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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1936
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-11
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Sechste Tagung des „Arbeitskreises für Zeitschriftenfragen" Der aus Wissenschaftlern und Praktikern zwanglos zusammen gesetzte »Arbeitskreis für Zeitschriftenfragen», über dessen bisherige Zusammenkünfte das Börsenblatt stets eingehend berichtet hatte (zuletzt in Nr. 105 vom 7. Mai 1936), benutzte die Festtage der Eröffnung der Buchwoche, um wiederum in Weimar, am 24. Oktober, zu einer sechsten Arbeitstagung zusammenzutreten, die von etwa fünfzehn Herren, darunter einigen erstmalig, besucht war. Der Leiter des »Arbeitskreises», Prof. vr. G. Menz - Leip zig, und vr. vr. E. H. Lehmann-Berlin eröffneten die Re ferate nach kurzen Begrüßungsworten mit den üblichen Mitteilun gen über das, was auf dem Gebiete der Zeitschriftenkunde im letz ten halben Jahre Bemerkenswertes geschehen war. Aus ihren Be richten ging hervor, daß die Beachtung der Zeitschriftenkunde an den Hochschulen weitere Fortschritte gemacht hat, wobei sich vor allem die Verbindung von Wissenschaft und Praxis, wie sie auch ein besonderes Kennzeichen des »Arbeitskreises« ist, vielfach be währt hat. Auch über neue Veröffentlichungen auf dem Gebiete der Zeitschriftenkunde wurde kurz berichtet. Das erste Referat hatte Henrich H a n s e n - Bayreuth, der Leiter der Hauptabteilung Presse und Propaganda im NS.-Lehrer- bund, über »Die pädagogische Auswertung der Zeitschrift« über nommen. Wie Buchliteratur und Tagesprosse in der Schule nutzbar gemacht würden, so gehören auch geeignete Zeitschriften in die Schule, teils zur Auswertung im Unterricht in die Hand des Lehrers, teils zur Anregung und Belehrung in die Hand der Schüler. An zwei Zeitschviftenlisten, die etwa siebzig Zeitschriften des NSLB., zum andern etwa hundert sonstige pädagogische Organe verzeichneten, erläuterte der Vortragende die praktische Auswer tung der Zeitschriften im Unterricht an einigen Beispielen und weiterhin die Auswirkung ihrer Lektüre im Elternhaus, vor allem auf dem Lande. Die Untersuchungen auf diesem Gebiete und die Organisation der Zeitschriftenbehandlung in der Schule stehen erst in den Anfängen, aber der Vortragende deutete an, daß weitere Pläne, auch auf dem Gebiete neuer geeigneter Zeitschriftentypen erwogen und zum Nutzen der Jugenderziehung zur Durchführung gelangen würden. Eine äußerst anregende Aussprache, an der sich fast alle Mitglieder beteiligten, führte diese Gedanken weiter. Um die Mittagsstunde empfing Direktor Prof. vr. W. Deet - jen den »Arbeitskreis« in der Weimarer Landesbibliothek und führte durch deren Räume und die darin aufgestapelten Bücherschätze, Bilder und Büsten aus der klassischen Zeit, indem er hier und dort feinsinnige Erläuterungen dazu gab. Als Sonderausstellung hatte er in einer Reihe von Vitrinen Proben von Zeitschriften auslegen lassen, die Goethe nachweislich benutzt oder gar laufend gelesen hat. In besonderer Gruppierung sah man die deutschen Journale und Magazine jener Zeit, die naturwissenschaftlichen Zeitschriften, die Goethe stark herangezogen hatte, auch die englischen und fran zösischen Periodica, die Zeitschriften über den Orient und das klas sische Altertum. Auch Goethes und Schillers eigene Zeitschriften waren zusammengestellt worden. Das Thema: Goethe als Zeit schriftenbenutzer, über das Prof. Deetjen noch manches Interessante mitteilte, fesselte sehr stark und führte allgemein zu der Frage »Goethe als Benutzer der Weimarer Bibliothek«, über die bekannt lich ein Buch von Elise von Keudell vorliegt (Weimar: Böhlau 1931), das seine Entleihungen von 1778 bis 1832 chronologisch verzeichnet. Die Nachmittagssitzung wurde eingeleitet durch eine lebhafte Aussprache über die Abgrenzung der »Zeitschrift« vom »Buch« einerseits und von der »Zeitung« andererseits. Von Alfred Hoff mann-Berlin, dem stellvertretenden Leiter des Reichsverbandes der deutschen Zeitschriften-Berleger, wurde angeregt, die Be griffsbestimmung der »Zeitschrift« auf der nächsten Tagung von den verschiedensten Seiten her, von verlegerischer, preßrecht- licher, bibliothekarischer usw. untersuchen zu lassen. Im Anschluß daran berichtete der Direktor der Deutschen Bücherei vr. Uh len - da hl-Leipzig über die Arbeiten des Unterausschusses für die Frage der Überproduktion der Zeitschriften, der unter dem Vorsitz von Bibliotheksdirektor vr. W. Munthe - Oslo auf der Neunten Internationalen Bibliothekskonferenz in Warschau Anfang Juni dieses Jahres beraten hatte. Die dort aufgestellten Fragen, die sich u. a. mit den »zu teuren Zeitschriften« in allen Ländern befassen, sollen womöglich auch im »Arbeitskreis« weiter behandelt werden. Schließlich sprach vr. Carlsson - Hamburg (Reichsverband der Deutschen Lesezirkelbesitzer) über »Die Zeitschrift im Lesezirkel«. Da sich die Lesezirkel-Unternehmen auch an die minderbemittelten Kreise wenden, haben sie große kulturelle Einwirkungsmöglich keiten auf die Masse der Bevölkerung. Uber Umfang und Bedeu tung dieses Geschäftszweiges, der als Fachverband der Reichs pressekammer angegliedert ist, hörte man interessante Zahlen. Die Lesezirkelbetriebe sind auf diese Aufgabe besonders eingestellt und in fast allen Städten vorhanden, vor allem in Nordwestdeutschland (Hamburg). Es gibt etwa 450 Fachgeschäfte und 400 Nebenbetriebe, die Buchhandlungen angegliedert sind. Der größte Lesezirkel hat etwa 1000 Gefolgschaftsmitglieder und beliefert mehr als 150 000 Abonnenten. Eine Lesemappe enthält zehn bis zwölf Zeitschriften und heute werden etwa 65 000 neue Mappen wöchentlich her- gestellt und dafür einschließlich der Wahlhefte etwa 900 000 bis 1 Million Hefte bezogen. Zusammen mit den älteren Heften laufen wöchentlich etwa 8—9 Millionen Hefte um bei einer Kundenzahl von etwa 900 000 insgesamt. Die Lesemappe wird als Festmappe und als Wahlmappe vertrieben, wobei erstere im Vordergrund steht. Die Belieferung mit Wahlzeitschristen geschieht zuweilen neben den Festmappen. Der Vortragende ging dann näher ein auf das Verhältnis des Lesezirkels zum werbenden Zeitschriftenhandel, zum Grossisten, zum Verleger und Sortimenter, mit denen sich seit langem eine geregelte und verständnisvolle Zusammenarbeit hat erreichen lassen. So hat der Lesezirkel seinen besonderen Anteil an der Schulung des deutschen Volkes und an der Verbreitung guten Lesestoffes und wird sich durch die heutige straffe Organisation seiner kulturellen Aufgaben stets bewußt sein. Auch diesem dan kenswerten Referat folgte eine Aussprache, die sich z. B. auf die Auswahl der Zeitschriften, die Kulturbedeutung einzelner Organe, die Preissätze usw. erstreckte. Für seine nächste, siebente Tagung wurde der »Arbeitskreis für Zeitschristenfragen« nach Bayreuth im März nächsten Jahres eingeladen, auf der voraussichtlich über die Begriffsbestimmung, Gemeinschaftswerbung u. a. gesprochen werden soll. vr. Hans Praesent. Von abends 7 Ahr bis morgens 7 Ahr Bei der Gründung oder dem Kaufe eines Geschäftes hat so mancher Buchhändler auf eine gute Verkehrslage Wert gelegt und sich die richtige Wahl viel Geld kosten lassen. Um so unverständlicher ist es, wenn man dann bei abendlichen Spaziergängen durch die Geschäftsstraßen fest stellt, daß von der Werbekraft einer günstigen Geschäftslage so wenig Gebrauch gemacht wird: nach Geschäftsschluß liegen viele Geschäfte kalt und tot da. Die interessantesten Dekorationen bleiben von abends 7 Uhr bis morgens 7 Uhr ohne Werbewirkung. Zum mindesten muh man doch dafür sorgen, daß abends nach Ladenschluß die Schaufenster noch be leuchtet bleiben. Je nach der Lage des Geschäftes und nach der Witterung muß man die Beleuchtung bis abends 1^11 Uhr ausdehnen, vor allem in den Dezemberwochen. In den Straßen, wo sonst keine Geschäfte be leuchtet sind, fällt eine Buchhandlung dann um so mehr aus! In der Weihnachtszeit jagen die Leute hinter Geschenkideen her. Ilm Tage sind viele nicht in der Lage, sich die Schaufenster zu betrachten, um auf Ge schenkmöglichkeiten oder Geschenkwünsche aufmerksam gemacht zu werden. Die Zahl derer ist sehr groß, die erst nach Ladenschluß durch die Straßen gehen und dann in den Schaufenstern Ausschau halten. Wäh rend im Laufe des Jahres das Publikum nur von besonders auffallen den Schaufenstern angezogen wird, bleibt es in den Weihnachtswochen vor möglichst vielen Schaufenstern stehen. Man geht mit der Absicht durch die Straßen, sich Schaufenster zu betrachten. Viele Spaziergänger, Gasthaus- und Kasfeehausbesucher, Kino-, Konzert-, Theater- und Ver sammlungsbesucher kommen erst nach 9 Uhr bzw. 10 Uhr durch die
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