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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.03.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1838
- Sprache
- Deutsch
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581 25 582 1822, wo die Schillcr'sche Taschen-Ausgabe voraus bezahlt wurde, alles ertragen; wem wäre es nicht mehr erinnerlich, wie in der Ostcrmesse buchstäblich äLot such«, die Conti der großen Verleger Herausgetrieben wurden, durch Vorausbezahlung für zu erwartende Waare. Wie selten wurden die versprochenen Lieferungs-Termine einge halten, und wie wenig Rücksicht auf den Sortimentsbuch händler genommen, indem in den meisten Fällen der Rabatt geschmälert und mitunter noch sächs. Geld verlangt wurde. — Es legte sich der Sortimcntsbuchhändler gang bare Bücher aufs Lager; bald darauf wurden sie herabge setzt, oder mit neuen Titeln wohlfeiler ausgcbotcn w., — so ist es damals gewesen, so heule noch, und als schlagendes Beispiel führe ich an: wer wird denn jetzt die Taschen-Ausgabe von Schiller zu 5^?. und jene zu 13^^. noch kaufen, da eine schöne Ausgabe zu 3^ angckündigt ist? wohl aber haben gewiß vielcHandlungcn von beiden Ausgaben Exemplare lagern. Davon und von vielen andern sehr erschwerenden Hin dernissen des Sortimentsbuchhändlers spricht der „di eu ren de" Verleger nicht, und darum ist cs Zeit, diesen immer wiederkehcenden nachtheiligen Erscheinungen entgegen zu wirken. Die Aufhebung der bisher üblich ge wesenen Buchhändler-Zahlung ist zu wich tig, als daß die Bestimmungen, oder resp- Feststellung Einzelner für die ganze Cor poration bindend sein könnten, sie ist ferner wichtig darum, weil keine Gewähr vorhanden, ob nicht auch am Ende die wenigen kleinen Vorthcilc, wie Ucbcrträge rc. dem Sortimentsbuchhändler entzogen werden, und er so ganz in die Hände der Verleger gegeben ist. Mehrere derselben verlangen Frd.'or s 5) oder Prß. Court. Die erstere Geldsorte kann zur Meßzeit gar nicht um diesen Cours in großen Massen beschafft werden, und es bedarf nur einer Einsicht in die Courszettel seit mehreren Jahren, um dafür einen bündigen Beweis zu finden; die Course des Goldes waren z. B. in Berlin nach vorliegenden authentischen Courszetteln zur Ostermesse 1834 . 113jE - - 1835 . 113^ L- - - 1836 . 113Z L. - - 1837 . 113z L. Seit einiger Zeit ist dec Gold-Coucs in Berlin etwas ge drückt, weil die Königl. Bank, und K. Cassen überhaupt, nur Pr e u ß. Fr. d'or in Zahlung annehmen; an Haupkplätzen aber nicht, und am allerwenigsten in Leipzig zur Meß zeit; cs ist also Thatsache, daß der Zahlende bei 5H^l. schon durch die Einwechselung verliert, der Verluste nicht zu erwähnen, welche er im eigenen Geschäfte durch nothwen- dige Annahme s 5Herleiden muß. — Die Zahlung in Preuß. Court, betreffend, so ist diese eben so wenig ohne Nachtheil für den Zahler zu stellen, weil grob Courant nicht mit nach Leipzig geschleppt oder zur Post hingesendet wer den kann , deshalb durch Einwechselung von Cassen - An weisungen oder Ankauf guter Wechsel ^ oder ^ Agio an den Banquier bezahlt werden muß. Für den Patriotismus der Prcuß. Buchhändler ist es sehr schmeichelhaft, wenn die Herren solche Vorliebe für Preußisches Geld zeigen, daß sic es sogar als Buchhändler-Zahlung Pari annehmen wollen; den Nichlpreuß. Collcgen möchte es aber doch nicht ganz leicht werden, ebenfalls ohne Verlust diese Münzsortc für ihre Zahlungen zu acquiricen. Es ist also auf die eine wie auf die andere Art Schaden auf der Seite des Sortimentsbuchhändlers, und sollte der Druck so weit gehen, daß er auch noch an dem Gelbe ver liert, womit er zahlen muß? Das kann unmöglich die Absicht der jetzigen Reformer sein, und im festen Vertrauen auf ihre Billigkeit erlaube ich mir, folgende Vorschläge zu machen: 1) das Jahr 1838 für die neue Zahlungsart für jetzt fallen zu lassen, dagegen 2) mit dem Jahre 1839 einen auf Beschlüsse der Ge neralversammlung basicten allgemeinen Zah lungs-Modus festzustellen; 3) behufs dessen in bevorstehender Ostermesse eine Com mission zu berufen, wozu aus jedem Staate Einer erwählt wird, aus welchem Collcgen zur Messe an wesend sind. 4) Ueber die Art der Wahl, über den Wirkungskreis die ses Comite u. s. w. würde der Börsenvorstand zweck mäßige Vorschläge vorher abgeben. Ich fühle sehr wohl das Mangelhafte meiner Vorschläge, wie der übrigen Ausarbeitung ; meine Absicht dabei ist nur: durch sie eine vermittelnde Ausgleichung anzu regen , welche bei gegenseitigem gutem Willen zu erlangen sein wird. Es giebt in unserm Vereine keine Aristokratie, jeder wirkt in seinem Bereiche zum Besten des Ganzen. Darum können wir auch nur anerkennen eine uns Allen zusagende Liberalität und keine Dictatur. Und welcher Ausdruck als dieser könnte anders Anwendung fin den bei einer Maaßregel, welche vielleicht 100—150 keinen wesentlichen Nutzen bringt, 300 und mehr aber schädlich und nachtheilig wird. A usdrücklich will ich mich ver wahren gegen a l le P a r ti cu l a r it ä t en; es gilt nur der Sache, nicht den Personen. Sollte es mir gelingen, auch nur Etwas zur Ab wendung i nnerer Differenzen in unserm Verein beige tragen zu haben, so wäre ich um eine Freude reicher, und damit ich nicht mißverstanden werde von denen, welchen ich persönlich bekannt zu sein die Ehre habe, so lasse ich diese offene Zuschrift an meine geehrten Herren Collegen mit mei ner Namensunterschrift ergehen. Drohe keiner dem Andern, wie es schon geschehen, in dem der Eine sagt: wenn Sic nicht wollen wie ich, so un terbleibt unser Verkehr; der Andere: dann verbitte ich mir Ihre Nova u. s. w. Dergleichen erzeugt eine Schärfe in der Stimmung, und was werden die Gesellen (ich wünsche, daß dieses Wort hier in seiner edlcrn Bedeutung verstanden werde) und Lehrlinge sagen, wenn sich die Meister in so harten Worten begegnen! Nichts ist so schwer im Gc- schäftslcben, wofür nicht ein begütigender, und darum doch allen Interessen entsprechender Ausweg aufgefunden wer den könnte.
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