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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1936-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1936
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- Deutsch
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Nummer S58, 8. November 1938 Börsenblatt für ien Deutschen Buchhandel immer eine große Zahl oft mehrerer Werschneidungen Vorkommen. Im übrigen wird sich aus der nationalsozialistischen Schrifttums arbeit von selbst eine sinngemäße Aufteilung ergeben. Ich möchte aber an dieser Stelle auf eines doch noch Hinweisen. Es gibt im nationalsozialistischen Deutschland keinen Raum für das unpolitische Dasein. Das Wort Politik hat durch den Nationalsozialismus eine neue Sinngebung er fahren und umfaßt letztlich jegliche Betätigung des einzelnen und der Gemeinschaft, die auf die Erhaltung und Mehrung der Kraft des Volkstums und des Staates abzielt. Demnach gibt es aber auch kein unpolitisches Schrifttum, und das »schöngeistige« Schrifttum ist mit in den Bereich des politischen einbezogen. Daß dem so ist, zeigt uns ein kurzer Blick auf unsere Erzählungsliteratur der letzten Zeit. Neben einer großen Reihe hocherfreulicher Erscheinungen wie z. B. das vor kurzem erschienene durch und durch politische Buch »Domi nium« gibt es auch eine Reihe fragwürdiger und abzulehncnder Werke. Der weltanschauliche Gegner hat gerade auf diesem Gebiet sich ein bisher noch ergiebiges Feld für seine Störungsversuche aus gesucht. Abör auch aus bloßem »Nichtverstehen-Können« des neuen aufsteigenden Lebens geschehen noch merkwürdige Dinge. Insbesondere erwecken unsere Aufmerksamkeit die Versuche, ge schichtliche Vorgänge dichterisch zu gestalten, wobei man allzugern — aus den verschiedensten Gründen — seinen alten politischen Liebhabereien freien Laus läßt und sie mehr oder weniger geschickt in die Darstellung einschmuggelt. Es ist auch falsch, wenn man die Meinung vertritt, der wahre Dichter dürfe nur an überzeitliche Stoffe wie Liebe — Tod — Geburt usw. seine Gestal tungskraft wagen. Wer das sagt, hat vom Nationalsozialismus nichts Die Zeitung ist der Spiegel des Zeitgeistes und wer durch diesen Spiegel nicht geistesgegenwärtig wird, an dem geht die Zeit vorüber. Daher heißt Zeitung lesen: Mit und für seine Zeit leben! Hanns Johst begriffen. Diese Stoffe sind nicht überzeitlich, sondern sind wie alles eingebunden in den Blutstrom der Gemeinschaft und nur aus ihr wirklich fruchtbringend zu gestalten. Auch die immer wieder auftretende Ansicht von der Besonder heit der Kunst im Verhältnis zur Kultur im Sinne einer größeren Freiheit der Kunst gegenüber der Moral und Sitte muß hier nach- drücklichst zurückgewiesen werden. Die Kunst hat ihren Platz im Gesamt-Kulturbereich des Volkes und es gilt für sie dasselbe Gesetz wie für alle anderen kulturellen Betätigungen — der Gemeinschaft und ihrem Leben mit dem Werke zu dienen. Daß hierbei nichts gegen eine gesunde lebenskräftige Sinnenfreude gesagt werden soll, bedarf keiner besonderen Betonung. Aber überall da, wo die Darstellung das Kranke, Abstoßende, Zersetzende zum Gegenstand hat, muß sie auf Ablehnung stoßen. Es geht nicht an, daß wir die Werte der Familie, des Blutes und der Frauenehre zum Gegenstand unserer politischen Forderung machen und zugleich dulden könnten, daß man mit diesen Begriffen in einer läppischen und albernen Art umspringt oder sie nach dem Vorbild früherer Zeiten entwürdigt und beschmutzt. Es könnte nun die Meinung entstehen, als ob die Prüfungs kommission für den Gesamtbereich des Schrifttums zuständig ist. Soweit der Nationalsozialismus in Inhalt, Forderung, Darstellung und Aufmachung davon berührt wird, ist das auch so. Aber es findet mit den benachbarten Stellen der Partei und des Staates eine enge Zusammenarbeit statt, die es überhaupt erst ermöglicht, zu den not wendigen Ergebnissen zu kommen. So besteht für das Gebiet des schöngeistigen dichterischen Schrifttums eine enge Gemeinschaftsarbeit mit den zuständigen Stellen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda und der Reichs schrifttumskammer, die planmäßig weiter ausgebaut wird und jede Verschiedenheit in der Beurteilung und Auffassung zwischen Staats- und Parteistellen unmöglich macht. Hinsichtlich des wissenschaftlichen Schrifttums sind mit dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung unv Unterricht die notwendigen Vereinbarungen getroffen, die eine Gemeinsamkeit in der Durchführung der hier liegenden Auf- 966 gaben sicherstellen. Sie sind außerordentlich umfangreich und zum Teil schwierig, da einerseits jedes Metternichsystem von uns rück haltlos abgelehnt wird, andererseits aber auch verlangt werden muß, daß der geistige Umbruch innerhalb der Wissenschaft sich ungehemmt vollziehen kann. Ich verweise hierzu aus die Heidelbergrede des Pg- Rust. Eines der Hauptmittel, mit denen die Prüfungskommission zu Beginn ihrer Tätigkeit arbeitete, war der Vermerk, nach dem »eine Auslieferung ohne Bedenken erfolgen« konnte. Er wurde zunächst als reines Schutzmittel gegen Geschäftemacherei und Zersetzungsbestre bungen angewendet. Heute kommt er nur noch für das Schrifttum zur Verwendung, das im besonderen sich mit der Partei, ihren Ein richtungen, Veranstaltungen, Persönlichkeiten und politischen Forde rungen befaßt. Das übrige nationalsozialistische Schrifttum, das im allgemeinen zu den Fragen der Bewegung Stellung nimmt, wird im Ver zeichnis des nationalsozialistischen Schrifttums erfaßt, das zu einem weiteren elastischeren Mittel unserer Schrifttumspolitik geworden ist als der Unbedenklichkeits vermerk, dem immer eine gewisse Starrheit anhaftet, die ihn eben nur für die besonderen Zwecke verwendbar macht. Mit der Aufstel lung des Gesamtverzeichnisses des nationalsozialistischen Schrifttums finden d i e Arbeiten der Prüfungskommission ihren Abschluß, die zum Schutze des nationalsozialistischen Gedankengutes im Schrifttum in Angriff genommen wurden. Alle oberflächlichen, kitschigen, liebe dienerischen, unrichtigen, verfälschenden und zersetzenden Arbeiten bleiben von der Aufnahme ausgeschlossen und haben damit keine Mög lichkeit, sich auf die Bewegung zu berufen. Neben der Bearbeitung des Buch schrifttums wird aber auch das in den Zeitschriften zerstreute nationalsozialistische Schrift tum ersaßt und einer Bearbeitung unterzogen, über die Bedeutung der Zeitschriften hat im besonderen Pg. Reichsleiter Amann mehr mals umfangreiche Ausführungen gemacht, auf die ich hier ver weisen darf. Naturgemäß kommen für die Zeitschriften ganz andere Gesichtspunkte bei der Bearbeitung in Anwendung als beim Buch. In noch höherem Maße gilt das von der Bearbeitung der Zei tung, die nur insoweit erfolgt, als es die Ausgabe der Partei amtlichen Prüfungskommission erfordert. Mit der Zeitschriften- und Zeitungsbearbeitung ist ein wei teres Arbeitsgebiet der Parteiamtlichen Prüfungskommis sion umrissen, das in besonderem Maße der Erziehungs- und Schu lungsarbeit der Partei dienen soll dadurch, daß es den mit diesen Aufgaben betrauten Stellen das notwendige zuverlässige Schrifttums material vermittelt. Es nimmt einen weiten Raum in der Gesamt arbeit ein und ist in das Gesamtgefüge der Partei eingeordnet. Die Kalender verdienen noch besondere Erwähnung. Hier fanden wir ein sehr arg zu Unrecht vernachlässigtes Gebiet vor. Ge rade aber das Kalenderschrifttum verdient, wie überhaupt das Unterhaltungsschrifttum (Goebbels), unsere ganze Aufmerk samkeit. Ein großer, ja vielleicht der größte Teil unserer Volks genossen sucht hier seine oft einzige geistige Kost. Die konfessionell- politisch gebundenen Gruppen z. B. hatten das längst erkannt und in einer oft unglaublich kitschigen Art mißbraucht, aber auch oft sehr geschickt für ihre besonderen politischen Zwecke aus- gebeutet. Wir haben nichts gegen religiöse Betreuung einzuwenden, dann soll man aber auch die Schreibereien über die Arbeitsfront im Him mel, über Blut und Boden in der Chinamission usw. lassen, in denen man sich die Begriffe der Bewegung zu eigen macht und sie umdreht und verfälscht. Alle Arbeiten der Prüfungskommission dienen der Erhaltung, Sicherstellung und Ordnung des nationalsozialistischen Schrift tums. Ausschlaggebend hierbei ist nicht das Sam meln und Titelverzeichnen, wie das sonst vielfach aus bibliothekarischen Gründen notwendig ist, sondern die Aus richtung auf die weitere Verwendung zum Ausbau und zum Kampf für die weitere Durchsetzung der national sozialistischen Idee. Die bisher ausgezeigten Arbeiten sind rein parteiintern. Das gilt insbesondere für alle Arbeiten des Lektorats und für die Organisation desselben. Dieses Lektorat umfaßt alle wesentlichen Dienststellen der Bewegung und zahlreiche einzelne Parteigenossen.
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