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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1838
- Sprache
- Deutsch
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2237 94 2238 Nun geschah cs, daß im ersten Verse im Worte oculo nach vollendeter Eorrectur, wahrscheinlich beim Ein heben in die Presse, das o heraussiel und nur culo stehen blieb. Der Sinn: du siehst den Splitter in deines Näch sten Auge, wurde dadurch auf eine schmutzige Art verwandelt. Zum Unglücke war auch im zweiten Verse das Wort, oculo, wieder o oulo geschrieben. Das genügte Flavigny's Wider sacher, dem Maroniten Abraham Echcllcnsis, ihn als ei nen schändlichen, frivolen Menschen zu brandmarken. Voltaire hat sich oft bitterlich über seine Eorrectorcn be klagt, weil sie ihn den größten Unsinn sagen lassen. In allen Ausgaben steht an einer Stelle sslsru Knioiue, wo Via, c Kuröle stehen müßte; an einet andern steht: „le coindle cle Irr o/eme/ree" für clemencs; an den Abbe Oli- vct schreibt er: „I^olre IsiiAue que VOU8 chmere-," und dcrEorrector ließ stehen: „ssue vou8 das Aer- gerlichste ist aber ein Schnitzer in einem Artikel über Hero- dot und Diodor, welchen er 1771 schrieb. In demselben heißt es in allen Ausgaben bis aufdenheutigenTag: Sechs tausend Geburten auf jeden Tag ergeben für das Jahr 2,190,000 Kinder. „81 V0U8 Ik8 ruulli^lie? xsr freute guatre, 8elou Irr reZIe cle " so haben wir für Aegypten mehr als 74 Millionen Einwohner u. s. w. Seit 1771 steht in mehr als 20 Ausgaben dieses fatale, unerklärliche Wort: A>,-.?eöor/„r, statt des Namens : A/a?-«- Arrm, jenes englischen Ritters, der sich durch chronologi sche Untersuchungen bekannt gemacht hat. In einer Höllischen Bibel, wenn wir nicht irren, ist sie vom I. 1737, liest man: Du sollst ehebrechen, statt: Du sollst nicht ehebrechen. Die Ausgabe ist mit Mühe und Noch wieder aufgekauft worden, und es sollen über haupt nur noch drei Exemplare davon vorhanden sein- Ei nes befindet sich auf der Wolfenbütllcr Bibliothek. Sieycs erhielt einst vom Vater des Hrn. Erapelet die erste Eorrectur eines patriotischen Aufsatzes. Der Setzer hatte gesetzt: j'ai uüjure 1a rexu1>1ic;ue, statt: j'sr ar/- jure. Sieyes zitterte, als er den Druckfehler las. Das Eapitel wunderlicher Druckfehler ist lang; heutzu tage kommt kaum ein Schriftsteller, wenn er nicht selbst die Revision seines Buches übernimmt, ohne sinnentstel lende Fehler weg; manchmal aber können dergleichen wirklich ein wahres Misgeschick werden. Ein solches be gegnete vor wenigen Jahren dem Archivdircclor von Rom mel in Kassel. In der „Geschichte von Hessen" (Thl. 3, Buch 6, S. 312), sowol als in der gleichlautenden Bio graphie Philipp's des Großmüthigen (S. 126) spricht die ser achtbare Gelehrte bei Gelegenheit des Bauernkrieges die schrecklichen, „eines Alba würdigen" Worte aus: „daß cs gegen Volksverführung kein sichreres, Gott wohlge fälligeres Mittel gebe als G algen und Rad, oder wie sich jener cistercienscr Abt noch bündiger ausdrückte: Schlagt Alle todt, Gott kennt die Seinen." Da in demselben Theile unter den Erraten diese Stelle nicht ver zeichnet war, sondern erst im folgenden (S. 4L0), der spä ter erschien, so wurde Hr. v. Rommel von den Beurthei- lern seines Werks der blutdürstigsten Gesinnung beschuldigt, und der wackere Mann hatte viel Noth und Anfechtung zu leiden, wegen — eines hinzugesetzten k, es soll nämlich heißen: ein besseres u. s. w. Mittel gibt. Hr. Bcrcht, der in der Vorrede zum fünften Bande des Schlosser'schen „Archivs für Geschichte und Literatur" diesen Fall anführt, sagt mit vollem Rechte, daß Druckfehler auch zu den mwerleü ei Iuuu->u Ilse gehören. Solche Schriftsteller aber, welche sich weder Zeit noch Mühe nehmen, ihre Handschriften durchzusehen, dürfen sich überDruckfehler nicht beklagen; sie haben es sich selbst zuzuschreiben, wenn Setzer und Eotrector alle Lust verlie ren. Sie lasten sich die Eorrectur in sogenannten Fahnen schicken, ackern zwischen den Zeilen herum, Alles muß um brochen werden, und die Kosten werden ganz unnöthiger- weise erhöht. Jene üble Gewohnheit hatte auch Eardinal Maury; er machte es bei der Revision seines „Versuches über die Kanzelberedtsamkeit" in dieser Hinsicht so arg, daß für die Eorrectur gerade noch zwei Mal so viel bezahlt wer den mußte, als für den ursprünglichen Satz des Buches. Die bei Büchern hinten angehängten Druckfehlerver zeichnisse geben oft noch Gelegenheit zu Berichtigungen. Eine der witzigsten ist die jenes Schriftstellers, der in sei nem Texte vön einem gewissen Morel sprach. Es stand da : le cöoete Llorel, er berichtigte diese Worte aber in Is c/octeur Norel; denn Doctoren sind bekanntlich nicht im mer auch Gelehrte. Verantwortlicher Redactcur: C. F. Ddrffling. B e k a n n t in pränumcrations- und Subscriptions- Rnseigen. s5386.s Einladung zur Eubscription. 2n Kurzem erscheint in meinem Verlage: Conversations-Lexikon für Jäger und Jagdfreunde. Herausgegeben von Carl Ludwig Hellrung. a ch u n g e n. Der Herr Verfasser, als vollkommncr Jäger durch ganz Deutschland bekannt, mit der Jagdliteratur, die er durch allge mein beliebte Werke bereicherte, vertraut, dessen Schriften über die Ausbildung der Truppen, über Kriegsgeschichte, Plan- und Kartcnwesen, so wie über die Wcinlileralur, überall Eingang und gerechte Anerkennung gefunden, bietet hier allen Jägern vom Fach und der großen Zahl von Freunden der Jagd ein Werk, wie es die Jagdlitcratur noch nicht besitzt, ^ und das sich durch zweckmäßige Anlage und Reichhaltigkeit ohne Zweifel einer gleichen beifälligen Ausnahme zu erfreuen haben wird. Das „Eonversations-Lexikon für Jäger" erscheint in monatlichen Lieferungen ä 6 Bogen in 8. auf Velinpa-
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