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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.12.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.12.1838
- Sprache
- Deutsch
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2747 111 2748 setzen des Ladenpreises unterlassen selbst manche Verleger, welche ihren Verlag eigenhändig ausliefern, und einem Eommissionair sollte man das zumuthen? Aus dieser Unbequemlichkeit, welche freilich nur uns Sort.-B. trifft, würde aber der Nachtheil entstehen, daß die festen Preise nach und nach schwanden. Einer würde z. B. das Buch zum wirklichen Ladenpreise von 1»^ 12-s. notircn, was sein Nachbar mit 18 verkauft, und einer weit empfindlicheren Schleudere! als der so oft ge rügten, würde Thor und Thür geöffnet. Weit entfernt, den Schleudercrn nach alter Art das Wort reden zu wol len , halte ich diese neue Art der Schleudere! viel verderb licher, indem bei verschiedenen Preissätzcn das Publikum sein Vertrauen zu uns und unseren festen Preisen verlie ren muß, und dieses Mißtrauen wird gerade den ordent lichen Eollegen treffen, der mit Mühe und Zeitverlust die rechten Preise ermittelt hat. Der Nachbar erwirbt sich dagegen die Gunst des Publikums, und bei einer etwai gen, aber selten cintretenden Erörterung entschuldigt sich derselbe mit der Nachlässigkeit seiner Leute, oder er klagt, daß bei seinen vielen Geschäften cs unmöglich sei, von den verzweifelten Nettopreisen die richtigen Ladenpreise stets zu ermitteln ic. Dieser Nachlheil ist nun freilich den wenigen Verle gern sehr gleichgültig, die nur ihr eigenes Wohl im Auge' haben, vielleicht ist es ihnen selbst angenehm, wenn der Sort.-B. ihren Verlag zu niedrigeren Preisen verkauft, aber das Wohl des Ganzen, die Ehrwürdigkeit unscrs Geschäfts leidet gewiß dabei. Kommt cs wirklich dahin, daß alle Verleger ihre Rechnungen netto führen, fo ist auch gewiß die Zeit nicht mehr fern, wo Einzelne den Ladenpreis ihrer Ver lagsbücher gar nicht mehr bestimmen, sondern solches ledig lich den Sort.-B. überlassen, und vor dieser Zeit bewahre uns Gott! Freund jeder Neuerung, deren Zweckmäßigkeit ich be greife, spreche ich die Bitte aus, es in diesem Falle nicht nur beim Alten zu lassen, sondern richte auch an Diejeni gen, welche Nctto-Ncchnungen führen, das Gesuch, zu der allen Weise zurück zu kehren. Ein Sortimcnts-Duchbä'ndlcr in Norddcutschland. Dringender Vorschlag. Es sind neuerer Zeit einige Falliments vorgckommen, wo die innern Verhältnisse der Geschäfte so dunkel sind, daß man in der That nicht weiß, was man eigentlich den ken soll. Es wäre daher zu wünschen, daß künftighin jedes Eirculair, welches auf ein Etablissement, Firma und deren Veränderung, Associe - Annahme und Procura-Ertheilung, Arrangement u. s. w. Bezug hat, wörtlich im Börsenblatt abgcdruckt werden müßte, gleichviel ob der Oblatorien - Er lasset Börsenmitglied ist oder nicht — damit man weiß, an was man sich zu Hallen habe, denn cs ist schon vorgekom- mcn, daß gerade solche Eirculaire nicht abgedruckt worden, welche geeignet gewesen wären, den Gläubigern ihr Recht zu verschaffen. Der Italienische Buchhandel. tLuö dem Morgendlatte.) < SchI » ß.) Am gewissenlosesten wird mit den Subscriptionen ver fahren. Jeden Augenblick werden neue angekündigt; doch scheint die Langmuth des Publikums endlich sich zu er schöpfen. Daß die im Voraus angegebene Bände- oder Heftezahl immer überschritten, oft verdoppelt wird, rüge ich deshalb nicht stärker, weil man anderwärts daran ge wöhnt wird. Aber die Hälfte dieser Unternehmungen wird nimmer zu Ende geführt, und im glücklichsten Falle genießt der Subscribent den beneidenswerthen Vorzug, das Werk ohne Vergleich theurcc zu bezahlen, als die nachmaligen Käufer. Ich habe Bücher in der ersten Woche nach ihrem Erscheinen im Laden mit zwei Fünfteln des Preises bezahlt, den sie diejenigen gekostet, welche darauf unterzeichnet halten. Ucbcrhaupt sind die wechsel seitigen Verhältnisse nicht im geringsten geordnet, und wie der Buchhändler nichts von Verpflichtungen gegen Schrift steller und Publikum weiß, so vergißt auch wohl der Autor seine Verpflichtungen gegen den Buchhändler. Mir sind Fälle bekannt, wo der Autor, mirabil« ckivtu, Honorar erhalten und kurz darauf für den Dicbsdruckcr, welcher ihn darum anging, eigenhändig Verbesserungen an seiner Arbeit vorgcnommen hat. Glücklicherweise ist so etwas I selten. Der rechtmäßige Verleger konnte nun Zusehen, wie er zu seinem Gelbe kam, und zahlte gewiß nie wieder in seinem Leben Honorar. So gebiert ein Uebcl das andere. In der Lombardei, den Bardischen Staaten, dem Kir chenstaat und Neapel wehren die Gesetze zum wenigsten dem Diebsdruck und Verkauf des Diebsdrucks einheimischer Produktionen. Da aber die einzelnen Italienischen Staa ten einander so fremd sind, wie Frankreich und England, so wird in Florenz nachgedruckt, was in Mailand erscheint und umgekehrt. Wo also die Umstände am wenigsten ungünstig sind, kann der Verleger nur auf den ziemlich beschränkten Umkreis des einen Staates rechnen, und auch dies nicht mit Gewißheit, da, des Verbotes ungeachtet, der Schleichhandel immer Mittel und Wege findet, seinem Bruder, dem Nachdruck, hülfreiche Hand zu bieten und hier und dort einen Ballen mit wohlfeilen Ausgaben ein zuschwärzen. Auf Frankreich und Deutschland können die Italienischen Buchhändler eben so wenig rechnen: einmal, weil ihre Literatur dort im Ganzen nicht sehr viel Verbrei tung findet: sodann, weil Baudry in Paris den ganzen Westen und Norden mit seinen Nachdrücken der gangbar sten Wecke Manzoui's, Colletta's, Rosini's, Nota's, Grossi's, Pellico's, d'Azeglio's u. A. versorgt. Wahr lich , auch ein iutsruatiousl Isv thätc hier Noth. So ist der Zustand des Schriftstellerihums und des Buchhandels in Italien. Die Schilderung ist nicht über trieben: wir Deutsche, die wir, Dank sei den vorsorgli chen Regierungen, eine erträgliche Gegenwart haben und eine bessere hoffen, können dabei an die jüngste Vergan genheitdenken, wo die Mäcken, Macklot, Spitz, Grund
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