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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.06.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-06-08
- Erscheinungsdatum
- 08.06.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 129, 8, Juni 1915. Schriftenverein in Karlsruhe für mehrere tausend Mark Schriften und Bücher und wöchentlich rund 6090 Exemplare einer christlichen Zeitschrift, meist an Einzelempfänger; die Königliche Hausbibliothek hat sich neben der Verteilung von rund 300000 Bänden vor allen Dingen dadurch ein Verdienst erworben, daß sie sehr praktisch ein gerichtete Schränke mit wertvollem Inhalt zur Verfügung stellte, der Evangelische Trostbund verteilte rund 1 Million Blätter, der Christliche Zeitschriftenverein 20900 Bände, der Borromäusverein in Bonn rund 200000 Bände und rund 1 Million Zeitschriften, Neben dieser Bereinstätigkeit entfaltete der christliche Verlags- und Sorti- mentsbuchhandel eine geradezu großartige Tätigkeit, In Kollege Ficks Referat wurde bereits darauf hingewicsen. Eine erst lückenhafte Statistik stellt fest, daß der evangelische Verlagsbuchhandel seit Be ginn des Krieges rund 40 Millionen Schriften dargeboten hat. So erschienen in der Evangelischen Gesellschaft in Stuttgart rund 4'/? Mil lionen, bei Warneck 2 Millionen, bei der Vaterländischen Vcrlags- und Kunstanstalt 4 Millionen, bei Oncken-Cassel 3 Millionen, bei der Agentur des Rauhen Hauses 3P» Millionen uff. Ein unvergängliches Verdienst erwarb sich die Privil, Württcmbergische Bibelgesellschaft, die nicht weniger als 110000 Vollbibeln, 500000 Testamente und eine Million Bibelteile zur Verfügung stellte. Unser Verband evan gelischer Buchhändler beteiligte sich von Anfang an an der Kriegs- Hilfe durch Schriftenverbreitung, Er ist durch seinen Vorsitzenden im Gesamt-Ausschuß zur Verteilung von Lesestoff im Felde und in den Lazaretten vertreten und hat seinerseits eine Sammelstelle bei Herrn Ulrich Meyer-Berlin errichtet. Aus der Verlegerspende des Börsen vereins erhielt diese Sammelstelle etwa 4000 Bände, Der evan gelische Verlag und zahlreiche Mitglieder unseres Verbandes stellten unserer Sammelstelle eine Menge von wertvollen Büchern und Schriften zur Verfügung, Die Wichcrn-Vcrcinigung zur Förderung christlichen Volkslebens dankt ihr eine große Anzahl erbaulicher Schrif ten, Traktate usw,, die gelegentlich einer Reise des Schriftführers an die Front in Polen verteilt wurden. Im ganzen sind unserer Berliner Sammelstelle rund 100000 größere und mehrere hunderttausend billigere Schriften und Zeitschriften überwiesen und von ihr verteilt worden. Unserer Sammelstelle war vom Gesamt-Ausschuß vor wiegend die Versorgung der Lazarette in den brandenburgischen Kreisen Teltow, Beeskow, Storkow und Niederbarnim zugewiesen. Mehrere freiwillige Hilfskräfte stellten sich unserem Vorsitzenden für diese Tätigkeit zur Verfügung, So hat auch unser Verband an der Erfüllung dieser großen Mifsionsausgabe an seinem Teile Mitarbeiten dürfen, — Aber nicht nur ein wichtiger Missionsdienst an unseren Truppen wurde durch diese Schriftenverteilung geleistet, sondern auch unserem christlichen Buchhandel selbst wurde durch diese Arbeit eine sehr willkommene Kriegshilfe zuteil. Die erstaunlichen Her- stcllungs- und Berbreitungszissern schließen eine bedeutende Arbeits leistung in sich ein, so daß unser evangelischer Buchhandel nicht nur seine Angestellten im großen und ganzen halten konnte, sondern daß er eher an Personalmangel zu leiden hatte. Der christliche Verlag konnte zahlreiche Druckereien beschäftigen und deren Arbeitern Ver dienst zuweisen. Der christliche Sortimentsbuchhandel, der im An fang des Krieges mit großer Sorge in die Zukunft blickte, durste bald den Segen der Schriftenvcrbreitung auch geschäftlich verspüren. So wurde durch Verbreitung von Schriften nicht nur eine wertvolle Kriegshilfe nach außen, sondern auch nach innen geleistet, — Herr Kausfmann-Breslau teilt mit, daß sich die schlesischen Sammel stellen nicht an den Gesamt-Ausschuß angeschlossen haben, sondern selbständig arbeiten. Er bittet, auch die schlesischen Sammelstellen, die vor allem nach dem Osten arbeiten, mit Schriften zu versorgen, — Herr Reinhardt-Basel macht interessante Mitteilungen über den Schweizer Buchhandel. Die Schweizer Verhältnisse seien schwie riger als die deutschen. Große Opfer müßten auch hier gebracht werden, doch ohne ein ideales