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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1936
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- Deutsch
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Literarische Aus Anlaß der „Woche des Deutschen Buches" veranstaltete die Stadtbibliothek Hannover eine Ausstellung von Hand schriften lebender niedersächsischer Dichter, und zwar sind diese Hand schriften Schenkungen oder Dauerleihgabcn mebersächsischer Dichter an die Stadtbibliothek und bilden den Grundstock des Niedersächsi schen Dichterarchivs, das der Handschriftenabteilung angegliedert wird. Or. Friedrich Busch, der Leiter der Stadtbibliothek, hat seit Jahren das planmäßige Sammeln mebersächsischer Dichterhand schriften als seine besondere Aufgabe angesehen. In der jetzigen Ausstellung sind "Handschriften von etwa dreißig niedersächsischen Dichtern zu sehen. Fünf Dichter, die aus der SA. hervorgegangen sind: Heinrich Anacker, Karl Böhm, Lembeck, Herybert Menzel und Gerhard Schumann, werden aus einer von dem Kulturkreis der SA. veranstalteten fünfmonatigen Vortragsreise durch ganz Deutsch land aus ihren Werken lesen. Die Woche des Deutschen Buches, die unter dem Leitspruch »Das Volk lebt im Buche« stand, hat erneut erwiesen, welche Bedeutung das Schrifttum als schöpferischer Ausdruck volklichen Lebens für den Bestand und die Zukunft der Nation hat. Ein Preisaus schreiben der Reichsschrifttumskammer und des Reichsbundes der Kinderreichen will nun die deutschen Schriftsteller anregen, ein Thema zu gestalten, das heute zur Schicksalsfrage unseres Daseins geworden ist: Das Wachstum erbgesunden Volkes. Es werden drei Preise ausgesctzt in Höhe von 500, 300 und 200 RM für die besten Kurzgeschichten und Gedichte, die Kinderreichtum, Ge schwisterfreude und die erbgesunbe Vollfamilie zum Gegenstand haben und dichterisch gestalten. Die Kurzgeschichten sollen mindestens drei Schreibmaschinen seiten umfassen und sechs Schreibmaschinenseiten nicht überschreiten. Die Arbeiten sind in vierfacher Ausfertigung bis spätestens 31. Dezember 1936 bei dem Reichsbund der Kinderreichen, Berlin W 35, Hildebrandstraße 18, einzureichen. Sie sind mit einem Kennwort zu versehen. Name und Anschrift des Einsenders ist in einem verschlossenen Briefumschlag beizugeben, der auf seiner Außenseite das Kennwort trägt. Die Arbeiten dürfen noch nicht in gedruckter Form erschienen sein. Tetlnahmeberechtigt sind nur Mit glieder der Neichsschrifttumskammer bzw. einer anderen Einzel kammer der Reichskulturkammer. Die Mitgliedsnummer und Name der Kammer sind hinter der Anschrift in dem geschlossenen Brief umschlag einzutragcn. ^ Der Bürgermeister der Stadt Soltau und di« NS.-Kultur- gemeinbe veranstalten in Verbindung mit der Landesdienststclle Osthannover der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift tums ein Preisausschreiben zur Erlangung eines Festspiels für die Tausendjahrfeier der Stadt Soltau im August 1937. An Preisen sind insgesamt 1200 NM ausgesetzt. Der Gegenstand des Schauspiels soll die Schlacht bei Soltau im Jahre 1519 sein. Es muß als Freilichtspiel aufgeführt werden können und die Heimat im Lichte jener großen Zeitströmungen erkennen lassen, die die Welt bewegen. Dichter und Schriftsteller des niederdeutschen Nachrichten Raumes, die zur Lösung dieser Aufgabe Neigung haben, wenden sich an die Gaudienststelle der NS.-Kulturgeme!nde in Harburg-Wil- hclmsburg. Meldeschluß ist am 15. November d. I., Einreichung später. In der »Bücherkunde« der Reichsstelle zur Förderung des deut schen Schrifttums, 10. Folge, erschien ein Aufsatz: »Wer ist Sieg fried B e r g e n g r u e n?«. Um vorgekommenen Verwechslungen zu begegnen, wird darauf hingewiesen, daß es sich hierbei nicht um den Dichter und Schriftsteller Werner Bergengrucn handelt. In seinem Geburtsort Gnodstadt bei Ochsenfurt fand, wie der Völkische Beobachter berichtet, am 1. November im Nahmen der Mainfränkischen Dichterwoche eine Huldigung für den dort zur letzten Ruhe bestatteten fränkischen Dichter Michael Georg Conrad statt. Als Vertreter des Gauleiters Or. Hellmuth waren der Lanbesleiter der Reichsschrifttumskammer Or. Diehl und Gau kulturwart Mölter sowie Kreisleiter Rübig von Ochsenfurt anwesend. Die 150. Wiederkehr des Jahrestages der Ankunft Goethes in Rom wurde am 29. Oktober mit einer Reihe