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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1838
- Sprache
- Deutsch
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659 28 660 Vereins entworfen und diese, begleitet von den, auf die wesentlichsten Abänderungen bezüglichen Motiven, in ge druckten Exemplaren den Vercinsmitgliedern zur Prüfung mitgctheilt. Zugleich wurde eine Generalversammlung an- gcseht, in welcher das Statut in seiner veränderten Fassung zur Discussion und Entschließung des Vereins gestellt wer den sollte. Diese Generalversammlung fand am 3. April d. I. Statt, und es wurde in derselben nach mehrfachen Discussio- nen der neue Statutenentwurf unter modificirenden Be schlüssen genehmigt und bei der namentlichen Abstimmung darüber mit den in der Generalversammlung beschlossenen Abänderungen von 75 gegen 2 Stimmen angenommen. Demzufolge wird der veränderte Entwurf der hohen Staats regierung demnächst zur Bestätigung vorgelegt werden. Zugleich nahm der Vorstand in derselben Generalver sammlung Veranlassung, der harten Bedrängnisse zu ge denken, denen mehrere geehrte Eollcgen und Geschäfts freunde durch die bcklagenswerthen Zerstörungen der Uebcr- schwemmung zu Pesth ausgesctzt worden, und es verei nigte sich die Versammlung zu dem einhelligen Beschlüsse, den Ausdruck ihres aufrichtigen und innigen Mitgefühls rück- sichtlich jenes unglücklichen Ereignisses öffentlich zu erkennen zu geben und eine entsprechende Bemerkung im Protokolle niederzulegcn. Möge der Höchste ähnliche Unglückssälle von allen Eol- legcn fern halten! Leipzig, den 3. April 1838. Die Deputirtcn des Dnchhaudels zu Leipzig. Buchhandel. Preußisches Courant als Buchhändlcrzahlung. Bedenklich sind sicher alle Sortimentsbuchhändler gewor den, als unser Freund und College, Herr Brockhaus, zuerst, vom Jahre 1838 an die Zahlungen an ihn in Preuß. Courant bestimmte. Da nun in der Regel eine Stimme mehr als zehn andere macht, so sind ihm, was voraus zu sehen war, sogleich alle Verlagsbuchhändler bcigctrcten, welche, ohne die Sache weiter zu überlegen, nur ihren Ge winn im Auge hatten, und nur eine kleine Anzahl dersel ben — die Bedächtigen — scheinen bis jetzt die Sache in der Stille abwarten zu wollen. Ob nun zwar über diesen Gegenstand gewaltig viel im Börscnblatte gesprochen worden ist, so scheint cs mir doch, als habe man denselben nicht aus dem richtigen Gesichts punkte erwogen und daher nicht in das gehörige Licht ge stellt, und ich bitte meinen Freund Enslin — dessen Ab gang als Börsenvorstand ich mit dem größten Thcile meiner Herren Eollcgen herzlich beklage — die Punkte dieses Auf satzes als Berathungsstoff in seinen Vortrag am Sonntage Cantate mit aufzunehmen. Keinem Fabrikanten wird man das Recht absprcchen wol len, die Preise seiner Fabricale und die Zahlungsart für die selben selbst zu bestimmen. Tuch-, Leder-, Gold- und Silberwaaren werden nach Uebereinkunft in Quantitäten behandelt, besprochen und von ihm gekauft. Der Abkäufcr calculirt nun die Verkaufspreise nach seinem Einkäufe und verkauft die Waaren wie er will — nicht so der Sorti mentsbuchhändler. Der Bücherfabricant — ich will diesen Ausdruck kei neswegs hier mißverstanden wissen sendet seinem Abkäu- fec ein Packet Novitäten oder bestellte Werke und sagt zu ihm aus der Factur: dieses Werk kostet 4 für diesen Preis habe ich es in allen Zeitungen angckündigt; Du kannst es auch dafür geben, denn Du bekommst ^ Rabatt von mir. So kostet nun dieses Werk nach dem betreffen den Landescours überall in Deutschland 4-/)., und der Buchhändler kann es nicht höher verkaufen, weil der Preis fest bestimmt ist. Diese Preisbestimmung ist nun vielen Buchhandlungen zum Nutzen, wie z. B. den Ham burger Handlungen, welche den Thaler zu 3 Mark verkau fen und zwanzig pr.Et. Mehrgewinn machen; andern Handlungen hingegen, wie z. B. in den Sächs., Reuß. und Schwarzburgcr Fürstcnthümern, ist diese feste Preisbestim mung zum großen Nachtheile. Indessen ist wohl der Buchhandel nirgends so weit herunter und so wenig Ge winn abwerfend als 16 Meilen in der Umgegend von Leipzig, wo die Leipziger Sortimentsbuchhandlungen mit 6 und 8 Groschen Rabatt vom Thaler längst schon Alles übcrbotcn und das gewinnreichste Geschäft ihrer Eollegen ganz herabgebracht haben. Denke man sich den schlechten Landescours unserer Gegend, wo der Preußische Thaler zu 1 1<zf. und der Louisd'or zu 5-/? 21 u. 22 -f. coucsirt, wo wir also gegen Sächs. 6^ ff ohnedies verlieren; rechne man 16ffff Rabatt, den man wenigstens geben muß; 2 ff für Frachten und Postporto und 2 ff für schlechte Schul den, Ladenhüterund Eommissionsgebühren, so gehen 24ff von 33^ ff ab und uns bleiben 9 pr.Et. Gewinn — zu viel zum Verhungern, und zu wenig, um fett zu werden. Wie weit stehen da die Hamburger im Gewinn über uns! In diesen unsern brillanten Zustand fällt nun plötzlich Herr Brockhaus mit dem Ansinnen einer höhern Buch händler-Zahlung, und erwägt nicht, daß gerade die festen Preise der Bücher es sind, welche eine höhere Zahlungsart nicht zulassen; er erwägt nicht, daß er durch diese Forderung unsern erbärmlichen Gewinn auf 7 ff herabdrückt; in viele örtliche Verhältnisse des Sortimentsbuchhandels störend cin- grcift; er erwägt ferner nicht, daß er den Leipziger Sor timentsbuchhandlungen, welche durch seine Forderung nichts verlieren, den größten Vorschub leistet, uns so zu überbietcn, daß wir nicht im Stande sein werden, uns gegen diese Uebcr- bietungen halten zu können. Hat Herr Brockhaus wohl auch erwogen, welchen schädlichen Einfluß seine Bestim mung auf die Lebendigkeit des Besuchs der Leipziger Messe haben wird, da der erhöhte Aahlungsfuß gerade die Meßspesen beträgt, die man ihm zum Opfer bringen müßte? Wie können eine große Anzahl Deutscher Sorli- mentsbuchhandlungen von einem jährlichen Geschäft von 4 bis 10,000^-. die Leipziger Messe besuchen, wenn sie bei ihrem kärglichen Gewinn künftig die Meßspesen ver-
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