen sie ihre Verlags werke an den Meistbietenden verkaufen, und diese Sitte ist neuerlich noch mehr in Schwung gekommen. Man hat we nigstens bis auf 150 Jahre rückwärts Kataloge von solchen Versteigerungen, namentlich einen aus dem Jahr 1718 von dem berühmten Buchhändler Tonson, in welchem die Preise sowohl für ganze Auflagen als für einzelne Exemplare verzeich net sind, und das Schleudern bei einer Eonventionsstrafe von 5 P. St. für jeden Fall verboten ist. Gewöhnlich finden während der Zeit, wo der Verkehr in London am lebhaftesten ist, 20 bis 30 solcher Versteigerungen Statt, deren jede je nach der Stärke des Bücherverzeichnisses einen bis zwei Tage dauert. Einige der ansehnlichsten Verlagsbuchhandlungen, wie Longman und Murray, geben ihre Auctionsgastmahle jährlich, tragen die Bewirthungskosten und geben dem Auk tionator 10 — 20 Guineen. Andere aber, die weniger auf diese Weise verkaufen, vereinigen sich bei einem gemeinschaft lichen Auktionator, dem sic Proccnte vergüten. Vor kurzem gab ein glänzendes Gastmahl dieser Art der Buchhändler Bohn, der sein eigner Auktionator war. Es waren über 100 Buchhändler zugegen, mehr als je seit zehn Jahren bei ähnlichen Gelegenheiten, und es wurden für viele tausend Pfund Sterling Bücher abgcscht. Der Verkauf dauerte zwei Tage. (L. A. Z.) Englische Uebersehungcn von Gocthe's Faust. Zuerst war cs Shelley, der die Engländer durch Mitlhei- lung einiger von ihm übersetzten Fragmente mit dem Deut schen Werke bekannt machte. Hätte er selbst das Ganze bearbeitet/ so würde unstreitig jede spätere Uebcrsetzung unnö- thig gewesen sein, denn gleich ihm wäre doch kein Anderer dem Genius des Originals so verwandt gewesen. Lord Francis Levson Gower lieferte die erste vollständige, zwar in England viel belobte, aber höchst mangelhafte und von Mißverständnissen wimmelnde Uebcrsetzung. Ihm folgte Haywacd mit einer Bearbeitung in Prosa. Diese gewann erst dem Werke ein größeres Publicum und erlebte bald eine zweite Auflage. Durch solchen Erfolg aufgcmuntert, erschie nen bald hinter einander die poetischen Uebersetzungcn von Talbot, Blackie und Symes. In den letzten zwei Jahren sind nun noch die Uebertragungen von Anstcr, Birch und John Hills dazu gekommen, so daß cs jetzt acht Englische Versionen des Faust giebt. Natürlich war es bisher blos der erste Theil, oder dasjenige, was wir selbst als den eigentlichen Faust betrachten, womit die Engländer be kannt gemacht wurden. Jetzt ist nun auch von L. I. Ber- nays eine Uebcrsetzung des zweiten Thcils erschienen, die aber, so treu sie auch dem Originale nachgebildet ist, weder so vielen Beifall, wie die Bearbeitungen des ersten Theiles findet, noch überhaupt geeignet scheint, die Verehrung für das Neue Entwickelung der Daguerre'schcn Er findung. Hr. Demidow theilte der Französischen Akade mie den Auszug eines Briefes mit, worin cs heißt: man be schäftigt sich in Petersburg viel mit einer Entdeckung, die gewiß eine der seltsamsten und wichtigsten ist, zu denen die Idee des Dagucrre'otyps Anlaß gab. Prof. Jacobi hat eine neue Eigenschaft des galvanischen Fluidums entdeckt, das er zur Hervorbringung von Bildern eben so anwendet, wie das Licht. Das Bild erzeugt sich en reliek oder hohl auf leich ten, ausdrücklich dazu bereiteten Bronzeplatten. Die Ge nauigkeit des Apparates ist so groß, daß man die größten Flächen demselben aussetzcn kann. Er bildet den Gegenstand in einzelnen Bruchstücken ab, und zwar mit solcher Genauig keit, daß die Linie des Aneinanderstoßens sich kaum bemerken läßt. Die Operation braucht eine Zeit von 24 Stunden, dann erhält man aber eine Eopie von einer unendlichen Voll endung, die keines Retouchirens bedarf. Verantwortlicher Redakteur I. C. Stadler.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder