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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1840
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- 21.01.1840
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- Deutsch
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107 6 108 „daß das Circular durch eine Spekulation der Frankfurter Handlungen hcrvorgerufcn sei," ich kann demselben im Gegentheil die Versicherung geben, daß das Circular ohne alles Zuthun der Frankfurter entstanden, ja sogar diesen nicht ganz angenehm gewesen sein mag, weil cs einen Gegenstand zur offenen Erörterung gebracht hat, der jahrelang schon , nicht gerade zum Nachtheil der Frankfurter Commissionaire, ein Krebsschaden des Süddeutschen Buchhan dels und Gegenstand stillen und innern Haders zwischen bei den Städten war. Die bisherige Verwaltung des Commissionswescns in Frankfurt hat zu manchen Beschwerden Veranlassung gegeben und ich glaube, daß die Empfindungen der Süddeutschen Col lege» ziemlich übereinstimmend waren, wenn sic die lieblichen Packetc aus Regensbucg, Augsburg oder der Schweiz mit den starken Frankfurter Rothstiftstrichcn auspackten. Eine Reform war nöthig, darüber waren Alle einverstanden. Im Aufträge der meisten College» im Preußischen Rheinlande habe ich zu Wcinhcim eine Reform in Vorschlag gebracht, wie sie sich uns als die zweckmäßigste darstellte. Es ist mir un bekannt geblieben, ob noch andere Vorschläge eingegangen sind, ich muß dies aber bezweifeln, weil sie sonst wohl in den „Mit- thcilungen des Weinhcimer Vereins" zur Erörterung gebracht worden wären. Die Mitglieder jenes Vereins scheinen dem nach mit der Zweckmäßigkeit des Vorschlags einverstanden gewesen zu sein. Die Bereitwilligkeit der Frankfurter zur Annahme dieses Vorschlages darf ich fortwährend ehrenwerth nennen; sic gaben dadurch eine ganz einträgliche Domäne, wenn auch, wie na türlich, nicht ohne billige Entschädigung, Preis. Man hat die Annahme als eine Nothwendigkeit darstellcn wollen. Es mag etwas Wahres in dieser Behauptung liegen, in so fern cs den Frankfurtern oblag, durch die Thal zu erhärten, daß sie durch die Stiftung des Weinhcimer Vereins neben dem beson der» auch das allgemeine Wohl zu fördern gedachten. Sie hätten aber ebensogut mancherlei Gründe hervorsuchcn können, jene Reform hinauszuschicbcn und den allen Schlendrian, der uns schon Jahrzchnde lang belästigt, bcizubchalten. Schien ja selbst noch und ungeachtet der Annahme unscrs Vorschlags von Seiten der Mehrzahl der Wcinheimer jener trostlose Zu stand ins neue Jahr „hincinragcn" und fortdaucrn zu wollen. Dies zu verhindern, war der ausschließliche Zweck jenes Circulars. Es bedarf keiner Erörterung, wie grundlos die Beschuldigung ist, daß die Spekulation der Frankfurter dasselbe hcrvorgerufcn habe. Die Bairischen und Würtembcrgischcn Handlungen haben sich fast ohne Ausnahme gegen diese Act von Reform erklärt. Unser Circular hat indcß zum Mindesten das Gute gehabt, daß es eine ganz ansehnliche Ermäßigung der Frankfurter Frachtbcrechnungcn zur Folge hatte, wie sie das Circular der Frankfurter Commissionäre vom 24. Dcc. v. I. > kund gicbt. Es wäre freilich erfreulicher gewesen, wenn diese Ermäßigungen früher Statt gefunden hätten; sie würden die Mehrzahl der Klagen beseitigt und die Nothwendigkeit einer Reform weniger fühlbar gemacht haben. Doch scheinen sie mir auch jetzt noch sehr geeignet, das zu retten, was für Frankfurt zu retten ist. Es ist nicht zu leugnen, daß