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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.05.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-05-10
- Erscheinungsdatum
- 10.05.1915
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- Deutsch
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Nr. 1»6. ^ »jährlich frei GoichästsstcUe od^36^Nare beEostüöerweijung»^ für ^,6.17^7. statt 18 M. Stellengejuche werden mit ISPf. pro ^ LHAMümd^BorstWer^WWNLÄ^^nD'iWUMr^uÄW?^ Leipzig, Montag den 10. Mai ISIS. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Die Schlußsteinlegung zum Neubau der Deutschen Bücherei. Am 3i>. April d. I. wurde in den seiner Vollendung nahen Rohbau der Deutschen Bücherei des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig der Schlußstein eingefügt. So konnten die Tageszeitungen Wohl zur Überraschung so manchen Lesers jüngst berichten. Ist doch »dieses Jahr« für das deutsche Vaterland das Jahr eines in unser gesamtes Volksleben ties eingreifenden, schicksals schweren Krieges, den wir nun schon seit neun Monaten mit rest los scheinendem Aufgebot aller Mittel und Kräfte deutscher Wehr- und Wafsenmacht zu führen haben. Trotz alledem bekundet das monumentale Verwaltungsgebäude an dem im Zuge der Straße des 18. Oktober in Leipzig geplanten Deutschen Platze und das sich an diesem Hauptbau der Deutschen Bücherei rückwärts nach dem Windmllhlenweg anschließende Lesesaalgebäude den Wider Erwarten guten Fortschritt, den ihre Erbauung unter Ein wirkung der Kriegswirren genommen hat. Dem unseren Vätern in unauslöschlicher Dankbarkeit zum Gedächtnis ihres sieggekrön ten Opfertodes für des Vaterlandes Freiheit und Größe auf Leip zigs Fluren geweihten Völkerschlachtdenkmal benachbart, reift hier ein neues Werk des Friedens seiner vielfältigen, segensreichen Bestimmung entgegen zu einer Zeit, in der unser deutsches Volk erneut um seine Zukunft im schwersten und blutigsten Kampfe stehen mutz, der jemals einem aufblühenden Kulturstaate nur um der überlegenen Erfolge seiner Friedensarbeit willen aus ver blendeter Eifersucht und gehässigem Neid seiner Gegner aufge zwungen worden ist. Obwohl dieser an Leben und Gütern so opferschwerc Krieg bis zur Stunde für die Verbündete Kriegsmacht Deutschlands und Österreich-Ungarns einen erfolgreichen und siegverheißenden Ver lauf genommen hat und Gott offenbar mit uns ist, so hat sich doch unter solchen Zeitverhältnissen die Schlutzsteinlegung der Deutschen Bücherei naturgemäß zu einer stillen und schlichten, der ernsten mit Sorge und Trauer erfüllten Kriegszeit angemessenen, aber erhebenden Feier gestaltet. Die Vertreter der Königlich Sächsischen Staatsregierung, der Stadtgemeinde Leipzig und des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, durch deren einmütiges Zusammenwir ken die Deutsche Bücherei gegründet worden ist, hatten sich zu der Feier in Gemeinschaft mit den Verwaltungsorganen des großzügi- gen Unternehmens zusammcngefunden. Erschienen waren als Ver treter des Königlich Sächsischen Ministeriums des Innern als Bauherrn der Deutschen Bücherei Seine Exzellenz Wirklicher Ge heimer Rat Ministerialdirektor im Ministerium des Jnnern-Dres- den vr. Roscher, als Vertreter des Königlich Sächsischen Finanz ministeriums Seine Exzellenz Wirklicher Geheimer Rat Ministe- rialdirektor im Finanzministerium-Dresden vr. Schroeder, als Vertreter der Stadtgemeinüe Leipzig Oberbürgermeister vr. Dittrich, Ehrenmitglied des Börsenvereins, als Vertreter des Börsenvereins Kgl. Sächs. Geheimer Hofrat Karl Siegis- mund-Berlin, Erster Vorsteher des Börsenvereins, als Vertreter der Kgl. Bauleitung Geheimer Baurat Schmidt, und viele andere Vertreter des deutschen