Ziel, wie in Deutschland, Gleich nach Mobilmachung der Armee sei die Schristenversorgung der Soldaten auch von Schweizer Seite energisch in die Hand genommen. Die Vereinigung der Jünglingsvcreine habe bis Mitte September 200 alkoholfreie Soldatcnstuben längs der Grenzen eingerichtet. Eine Zeitschrift »Gute Wehr und Masse« sei in Hundcrttausendcn von Exemplaren versandt worden, ein Weihnachtsgruß von Pfarrer Benz in 85 000 Exemplaren, Bücher und Schriften für die Soldatcnstuben würden massenhaft verschenkt, Tie Britische Bibelgesellschaft habe zur Anschaffung von Neuen Testamenten und Psalmen zur Ver teilung in der Schweizer Armee einen unbeschränkten Kredit zur Ver fügung gestellt. Jeder Soldat habe zu Weihnachten ein Neues Testa ment erhalten. Auch die katholischen Soldaten sind mit katholisch approbierten Testamenten versehen worden. Die Soldatenstuben werden von Damen geleitet, — Herr Hermann-Duisburg macht darauf aufmerksam, daß der Borromäusverein auch die aus der Ver legerspende stammenden Bücher mit seinem Vereinsstempcl bedrucke, — Herr Ulrich Meher teilt mit, daß alle Sammelstellen, die von der Verlegerspende mit Büchern bedacht worden seien, das Recht zum Eindrücken ihres Stempels erhalten haben, — Herr Eger weist darauf hin, wie unendlich viel Schund von seiten des Publikums geschenkt würde. Er habe eines Tages nicht weniger als für 127 Maku latur zum Besten der Schriftcnmission verkaufen können, — Ver schiedene Herren bestätigen, daß der Buchhandel auf die Arbeit der Schriftenverbreitung dankbar zurückblicken dürfe, und betonen, daß auch die Schriftenverbreitung durch den Buchhandel wesentliche Unterstützung erfahren habe, Punkt 4: Verschiedenes, Herr Ulrich Meyer verliest einen Gruß des Zentral-Ausschusses für Innere Mission, dessen Sekretär, Herr Pastor Schesfen, leider ver hindert ist, unserer Tagung beizuwohnen. Die Deutsche Zentralstelle zur Förderung der Volks- und Jugend- lektürc bittet, den von ihr hcrausgegebenen Literaturverzeichnissen doch mehr Beachtung und Interesse entgegenzubringen. Es wird von verschiedenen Seiten darauf hingewiesen, daß das Interesse voraussichtlich sofort einsetzcn werde, wenn die Verzeichnisse in etwas modernerer, praktischer Ausstattung dargeboten würden, — Herr Kaufsmann-Breslau stellt als Muster ein von I, F, Steinkops seinerzeit herausgegebenes vierseitiges Quartverzcichnis hin und bittet, doch derartige Verzeichnisse wieder herzustellen. Die National-Stistung für die im Kriege Gesallenen bittet um einen Beitrag, Herr Kaufsmann-Breslau weist darauf hin, daß wir als Buchhändlerverband in erster Linie für die Unterstützung von Buchhändlern zu sorgen hätten, und beantragt, dem Unterstützungs verein der deutschen Buchhändler und Buchhandlungsgehülsen 100.lt zu überweisen. Dieser Antrag findet Annahme, Auf Antrag des Evangelischen Preßverbandes für Deutschland wird diesem. Verband eine außerordentliche Kriegsspende von 20 »lt bewilligt. Die Tagesordnung ist damit erledigt, und der Vorsitzende schließt gegen 8 Uhr die Hauptversammlung mit dem Ausdruck des Dankes für die lebhafte Beteiligung und der Hoffnung auf ein fröhliches Wiedersehen Kantate 1916, Hamburg, im Mai 1915, Im Namen des Vorstandes: E, Fischer, Schriftführer. Kleine Mitteilungen. Der Privaticlcgrammvcrlkhr »ach und von Tirol und Vorarlberg ist nach einer Mitteilung der österreichischen Telegraphenverwaltung jetzt gänzlich eingestellt worden. Personalnachrichten. Gefallen: am 1. Mai durch einen Halsschub bei Vangonis Herr Ioh. Brü - ninghans, in einem Infanterie-Regiment. Er war bis zum 7. Dezember 1914 Gehilfe im Sortiment der Fa. Hermann Montanus in Siegen, wo er auch eine dreijährige Lehrzeit dnrchgemacht hatte. Unermüdlich, freudig und willig tätig, ist mit ihm ein tüchtiger und liebenswerter Mensch dahingegangen, der zu den besten Hoffnungen berechtigte: in einem Gefecht bei Borki (Rußland) am 28. Mai Herr Alfred Slenze! aus Dresden im Alter von 25 Jahren. Cr war in den Firmen Oscar Thiele, Dresden; Oliva's Bnchh., Zittau; C. F. W. Warnecke, Hannover; Diller L Sohn, Pirna, und Holze L Pahl, Dresden, tätig gewesen und erfreute sich allgemeiner Wertschätzung; bei einem Sturmangriff auf Wern Herr Walter Linse! ans Kassel, ein treuer Mitarbeiter der Firma Gottlob Koczle in Chemnitz. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 28 (Buchhändlerhaus).
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