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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 13.03.1838
- Sprache
- Deutsch
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477 21 478 tel, die größtmöglichste Ausdehnung zu geben mich bestrebe, so kann gewiß Niemand in diesem Streben ein tadelnswer- thes Verfahren, noch ein Daraufausgchen, den Handel Anderer zu untergraben, finden. — Die „freimüthig sich Erklärenden" scheinen die Ansicht verbreiten zu wollen, daß der Nachdruck hauptsächlich durch die Bemühungen der Antiquare eine so große Verbreitung erhalten habe; es haben jedoch jene Herren in so weit ihren Freimuth zu mäßigen gewußt, um den auswärtigen und besonders norddeutschenHerren Collegen nicht zu bekennen, wie „bedeutend" das den Nachdru ckern durch ei n zelne „Vereinsmitg lie d er" zu gewandte „Capital" sich wohl „repräsenti- ren" dürfte. Denn notorisch ist es: daß viele Mitglieder jenes „Vereins" Deutsche Nachdrücke verkauft haben; daß gerade ein Mitglied jener löblichen „Cor poration" als Commissionair mehrerer Nachdrucker diesem Handel hauptsächlich „Vorschub und Unterstützung" leistete; daß ferner ein anderes „Corporations- Mitglied" sich nicht begnügte, Nachdrücke auf Verlangen zu verkaufen, sondern sie sogar öffentlich zum Verkaufe ausbot. Den Vorwurf, oder vielmehr die Injurien, welche die Verbündeten einigen Verlagsbuchhandlungen zu machen belieben, mögen und werden diese selbst sicherlich gebührend zurückweisen. Nur das soll hier meiner Seils bemerkt wer den, daß einige jener Herren Collegen es selbst recht an nehmbar gefunden haben, hübsche Summen für Partie Verkäufe ihres Verlags von mir zu beziehen. Erwähnt muß ferner werden, daß mehrere der Allürten selbst Schiller und Goethe ä 16 fl. 48 kr. u. resp. 18 fl. in öffentlichen Blättern offerirt haben, nachdem diese Subscriptionspreisc längst erloschen waren. Wie kommen nun jene Herren dazu, sich in breite Er- clamationcn über ein anscheinend ungerechtes Verfahren jener wohlrenommirten Verleger zu ergießen, wie crdreisten sie sich, das Benehmen dieser anzugreifcn und zu verunglimpfen, wie können sie endlich über einen Mißcrcdit, in den der Deutsche Buchhandel ang e b lieh komme, Klage führen, wenn sie selbst zu dessen anscheinenden Grundursachen mit beitragen? Und nun, nachdem die sich Erklärenden weitläufig über die Unbilden gesprochen, die ihnen, oder vielmehr angeb lich den buchhändlcrischen Institutionen, in neuester Zeit widerfahren, entwickeln sie die Mittel, welche sie zur künf tigen Abwendung solcher Ucbel in Ausübung bringen wollen. Sie haben sich zu einer Corporation gebildet, welche sich die Aufrechthallung ihrer gegenseitigen Interessen garan- tirt hat und Niemanden anerkennen zu wollen ausspricht, welcher sich nicht in dieselbe bcgicbt! Allein eine Corpo ration ohne obrigkeitliche Autorisation ist ein Nvnens, die Anmaßung einer Autonomie ohne obrig keitliche Genehmigung und Bestätigung ist, milde gespro chen, etwas Unerlaubtes. Nie läßt es sich erwarten, daß die weise Staatsregierung Frankfurts einen Verein mit soexclusiven Bestimmungen, wie die in jener Er klärung angegebenen, anerkennen und bestätigen werde, und die prägnante Anzeige von einer noch nicht geborenen und noch weniger in unseren Zeiten lebensfähigen Corpora tion macht uns die Anzeigenden im höchsten Grade lächerlich. Wie anmaßend erscheint das Benehmen jener Gesellschaft, welche unter unausführbaren Drohungen ihren vermeintli chen Statuten Anerkennung zu verschaffen bemüht ist und den Bannstrahl gegen alle die schleudert, welche es wa gen sollten, ihren hochweisen Verordnungen keine Folge zu geben! ? Wer von den auswärtigen Herren Collegen wird ein solches Betragen nicht mitleidig belächeln? Wer unter den auswärtigen Herren Collegen wird Vorstellungen sich zu- wcnden, die, statt von der Collegialität der Standcsgenvssen erbeten, mit entblößtem Schwerte in der Rechten erzwungen werden sollen? Drehungen in einem Tone, wie ihn die Verbündeten anstimmen, können nur indigniren, keineswegs aber diejenigen geneigt machen, auf welche einzuwirkcn sie berechnet sind. Zum Schluffe noch die Bemerkung, daß ich für die in dieser „Würdigung" vorgcbrachtcn Thatsachcn vollgültige Belege in Händen habe, daß ich jedoch aus Widerwillen gegen derartige Dcnunciationen Namhaftmachungen vor erst unterlassen habe. Frankfurt a. M., im Februar 1838. Joseph Daer, Buchhändler u. Antiquar. Der Weidmännische O. - und M.-M.-Katalog. Während ich die Verlags-Titel für den diesjähr. O.-M.- Katalog cxcerpire, drängt sich mir aufs Neue der alte Ge danke auf, welch' herrlich dankbares Volk doch die guten Deutschen sind, voll wohlthucnder Anhänglichkeit und gut- mülhigcr Pietät. Wenn ich bedenke, wie so ganz zweck los dieser Katalog jetzt ist, wo es an andern zuverlässi gen Hülfsmitteln keineswegs mehr mangelt, so frageich mich: wie kommt es, daß er dessenungeachtet nicht blos noch erscheint, sondern auch noch gekauft wird, und nichtblos gekauft, auch von Tausenden gelesen, von Hunderten studict wird; daß daraus in allen Zeitungen u. Zeitschriften Deutscher Zunge den gläubigen Lesern Exccrpte mitgctheilt werden; daß, auf solche gänzlich falsche Grundlage basirt, der Zu stand der Deutschen Literatur basirt wird?! — Es thut noth, die hundert Mal gemachten Vorwürfe zu wiederholen: daß die ganze Eintheilung veraltet und unzweckmäßig ist, daß die Angaben im höchsten Grade unzuverlässig, daß Hunderte von hier als bereits erschienen angezeigtcn Werken niemals erschienen sind, daß man weder Format, noch Bogen zahl , noch Preis mit Zuverlässigkeit daraus ersehen kann — kurz, daß 1838 die ganze Anlage veraltet und die Ausführung verfehlt ist. Und dennoch wird der Katalog gekauft! Und warum? Ich finde keinen andern Grund als den, der daran Schuld, oder (wie man will) Ursache ist, daß auch die Jenaische Literaturzeitung noch ihre Abnehmer hat: gutmüthige Pietät, angestammte Liebe für das Alt hergebrachte.
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