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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 117, 25. Mai 1915. fnng eines wirtschaftlichen Generalstabes oder Kriegsratcs gefordert worden, dessen Aufgabe es sein sollte, umfassende, großzügige und planmäßige Vorsorge zu treffen für das Wirtschaftsleben im Kriegs fälle und für die zweckmäßige Durchführung des Wirtschaftskrieges, der von einem modernen Waffenkrieg nun einmal nicht zu trennen ist. Während des Krieges haben sich viele Federn dieses Gegen standes angenommen, und es stehen gegenwärtig in der Hauptsache zwei Vorschläge einander gegenüber: der ältere Vorschlag geht dahin, daß im Großen Generalstab eine wirtschaftliche Abteilung geschaffen werde, die in engster Fühlung mit den berufenen großen Organi sationen unseres Wirtschaftslebens die Vorsorge für die wirtschaftliche Mobilmachung in ähnlicher Weise treffe, wie die Eisenbahnabteilung des Großen Generalstabes Vorsorge für die Mobilmachung des Ver kehrswesens trifft. Ein neuerer Vorschlag verweist demgegenüber die kriegswirtschaftliche Hauptorganisation in bas Neichsamt des Innern. Dabei wird jedoch schwerlich zu übersehen sein, daß schon bisher das Neichsamt des Innern ganz außerordentlich überlastet ist und nach praktischer Erfahrung kaum in der Lage erscheint, den gesamten Arbeitskreis der Kriegswirtschaft und des Wirtschaftskrieges zu um fassen. Da weder im gegenwärtigen Kriege die Aufgaben der Kriegs wirtschaft und die Durchführung des Wirtschaftskrieges bereits restlos gelöst sind, noch in Zukunft der planmäßigen Vorsorge auf diesem Gebiete entraten werden kann, so wird es die Aufgabe des »Zentral verbandes Deutscher Industrieller« und des »Bundes der Indu striellen« sowie des beide vereinigenden Kriegsausschusses der deut schen Industrie sein, angesichts der Widersprüche in der öffentlichen Erörterung der Vorschläge für eine kriegswirtschaftliche Hauptorgani sation Aufklärung zu schaffen über die zweckmäßigste Form dauernder Lösung des in Nede stehenden Problems und zugleich dauernder Siche rung des Anteils der führenden wirtschaftlichen Verbände an der wei teren Vorbereitung und Durchführung aller kriegswirtschaftlichen Maß nahmen. Zeitungsvcrtricb nach Russisch-Polen. — Die deutschen Postanstal- ten in Russisch-Polen (zurzeit Kalisch, Bendzin, Czenstochau, Kolo, Konin, Lodz, Pabianice, Sieradz und Wloclawek) nehmen fortan, wie amtlich mitgeteilt wird, am Postvertrieb deutscher Zeitungen und Zeit schriften für die in Russisch-Polen befindlichen deutschen Behörden und deren Angehörige teil. Der Vertrieb regelt sich in allen Punkten nach den für den inneren deutschen Zeitungsdienst geltenden Vorschriften. Abänderung des Jndustriesörderungsgeseßes in der Türkei. — Durch ein vorläufiges Gesetz vom 27. März 1915 hat die türkische Ne gierung den Artikel 6 des JndustrieförderungSgesetzes vom 14. De zember 1913 abgeändert. Nach der neuen Fassung des Artikel 6 werden die Fremden in der Türkei — und zwar sowohl die Einzelpersonen wie auch die Gesellschaften — ein für allemal von den Vergünstigungen, die das Jndustrieförderungsgesetz den gewerblichen Betrieben in der Tür kei allgemein oder unter gewissen Voraussetzungen gewährt, vollkom men ausgeschlossen. Nur die wohlerworbenen, in Konzessionsurkunden verbrieften Rechte bleiben solange bestehen, als in der Person des fremden Konzessionsinhabers kein Wechsel eintritt. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Konstantinopel.) Uber die Führung von Kricgschroniken hat der Evangelische Ober kirchenrat eine Verfügung erlassen. »Die gewaltige Bewegung des gegenwärtigen Existenzkampfes unseres Vaterlandes«, heißt cs darin, »deren Wellen auch bis in das entlegenste Dorf hörbar sind, die Be deutung dieses Kampfes für die Erneuerung und Gestaltung des kirch lichen Lebens, ferner die erstaunliche Opfcrwilligkeit, die aus Anlaß dieses Krieges in allen unseren Gemeinden auf den mancherlei Gebie ten der Soldaten- und Verwundetcn-Fürsorge wie der allgemeinen Kriegswohlfahrtspflege sich gezeigt hat, endlich die Einmütigkeit der Erhebung, die durch alle Volksschichten gleicherweise hindurchgeht und zur Übernahme auch der schwersten persönlichen Opfer jeden einzelnen bereit macht, lassen es uns als dringend erwünscht erscheinen, daß in allen Gemeinden unserer Landeskirche ein deutliches Bild davon, wie der Krieg in das Leben der einzelnen Gemeinden und ihrer Glieder eingegriffen hat, unter Aufzeichnung charakteristischer Einzelzügc für alle Zeiten erhalten bleibt. Wir veranlassen deshalb das Kgl. Kon sistorium, die Geistlichen seines Anfsichtsbczirkes auf die aus obigen Erwägungen sich ergebende Verpflichtung zu einer gewissenhaften Füh rung einer besonderen Kriegschronik neben einer etwa schon angelegten Gcmeindcchronik hinzuweisen, indem dabei auch auf den Wert und die Bedeutung einer solchen Kriegschronik als Matcrialsammlung und Un terlage für etwa einzufordernde Berichte über die Teilnahme der Ein- zclgemeinde an den Aufgaben des Krieges bzw. über das unmittelbare Betroffensein derselben von den Kriegsereignissen hinzuweisen sein wird. Dabei empfehlen wir dem Kgl. Konsistorium, daß es den Geist lichen durch entsprechende, die prinzipiellen und örtlichen Verhältnisse nach Möglichkeit berücksichtigende Verfügung Anleitung zu einer sach gemäßen und erschöpfenden Anlegung und Führung der geforderten Kricgschronik geben wird, wie dies zu unserer Freude von einigen Konsistorien bereits geschehen ist.