von deutsch-italieni schen Kundgebungen aller interessierten Kreise festlich begangen. Nach einer gemeinsamen Kranzniederlegung am Goethedenkmal in der Villa Borghese durch die Deutsche Botschaft, die deutschen wissen schaftlichen Institute, das Italienische Kulturinstitut für germanische Studien und die Stadt Nom fand nachmittags im Goethehaus eine musikalische Gedenkfeier statt, an der sich Vertreter von Kunst und Wissenschaft in Nom zahlreich beteiligten. Auch eine Festaufführung von »Iphigenie auf Aulis«, die Goethe im Winter 1786/87 in Rom vollendet hat, gestaltete sich in der hervorragenden Wiedergabe durch Schauspieler des Dresdner Staatsthcaters zu einer eindrucksvollen Feier des deutsch-italienischen Geisteslebens. Aus Anlaß des 70. Geburtstages des Heidedichters Hermann Löns bringt die Städtische Museumsverwaltung in Bielefeld eine reichhaltige Löns-Gedächtnis-Ausstellung mit vielen persön lichen Erinnerungsstücken, Bildern und Originalhandschristen zur Schau. Unter den Originalhandschristen befindet sich auch das voll ständige Manuskript des Romans »Der letzte Hansbur«. Dieser Tage weilte der Direktor des Faschistischen Kultur instituts in Florenz, Or. Albert Luchini, einer der ältesten Kämpfer der Faschistischen Bewegung, in Rothenburg o. T. Er wurde von Vertretern der Partei mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt vertraut gemacht. Aus einem Dankschreiben Or. Luchinis geht her vor, daß er, überwältigt von der Schönheit Rothenburgs, den Plan gefaßt hat, diese Stadt in den Mittelpunkt seines neuen Romans zu stellen. Weiter will Or. Luchini in Florenz einen Lichtbildervortrag über Rothenburg halten. Bei der aus Anlaß des tschechischen Staatsfeiertages erfolgten Verteilung der Staatspreise für das Jahr 1936 wurde der Staats preis für Werke und Leistungen in deutscher Sprache Emil Merker für sein lyrisches Schaffen zugesprochen. Der sudeten deutsche Dichter Emil Merker ist derzeit Lehrer an der Staatlichen Forstschule in Reichsstadt in Nordböhmen. Durchwallte Welten Neue Gedichte von Max Bruns*) Der Inhaber der Bruns'schen Druckerei und Verlagsanstalt zu Minden t. W. Max Bruns ist schon früher mit einer stattlichen Reihe von Gedichtbänden an die Öffentlichkeit getreten. Sie fanden alle bei durchaus ernstzunehmenden Kritikern solch anerkennende und die eigenartige Sprachgewalt dieser Dichtungen hervorhebende Be sprechungen, daß man sich wundern muß, Max Bruns noch nicht stärker im Bewußtsein der Öffentlichkeit verankert zu sehen. Vielleicht gibt aber eine Betrachtung seines neuen Gedichtbandes, den der jetzt Sechzigjährige nach langem Schweigen herausbringt, hierfür eine Erklärung. Annähernd dreihundert Gedichte sind in diesem Bande vereinigt. Das ist als innerer Erlebnisbericht über zehn Jahre eines gereiften Lebens nicht zu viel. Aber wenn man an den Leser denkt, dem der Verfasser aus seiner Schau, aus seinen Gedanken nacherlebende Stimmungen vermitteln will, dann ist dieser Segen doch ein wenig 'Max Bruns: Durchwallte Welten, Gedichte. Verlag I. C. C. Bruns, Minden i. W. Geh. RM 5.— geb. RM 6.50. kräftig ausgefallen. Wenn lyrische Dichtung wirklich das ist, wozu sie berufen sein sollte: nämlich auf die knappste Form verdichtete Stimmung, in schlichtester Bildhaftigkeit eingefangene Zustands beschreibung, ein durch Wohllaut der Sprache und Einmaligkeit der Formulierung zeitlos gewordener Gedanke, dann gehört sie ohne Zweifel zu den schwerwiegenden Dingen, die nur mit Maßen ge nossen Ohr und Herz des Außenstehenden erreichen. Es gibt keine Erscheinung der natürlichen Umwelt, keinen Vor gang in der Nätsellandschaft der menschlichen Seele, kaum einen sinn bildhaft zu deutenden Vorgang unseres Daseinsablaufs, die Max Bruns nicht in die geprägte Form des Wortes hineinzubannen ver sucht hätte. »Welt, komm zu meinen Sinnen, Fühlern und Fäusten, daß ich bannend dich zwinge, einzugehen in die magischen Gehäuse und Geheimnisse des Worts, zu dessen Dienst und Meisterung ich mich berufen fühle! Nicht das armselige Selbst auszusprechen ist dem Künstler gestattet, sondern nur dieses ist dem Dichter vergönnt: was er fühlt zu gestalten und Schicksal einströmen zu lassen in sein rein gestaltetes Werk, das Bleibe hat sauch wenn es verblaßt oder dunkelt): weil es das Flüchtige ins Unvergängliche erhob und
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