Stuttgart ein gefährlicher Nebenbuhler für Frankfurt geworden ist. Ich glaube nicht zu irren, wenn ich die Meinung habe, daß Stuttgart mehr im Mittelpunkte des Süddeutschen Handels liegt, als Frank furt. Dann hat es durch die gesteigerte Industrie seiner Verlagshandlungen und die zahlreichen Erzeugnisse seiner Presse für den Süddeutschen Buchhandel eine Bedeutung gewonnen, welche in dieser Beziehung Frankfurt während seiner blühend sten Zeiten kaum hatte. Doch kann ich gerade nicht wün schen, daß auch das Süddeutsche Commissionswesen sich ganz nach Stuttgart hinziehe. Die mancherlei Widerwärtigkeiten, welche in neuester Zeit, der alten Zeit gar nicht zu gedenken, von Stuttgart ausgegangen sind, von den Verlagsverkäufen an Antiquare bis zu dem Scheible'schen Calderon und dem Zwciguldcnsysteme — letzteres gelinde ausgedrückt eine Ueber- vorlheilung der Norddeutschen Verleger — sind noch im fri schen Andenken. Ist cs mir doch selbst vorgekommen, daß eine Stuttgarter Handlung mir vorschrieb, Alles über Frank furt, nichts direct durch andere Stuttgarter Handlungen zu senden, weil der Weg über Frankfurt für sie um ein Dritttheil wohlfeiler sei. Es läßt sich daraus leicht ermessen, welcher Art die Stuttgarter Porto-Berechnung war. Eine andere angesehene Stuttgarter Handlung hielt mir Journale und Fortsetzungen zurück, weil ich den Saldo nicht ganz ausbezahlt hätte — ich sollte noch 100 fl. schuldig sein — während sie früher mehrfach schon im Februar auf mich abgegeben hatte und der ganze Saldo ohne einen Ucber- tcag stets spätestens im Mai von mir bezahlt worden war. Bei näherm Nachsehen fand sich, daß jene Handlung sich um 100 fl. — beim Addircn geirrt hatte. Solche Thatsachcn sind wenig geeignet, sowohl den Verlags- als auch den Sortimcntshandel des übrigen Deutschlands mit dem Verfahren der Stuttgarter zu befreunden. Auch mag cs wohl noch eine Zeit lang dauern, bis die Grundsätze, welche dort laut geworden sind und verthcidigt werden, Norm für den ganzen Deutschen Buchhandel werden. Jedenfalls glaube ich meine Ansicht, daß cs gerade kein Gewinn ist, wenn die Süddeutsche Commission sich von Frankfurt nach Stuttgart übersiedle, durch solche Thatsachen gerechtfertigt zu haben, lueickit in 8v)cklsm, cjur vult vitare Obar^dckim. Es bleibt mir nun noch übrig, über das Schicksal jenes Circulars zu berichten. Daß die vocgeschlagcne Reform für die Handlungen in Rheinpreußen die zweckmäßigste war, geht aus der allgemeinen Zustimmung und Unterschrift der bethei ligten Handlungen hervor. Anderes hat das Circular nie gewollt, und ganz entschieden muß ich wiederholt die Unter stellung, als sei dieselbe eine Spcculation der Frankfurter, zurückweisen. Das Circular sprach aus, was den Rhcinpreuß. Handlungen zunächst lag und gerade ihnen Noth that, ohne zu fordern, daß auch Andere an andern Ortengleiches Be dürfnis; fühlen und gleiche Abhülfc wünschen sollten. Eine Bestätigung der in demselben ausgesprochenen Grundsätze, als Antwort auf die Mittheilung der Stuttgarter Handlungen, fand jedoch an einigen Orten Widerstand und nur dieCollegen in Cöln und Aachen sind beharrlich und folgerecht bei ihrer ersten Erklärung geblieben. Die meisten andern Handlungen beziehen nunmehr den Stuttgarter Verlag direct, den entfern teren Bairischen und Schweizer-Verlag über Leipzig, alles Uebrige aber, wie bisher, mit Portoberechnung über Frankfurt. Was aber aus dem Vorschläge „Alles frachtfrei Frankfurt"
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