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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1840
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1840
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- Deutsch
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3 1 4 » tigte, auf den Waaren-und Productenverkchr, auf Arbeits lohn u. dgl. aber wenig übertrug — als ein plötzlich eingetre tener tiefer Fall des Eourses die allgemeine Aufmerksamkeit er regte und das kaum noch begründete Vertrauen zu der Deut schen Pistole in dem Maße erschütterte, daß sie schon jetzt in einigen Provinzen Preußens kaum zu 5H anzubringcn ist. Es muß sich nun wohl Jedem die Doppelfrage aufdrängen: wo rührt dieses plötzliche Fallen her? und zweitens: wo sind die Grenzen desselben abzusehen? Die Ursache des Failens scheint uns eine doppelte zu sein. Erstens haben die großen Getreide-Ausfuhren nach England, so wie die jetzt eben nicht günstigen Handelsvcrhältnisse dieses Landes überhaupt eine ungewöhnlich große Goldausfuhc von daher nothwendig gemacht, wovon auch Deutschland seinen Theil bekommen mußte; vielleicht um so mehr, als der tole- rirtc Ausprägungs-Modus einiger Deutschen Staaten zur Ver wendung des Goldes zu Deutschen Pistolen anlocken mochte. Durch die namentlich in Braunschweig erfolgten Ausprä gungen in bedeutenden Summen wurde die Eirculation mit Gold übersättigt, und da, wo in der Geldcirculation eine solche Übersättigung überhaupt cintritt, beginnt man sogleich das Eirculations-Mittcl als Waarc zu bewachten, und eine ge wisse Entwerthung folgt auf dem Fuße. Fragt man nun bei der Deutschen Pistole nach dem Wcrthc, so findet man, daß sie, wenn die Ducaten 13 A, die feine Mark Gold also 112^-/. in Leipz. W. Z. stehen, die Pistolen (durchschnittlich zu 231 Karath in 35 Stück) 108Z A Werth sind; oder, was dasselbe ist, wenn in Berlin die Ducaten 18^-A, die Pistolen sich auf 14? A in Eourt. calculircn lassen. Aus beiden Resultaten geht hervor, daß bei dem gegen wärtigen Stande der Deutschen Louisd'or zu eine Entwer thung unter den M c t a l l w e r t h cingetrctcn ist. Rech nen wir nun auch gern etwas darckuf, daß die Ducaten auf unserer Erde ein größeres Eirculationsgebict haben, als die Deutschen Pistolen, so ist doch dieser Grund für den Unter schied zwischen Werth und Cours zu groß, als daß wir nicht annehmcn müßten, daß auch Mißtrauen in den Gehalt, in Schrot und Korn der hier in Frage stehenden Goldmünze dabei im Spiel sei. Wahr ist es, daß man die Braunschwei gischen und Hannövccschen Pistolen zu 21 Karath 5.^ Grän, die Sächsischen und Dänischen zu 21. 6; die Preußischen dagegen zu 21. 8 gefunden haben will, und daß auch das Bruttogewicht der Braunschweigischen hinter den Preußischen zurückbleibt, so daß man 35^ statt 35 Stück auf die rauhe Mark annehmcn kann; ferner ist es wahr, daß man in Ber lin ausgemittclt hat, daß 8200 in verschiedenen Deutschen Pistolen — 8040 si). in Prcuß. Friedrichsd'oc anzunehmcn sind, so daß letztere um nahe an 2 A besser sind als jene. Wenn daher in Berlin neue Ducaten 18^ st stehen, so stellt sich der Werth der n ich t-Pceuß. Pistolen auf nahe an 12 st- oder 5 18 s§s. oder 5 ^ 14A A. Courant. In Folge dieser Untersuchungen werden gegenwärtig die Friedrichsd'oc auf dem Berliner Eourszettel besonders notirt; sie standen am 23- Decbr. 12^ st Geld, während die übrigen Pistolen nur zu 9^ st notirt waren. Da dies nun aber einen Gold preis von 213 abwirft und das Gold al nraroo an dem selben Tage 215 >/. notirt war, so ecgiebt sich daraus die Bestätigung dcsObengcsagten: daß nämlich eine Entwerthung eingetretcn ist, die nur in übertriebenem Mißtrauen, Unkcnntniß der wahren Verhältnisse und in Uebcrfüllung ihren Grund haben kann. Betrachten wir nun die zweite Frage: ob wohl eineGrenze dieses Fallcns des Pistolcncurses abzuschen sei, etwas näher, so stellen wir voran, daß dies zunächst vom Preise des Goldes ->l msroo ahhängcn muß, welcher Preis wiederum von un serer Handelsbilanz mit andern Ländern, namentlich mit Eng land, bedingt wird. Je mehr Gold eingeführt wird, desto wohlfeiler wird es, und desto mehr fallen die Goldmünzen jm Werthe. Welchen Einfluß eine Veränderung der Getreide- Gesetze in England auf unfern Goldmarkt ausübcn wird, kann zwar nicbt mit Gewißheit gesagt werden, jedenfalls aber ist dieser Punkt der Berücksichtigung wcrth. Aufrichtigkeit in Bezug auf Schrot und Korn, und jeweiliges Bekannt- machcn der Werthverglcichung zwischen Gold und Goldmünze kann vor übertriebener und unbegründeter Entwerthung schützen. Eine solche wird übrigens nie von langer Dauer sein, denn die Speculation findet sie zu bald heraus, bedient sich ihrer zu Ein- und Umschmelzungcn, und eine Reaction kann dann nicht ausbleiben. Leider laborirt der Deutsche, ja fast der Europäische Geldumlauf unter dem gewichtigen Einflüsse eines oder mehrerer großen Bankicrhäuser, die mit der Last ihrer Geldsäckc Ebbe und Fluth hervorzubringcn verstehen, und einem geordneten sichern Geldwesen, das freilich nicht in ihrem Interesse liegen kann, natürlich immer entgegen sein werden. Ehrenbezeigung. Seine Königliche Hoheit der Großhcrzog von Baden haben dem Buch- und Kunsthändler Waizenegger in Freiburg für die Ueberceichung mehrer in seinem Verlage erschienenen Werke, als Anerkennung und Aufmunterung seines thätigen Wirkens, die silbcrneGedächtnißmcdaillcaufHöchstihre Thron besteigung mittelst gnädigsten Handschreibens zu verleihen geruht. (§. Z.) Verantwortlicher Rcdactcur: I. C. Stadler. 6 e k a n n t in a ch u n g e ri. Präirumerations- und Subscriptions- Anzeigen. ll-s Vorläufige Anzeige von einem Volksbuche zur SSjährigen Jubel feier des zweiten Pariser Friedens. Wenn die Buchdruckcrkunst, ja ganz Europa Ursache ha ben, das 400jährige Jubelfest einer Erfindung zu feiern, die mehr als irgend eine von den cntsehicocnsten Folgen auf die Zi vilisation war: so dürfen sie und ganz Deutschland die Feier ei nes zweiten Festes, wenn auch an Jahren weit geringer und jünger, nicht vergessen, weil ohne dieses Buchdruckerkunst und Buchhandel nur sehr geringe Aufforderung zum Jubel haben würden. Wem haben Beide ihren mächtigen Aufschwung, den sie in neuerer Zeit gewonnen, anders zu verdanken, als dem, bei Belle-Alliance im Jahr 1815 glorreich erkämpften zweiten
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