« Kurierdienst mit dem Auslände. — Außer den Vertrauensper sonen, die der Handelsvertragsverein in diesen Tagen nach den drei Feindesstaaten entsendet, geht auch in dieser Woche ein Kurier nach den Vereinigten Staaten von Amerika, ein anderer Ende des Monats nach Spanien und wahrscheinlich ein dritter demnächst nach Belgien und nach den besetzten Gebieten von Nord-Frank- reich. Wer diesen Kurieren geschäftliche Aufträge mitzugebeu wünscht, wende sich an die Geschäftsstelle (Berlin ^V. 9, Köthener Str. 28—29); Kosten je nach Vereinbarung. Auch für Nussisch- Polen könnten Aufträge erledigt werden durch den wahrscheinlich demnächst dorthingehenden Geschäftsführer einer dem Handelsvertrags verein nahestehenden Körperschaft. Personalnachrilhten. 75. Geburtstag. — Herr Richard Brandstetter, Senior chef der Firmen Friedrich Brandstetter und Otto Holtze's Nachf. in Leipzig, vollendete am 22. Mai in seltener Frische und Rüstigkeit sein 75. Lebensjahr. Er steht an der Spitze eines Verlages, der durch die Sammlung Holtzescher Wörterbücher weit über die Grenzen Deutsch lands hinaus bekannt geworden ist und sich vor allem auf pädagogischem Gebiete einen Namen gemacht hat. Herr Richard Brandstetter übernahm die Firma am 1. Januar 1878 und hat sie, seit einigen Jahren von seinen Söhnen Or. Friedr. Brandstetter und Walter Georg Brand stetter unterstützt, mit Erfolg weiter ausgebant, sodaß er mit Befriedi gurig auf seine Lebensarbeit zurückblicken kann. 25jähriges Jubiläum. — Am 20. Mai konnte Herr Gustav Duckstein auf eine 25jährige Selbständigkeit als Inhaber der Buch- ner'schen Sortiments-Buchhandlung in Bamberg zurttckblicken. Herr Duckstein gehörte dieser Firma bereits seit einer Reihe von Jahren als Mitarbeiter an, als er das Geschäft am 20. Mai 1890 käuflich von den damaligen Besitzern, den Gebrüdern Büchner, übernahm. Dieser Um stand in Verbindung mit seinem Fleiß und seiner Tüchtigkeit mag nicht unwesentlich zur Entwicklung des Geschäfts beigetragen haben, das sich eines guten Ansehens im Buchhandel erfreut. SpreWül. ^ Eine Lehre, die uns der Krieg gibt. Mir wie zweifellos auch anderen Firmen mit ausgedehntem Aus- landsverkehr ist infolge der durch den Krieg plötzlich abgebrochenen Be ziehungen zum feindlichen Ausland eine große Reihe von Lieferungen unbezahlt geblieben. Auch das neutrale Ausland (ausgenommen sind die nordischen Reiche, Holland und die Schweiz) zögert nicht, in Er wartung möglicher weiterer Verwicklungen die Zahlungen einzuhalten. Besonders sind mir wiederholte Weigerungen vorgckommen, Abonne- mentsbcträge, für die vielleicht noch ein letztes Heft geliefert werden muß, zu bezahlen. Die betreffenden Kunden weisen darauf hin, daß sie mit Rücksicht auf die politische Lage nicht wüßten, ob sie das noch feh lende Schlußhest des fraglichen Bandes erhalten würden, vergessen jedoch, daß die fragliche Zeitschrift nur im Abonnement und bei Voraus bezahlung für den vollständigen Band beziehbar ist. Das Ausland hat vor dem Krieg unsere wissenschaftlichen Veröffentlichungen wie das liebe Brot gebraucht und wird sie auch nach Fricdensschlnß gleich dringend benötigen. Ich möchte deshalb einen Zusammenschluß der mit dem Ausland verkehrenden Firmen in dem Sinne anregen, daß die Nechnungslieferungen, auch an Staatsinstitute, aufhören. Wenn jemand auf eine deutsche wissenschaftliche Zeitschrift zu abonnieren wünscht, soll er den Abonnemcntsbetrag im voraus erlegen, allenfalls das erste Heft unter Nachnahme für den ganzen Band bzw. Jahrgang erhalten. Mit dem bisherigen System, den Ausländern das erste Heft einer Zeit schrift in Rechnung zu liefern, müßte nach den während des Krieges ge machten Erfahrungen endgültig gebrochen werden. Ich möchte noch erwähnen, daß russische Staatsinstitute schon monatelang vor dem Einfall der Kosakenhorden in Deutschland die Zah lungen gesperrt hatten. Auf dringende und unausgesetzte Mahnungen, die ich aus einem gewissen Vorgefühl nicht versäumte anzubringen, er hielt ich wissentlich falsche Angaben, daß die Beträge bei der oder jener Bank bereits angewiesen seien. 2. I.
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