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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1838
- Sprache
- Deutsch
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2483 102 2484 kheils anwesend sind, die Abwesenden aber durch ihre Commissionairs leicht zeitig genug benachrichtigt werden können, um durch Einsendung ihrer Ecssionen der Sache bei Zeiten beizutrctcn. Zum Cessionar wäre ein College zu wählen, der nicht gerade nothwendig selbst Gläubiger zu sein brauchte, aber wo möglich mit dem Schuldner in demselben Lande und nicht allzuweit von ihm entfernt wohnte, damit er vor Anstellung der Klage allenfalls selbst mit ihm verhandeln und mit dem von ihm gewählten Advocaten ohne große Schwierigkeit und Kosten conferiren könnte. Da es uns jetzt nirgends an rechtlichen Collcg»n fehlt, von denen man voraussctzen kann, daß sie das Interesse ihrer Collcgen mit der billigen Rücksicht gegen den Schuld ner vereinigen werden, wird man selten um eine passende Wahl verlegen sein; von den Gewählten aber ist auch vorauszusetzcn, daß sie dem in sie gesehen Vertrauen ent sprechen und ihre Hülfe nicht versagen werden, nicht allein aus collcgialischcr Gefälligkeit, sondern auch weil sie selbst in den meisten Fällen ähnlichen Beistand bedürfen werden. Ich weiß sehr wohl, daß es noch mancherlei bei diesem Vorschläge zu bedenken geben wird, und cs wird mich freuen, wenn sich darüber in diesen Blättern eine Dis kussion anspinnt, denn cs ist ja eine praktische Materie, wonach so viele Leser des Börsenblattes immer seufzen. 8r. I. 8rc»nmann- Wirrwarr. Wenn ich auf der Börse bin, meine Goldfüchse hütend, die bald nicht mehr meine Füchse sein sollen, und auf die Liebhaber dieser Waare passe, so wandelt mich immer eine Ark von Schrecken an, sobald einer derselben den Namen Stuttgart nennt, denn, ich gestehe cs, für mich ist diese Buchhändlermetropole ein kleines Babel. Die Namen der verschiedenen, seltsam verflochtenen Handlun gen blitzen in meinem Kopfe wild durcheinander. Wenn ich meine, jetzt sei mir für den, gerade präsenten Herrn die richtige eingefallen, so muß ich zu meinem Acrger oder zu meiner Beschämung erfahren, daß ich eine falsche gerathen habe. So begegnete es mir auf der letzten Messe, daß Jemand zu mir kam, der mich einlud, mit dem Hallberger'schen Saldo hcrauszurücken. Na, sagte ich, da ist also Brodhag aufzuschlagen! — Verzeihen Sie, war seine Antwort. . . . Ich bitte um Entschuldigung, siel ich rasch ein, ich besinne mich, Schweiz er bart wollte ich sagen. Der Herr Abrechnendc bemerkte lächelnd, auch das sei nicht der Fall, vielleicht seien seine Sendun gen bei mir auf das Conto Frankh gebucht. — In der That, sprach ich, das habe ich: der Transport Ihrer Seite ist 294-/Z 12-f. — Stimmt nicht! Nun, so lassen Sie uns conferiren: 1 Dymocritos. . . . Halten Sie ein, Sie haben ja dennoch das Vrodhag'schc Conto vor sich! — Ich kratzte mich hinter dem Ohre. Ist denn Dymocritos Ihr Verlag nicht? fuhr ich ärgerlich auf. — Hm! ja! eigentlich wohl, crwiederte mein Vis-a-vis. — Der Ver stand steht einem stille, sagte ich. Weiter im Texte: 1 Briefe eines Verstorbenen. . . . Haben Sie das? — Ganz richtig! — Sehen Sie wohl, triumphirte ich, Sie kennen Ihren eigenen Verlag nicht! — Doch, doch, replicirte er, ich habe dessenungeachtet Recht. —-Das mögen Sie mir hernach beweisen, ich capire nicht zwei Unbegreif lichkeiten auf Ein Mal; sagen Sie mir nur geschwind: war denn Brodhag früher Hallberger oder Hall- berg er Brodhag? — Es ist so, und beide waren einst auch Frankh. — Auch Beck und Fräntzel sollen Frankh gewesen sein? — Gewissermaßen, crwiederte er, diese waren auch Löflund. — Ist denn die Firma Löf lund jetzt nicht Köhler? — Freilich, und Löflund ist Stein in Nürnberg, der früher Otto war, und nun Palm heißt, wie er schon früher hieß. — Sie legen cs darauf an, mich toll zu machen, mein Bester; da fällt mir ein, gehört zu haben, daß Kornicker der ursprüngliche Name des Herrn Frankh gewesen sei? — Sie irren wieder ein wenig. —Ich muß jetzt so kirschroth vor Verdruß ausgesehcn haben, wie Freund H. in **. aus Behagen. Die Namen Hallbart und Schweizerberger, Fränkelund Frankh, Beck und Kornickel summ ten mir wie ein Mühlrad im Kopfe herum, und selbst die respektable Firma Stein wurde mir ein Stein des An stoßes. Erlauben Sie, frug ich, um aus dem Wirrwarr zu kommen, mein lieber Herr College Hallberger, wer sind denn Sic eigentlich? -— Ich bin, oder ich bin eigentlich nicht, lachte er, Her big, Herrn Hallberger's Com- missionair, der für Herrn Hallberger rechnet:— Schön, da ist doch einmal Etwas klar; fahren wir fort! Wir gelangten mit einiger Mühe glücklich zum Ab schlüsse. Von Hause aus schrieb ich aber an einen Stutt garter Freund, und bat ihn, mir Wegweiser in der Baby lonischen Namcnsverwirrung zu sein, die, freilich nicht in Stuttgart, aber in meinem Kopfe über die Verwandt schaften, Beziehungen und Verschlingungen der Stuttgarter Firmen herrschen. Was hier folgt, hat er mir mitgetheilt. Er bemerkt, wohl nur im Humor, verbürgen wolle er seine Geschlechtsregister nicht, ich möge als Mythe ansehen, was ich nicht verstehe. * * * Mein Freund beginnt nach Art der Bibel: David zeugte Salomo — Herr Frankh (Fr. Gottlob, der jüngere) und Herr Frankh (Fr. d. ältere) etablirten als „Gebrüder Frankh" eine Verlags- und Sortiments-Handlung, Leihbibliothek und Druckerei, trennten darauf ihre Sorti ments-Buchhandlung von den übrigen Zweigen ihresGcschäf- tes, verkauften ihre Leihbibliothek an Herrn C a rl Hoff man n, und setzten ihrer Sortiments-Buchhandlung Herrn Kornicker zum Dirigenten vor. Herr Kornicker sprang bald wieder aus. Herr Fr. Frankh associrte sich nun mit Herrn Brodhag, nahm die Firma Vrodhag'schc Buchhandlung an, übernahm gemeinschaftlich mit diesem und Herrn Hallberger einen Thcil des Verlags von Gebrüder Frankh, der in der Zwischenzeit Herrn F. G. Frankh allein zugefallen war, separirte sich wieder von Herrn Hallberger, nahm Herrn Schill in seine Handlungsgesellschaft auf, und als Herr Brodhag ganz
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