843 36 844 Bekanntmachung. Um die Gelegenheit zu schnellster Verbreitung buchhändlcrischcr Mittheilungen während der bevorstehen den Jubilatemessc zweckmäßig zu vermehren, haben wir beschlossen: das Börsenblatt in der Zeit vom 7. bis 20. Mai, mit Ausnahme der Sonntage, täglich erscheinen zu lassen. Es wird dasselbe in diesen Tagen jeden Morgen früh bis 8 Uhr an die Herren Commissionairc gesandt werden und außer den bisherigen Rubriken auch eine tägliche Frcmdenliste über angekommene Buch- und Kunsthändler enthalten. Anzeigen, welche an die Expedition (bei Herrn Frohberger) bis 12 Uhr abgegeben werden, finden im Stücke des nächstfolgenden Tages sichere Aufnahme. Leipzig, den 27. April 1838. Oie Oeputirtcu -es Buchhandels zu Leipzig. Gesetzgebung. Das König!. Preuß. Obcr-Ceusur-Collegium hat für nachstehende, außerhalb der Staaten des Deutschen Bun des in Deutscher Sprache erschienene Schriften die Debits- cclaubniß ertheilt: 1) Bornhauser, Jda von Tockcnburg. 8. Zürich. F. Hoffmann. 2) Iugcndblattcr, hcrausgcg. von Barth u. Hancl. 4n Halbjahrs 3sHeft. 4. Straßburg, Schcurer. 3) Allcmanu, I., erster Unterricht in der Französischen Sprache für Kinder. 2e Aust. 8. Bern. Zenni. Ebenso ist für folgende, außerhalb der Königl. Lande in Polnischer Sprache erschienene Schriften: 4) Kronilra inkllovrniv^s IVupoleona LouapartaAo. p. 7- 8. 8- I,eip>riA, kreltlropck ölr Härtel. Ü) Lvbiorviv^, 3. IV., 2)-0ls slanm^olr p>olale,ovr. 1. 5. likipirlA, Li'aitl^opck >üi kiärtel. so wie endlich für folgende Schriften von Gutzkow und Heine die Dcbitserlaubniß ertheilt: 6) Gutzkow, C., Sccaphine. Roman. Hamburg, Hoffmann u. Campe. 7) Heine, H-, Buch der Lieder. 2e Aust. Hamb. Hoffmann u. Campe, Paris Lugöue Ueinluel. Buchhandel. Zahlungen. Die bevorstehende Herabsetzung der Buchh.-Zahlungs mittel ist bereits so vielfach besprochen und beleuchtet wor den, daß cs fast als überflüssig erscheinen möchte, darüber noch mehr zu sagen. Wir finden jedoch in den, bisher dem Börsenblatt inscrirtcn Artikeln manche Lücken, einseitige und irrige Ansichten, namentlich über die Folgen dieser Maßregel, daß wir uns veranlaßt sehen, auch unsere Mei nung öffentlich auszusprechcn, übergehen aber, was bereits genügend erörtert ist. Nach unserer Ueberzcugung stellt es sich zunächst heraus: „daß die Verleger zu dieser Maßregel zwar berechtigt sind, daß dieselbe nichts destoweniger als unbillig er scheinen muß, weil sie einem Th eile der Buchhänd ler, auf Kosten des andern, in den ungünstigsten Verhältnissen stehenden Theils, einen neuen Vorthcil zu wenden, also den ärmernT heilungewöhnlich belasten soll." Der Sortimentsbuchhäudler steht hier genau in dem Vcrhältniß, in welchem er stehen würde, wenn ihm seine Obrigkeit eine außerordentliche, jährliche Contribution von 100^1. auf je 6 bis 7000-/). seines Umsatzes aufeclegte, während der Verleger sich in ein Verhältniß setzt, als habe er neue Capitalien zinsbar angelegt. Die Antwort auf die Frage, was ein verständiger Mann thun soll, wenn sein Einkommen verringert oder ungewöhnlich belastet wird, liegt sehr nahe: — er soll Ersparnisse, Einschränkung seiner Ausgaben hcrbeiführen. Dergleichen Ersparnisse sind seit einer Reihe von Jahren im Sort.-Buchh. schon vielfältig nöthig geworden, denn dieses neue Mißgeschick ist nur eine Fortsetzung der Uebelstände, welche dessen Rein-Ertrag mehr und mehr herunter drücken, und das solide Geschäft zu Grunde richten. Diese Uebelstände sind: 1) Verminderter Absatz, herbeigeführt durch Zer splitterung des Geschäfts, indem die Zahl der Handlun gen sich seit 20 Jahren verdoppelt, der Bücher-Bedarf aber sich nicht in solchem Maße vermehrt hat; daß Ver leger reisen lassen und sonst die Sort.-Buchhandlungen häufig umgehen, trägt das seine ebenfalls bei. 2) G r ö ße r e r R a batt an das Publikum, herbei geführt durch die Concurccnz und die von Leipzig bis in die entferntesten Gegenden gehenden Offerten und Liefe rungen ; — gleichzeitig durch Vermehrung der Netto-Ar- tikel, welche besonders entfernten Handlungen großen Nachtheil bringt. 3) G rößcrc Verluste am Lager*), veranlaßt durch Preis-Herabsetzungen, wohlfeilere Ausgaben und die Menge neuer Bücher, welche die älteren bald verdrängen. *) Wir können ganze Wände voll thcurer, guter Bücher vorzeige», welche seit Iahrcn bezahlt sind, die aber das dar auf verwendete Capital niemals wieder bringen.