Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1840
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- 1840-01-17
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- 17.01.1840
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83 5 84 lange aber mehr als 25 st vom Verleger aus bewilligt werden, so wird das Rivalisiren in Beziehung auf den Rabatt an Pri- valkundcn nicht aufhörei r; auch könnten die soliden Verleger alsdann etwas billigere Preise machen, wenn sie weniger Ra batt zu bewilligen haben , was dem Publikum 'andererseits wieder zu gut käme. Dem Vorschlag des Herrn O. W., alles blos fest zu ver langen, kann ich durchans nicht beistimmcn, denn dadurch würden neue Wirren entstehen und viele Bücher ihren be stimmten Preis verlieren, da der spätere Lagervorrath ü toitt xrix lvsgcschlagen werden müßte, auch sehe ich gar nicht ein, wie dann die Novitäten bekannt werden sollen, da man auf die meisten Anzeigen keinen Werth legt und Literaturzcitun- gcn eine Menge Schriften spät erst bringen, auch von einem sehr großen Thejl des Publikums gar nicht gesehen werden; auch will mit Recht mancher Käufer eines Buches solches vor erst zur Ansicht haben, soll und wird also der Sortiments buchhändler das Risico des Fcstverlangens auf sich nehmen? und gerade deswegen, weil, wie HcrrO- W. sagt, Deutsch land keine so große Metropole hat wie England und Frank reich, ist sein Vorschlag nicht ausführbar; auch sei cs fern, daß man das wirkliche Fortschreiten der Literatur auch nur in Einer Beziehung hemmen wollte! — Dies sollte vielmehr und ohne Zeitverlust möglichst befördert werden, nur das Ucbcrhudeln möchte ich eingestellt wissen. Ich will doch hier ein Beispiel erzählen, das unfern jetzigen Handel gewiß recht charaktcrisirt; vor ein paar Jahren ließ ich nämlich zwei Werke aus dem Englischen übersetzen, und gab mir alle Mühe, solche so gut bearbeiten zu lassen, als cs die Umstande erlaub ten; beides sind Artikel, die unreines mittelmäßigen Absatzes fähig sind und eigentlich keine Eoncurrcnz ertragen können. Zu meiner nicht geringen Verwunderung kamen dieselben Schriften später in andern Uebersetzungen in Leipzig heraus und zwar bei weitem schlechter bearbeitet, was ich durch un parteiische Beurtheilcr jederzeit beweisen will. Ich schrieb nun mein Befremden an die Verleger zu L. und nun zeigte cs sich, daß diese gar keine Kenntniß von meinen beiden Un ternehmungen hatten, ungeachtet ich an alle Handlungen, die Novitäten annchmcn, solche sandte und in allen den Katalogen solche deutlich standen, wo die Neuigkeiten angczeigt werden. So weit ist es also gekommen, daß die Fabrikanten nicht ein mal sich nur die Mühe nehmen, nachzusehen, ob das und je nes Buch, das sie verlegen, nicht schon cxisiirt! — Was nü tzen aber Vorschläge, wenn man stets neue Schwierigkeiten findet und macht! möchte man nicht mit Hocaz fragen: e^uo teueain vultus mutantein krotes nocio? — a — Das „Organ des Deutschen Buchhandels" eröffnet den Jahrgang 1840 mit einem Aufsatze: Ucber die Gründung einer National-Verlags-Buch- handlung auf Acticn in Leipzig. Kaum sollte man glauben, daß der Plan dieser Actienbuch- handlung sich zur Besprechung in unfern Blättern eignete. Er ist von einem Nichtbuchhändler ausgegangcn, und Nicht- buchhändlcr sind die Glücklichen, die, schwerlich an Vermögen, wohl aber um eine Erfahrung reicher werden sollen. Intelli gente Eapitalisten haben sich laut Prospectus dem Unternehmen angcschlossen, und sie werden dabei nichts einbüßen. Was sie etwa an Eapital verlieren, werden sie an Intelligenz gewinnen. Vielleicht werden aus runden Capitalgcsichtern lange Jntelli- genzgesichter werden. Was geht eigentlich uns Buchhändler das an? Eine Buchhandlung mehr oder weniger wird den Deutschen Buchhandel nicht anders machen. Wir haben einige Jahre lang einen Verlag der Elassiker gehabt; warum sollten wir nicht eben so lange eine National-Verlags-Buch- handlung haben? Daß man die Soctimentshändler dabei interessiren wollte, schien nur ein Köder für die intelligenten Eapitalisten. Denn welchem Sortimentsbuchhändlcr, der nicht schon für eignen Verlag zu sorgen hat, wäre zuzumuthen, daß er erspartes Eapital fremder, bis jetzt noch ganz unbekannter Intelligenz lieber als seiner eigenen anvertrauen sollte? Aber nicht nur spricht Herr k. jmi., -welcher vielleicht kein Buchhändler ist, eine andre Meinung aus, sondern die Redaction des Organs hält diese für wichtig genug, um den Jahrgang damit zu beginnen. Daher schien es dem Einsender doch nicht unpassend, sich hier in andrer Art über die Acticn- buchhandlung auszusprccheN. Herr T. scm. vergleicht dies Unternehmen mit der auf Actien gegründeten Leipzig-Dresdner Eisenbahn, und meint, die Sachs. Regierung werde eines wie das andre begünstigen. Warum, ist nicht einzusehen. Eine Eisenbahn war noch nicht da, ihre Herstellung ist ein offenbarer Fortschritt. Aber i an Buchhandlungen ist doch, Gott sei Dank, kein Mangel. Und für eine Actienuntcrnehmung eignet sich das eine eben so sehr, als das andre nicht. Bei der Eisenbahn ist die Specu- lation nur eine; wer diese für gut hält, kann sich bei dem Unternehmen betheiligen und sie dadurch mit zu der sinnigen machen. Dann aber ist die Ausführung Technikern über lassen und die Speculation hört auf, oder ist doch auf das kleinste Feld beschrankt, auf Ersparung in dem oder jenem, Beachtung neuer Erfindungen oder Verbesserungen, Berück sichtigung der Wünsche des Publikums. Daß aber eine Verlagsbuchhandlung- nur durch immer neue Speculation in dauerndem Bestand erhalten werden kann, das muß wohl auch der jüngste T. wissen. Bei solchem Verhältniß bleibt aber der Aktionär in steter Besorgniß, daß die gute Speculation von heute morgen durch eine schlechte zweimal ausgewogen werde. Soll etwa bei jedem Unternehmen jeder Actionär um seine Meinung befragt werden? Da würde wohl keines zu Stande kommen, und die Umständlichkeit würde die Schriftsteller abschrecken, sich mit der National-Verlags-Buchhandlung cinzulassen. Auch eine Eommission, der die Entscheidung über Verlagsanträge zustande, würde, je größer sie wäre, je weniger unternehmend sein. Herr T. juu. nimmt an, daß an der Spitze des Vereins nur Männer von anerkannter Ein sicht rc. stehen werden, und daß diese nur solche Unterneh mungen beginnen werden, von denen ein glücklicher Erfolg zu erwarten steht. Die Erfahrung lehrt, daß bei der geringsten Einsicht gewöhnlich der größte Erfolg erwartet wird. Meinl aber Hr. L. su»., daß diese Männer wirklich nur glückliche Unternehmungen machen sollen, so mag er zuschen, wo er sie herbekommt. Es gicbt in Deutschland doch eine große An zahl tüchtiger Buchhändler. Aber das wi.d' .einer von sich rühmen, daß er bei allen Unternehmungen de<- Erfolges gewiß
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