Buchhandels, der Verwaltungsorgane der Deutschen Bücherei, der staatlichenBaubehörden und der Presse. s Für die Festteilnehmer war hoch am Turmbau über dem Haupttreppenhaus ein Raum im Fahnenschmuck mit dem nötigen Schutz durch Einfriedigung erstellt worden. Dort befindet sich die oberste, höchstgelegcnc massive Turmdccke, in die der Schluß stein eingefllgt wurde. In verlöteter metallener Kapsel geborgen wurden die Pläne und Abbildungen des Neubaues nebst Photo graphien aus einzelnen Abschnitten seiner Erbauung, ferner Druck schriften über Entstehung, Zwecke und Ziele der Deutschen Bü cherei, Tageszeitungen und Kriegsgeld, und endlich eine Urkunde über den Akt selbst in den Schlußstein eingefchlossen. Die Feier begann 121L Uhr. Zuerst ergriff das Wort Exzel lenz vr. Roscher als Vertreter des Königlich Sächsischen Ministe riums des Innern zu folgender Ansprache: Wenn ein großer Krieg entbrennt, kommt vieles zum Stocken oder zum Erliegen, was nicht dem Notbedarse des Heeres oder der Be völkerung bient. Daß das große, rveitansschauende Werk der Deut schen Bücherei trotz der gewaltigen Kriegsanstrengungen unseres Volkes ruhig und sicher fortgesührt werden konnte, obschon von den ! 18 Monaten, die zwischen der Legung des Grundsteins und der Ein- stigung des Schlußsteins liegen, nicht weniger als S Monate unter dcn hemmenden Einwirkungen des Weltkrieges standen, erfüllt uns mit Dank, mit sreudigcm Stolz und Zuversicht. Dem deutschen Schrifttumc soll in diesem mächtigen Bau eine würdige, zweckmäßige Stätte bereitet werden. Alle deutschen Stämme haben in Gemein schaft mit den Deutsche» Österreichs und den Deutschen der Schweiz in edlem Wettelser mitgewirkt an dem großen Unternehmen, das ein Sammelpunkt deutschen Wesens, Denkens und Wirkens werden soll. Im Namen der Königlich Sächsischen Staatsrcgierung danke ich allen denen, die dies große Werk bisher gefördert haben: Len Landständcn, der Stadt Leipzig, die diesen hervorragenden Bauplatz an derStraße des 18. Oktober zur Verfügung stellte, dem Börscnverein der Deutschen Buchhändler, de» Mitgliedern des Geschästsführenden Ausschusses der Deutschen Bücherei, insbesondere seinem verdienten Vorsitzenden Herrn Echeimrat Siegismunb, den Bauleitern und Bauleuten, nicht zum wenigsten aber auch den Beamten der Deutschen Bücherei. Möge der Geist einmütigen, entschlossenen Zusammenwirkens, der unser Heer beseelt, auch dieses große Werk zur Vollendung führen l Das walte Gott! Daraus brachte als Vertreter der Stadtgemeinde Leipzig Oberbürgermeister vr. Dittrich mit nachstehenden warmen Dankes worten herzliche Glück- und Segenswünsche zum Ausdruck: Auch der Rat nimmt freudigen Anteil an der heutigen schlichten Feier und übersendet durch mich der Kgl. Staatsregierung als der Bauherrin und dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler als dem künftigen Besitzer des Gebäudes die herzlichsten Glück- und Segens wünsche in der zuversichtlichen Hoffnung, daß der Bau auch weiter hin guten Fortgang nehmen und das erstrebte Ziel: Einzug der Deut schen Bücherei Kantate 1818, erreicht wird, inzwischen aber die Zahl helfender Freunde, die sich des inneren Schmuckes des Gebäudes aunehmcn, sich stetig vermehre. Und mit diese» Wünschen verbinden wir unseren wärmsten Dank an die Kgl. Staatsregicrung, die den Bau trotz aller Schwierigkeiten gefördert, an alle die, die ihn mit voller Hingabe geleitet, und an alle die, die unter Einsetzung ihrer Kraft an ihm gearbeitet haben. Während eines Weltkrieges, während eines Kampfes, wie ihn das deutsche Volk in solcher Schwere noch nie zu bestehe» hatte, ist, wie schon Sc. Exzellenz Herr Ministerialdirektor vr. Roscher betont hat, der Bau soweit vollendet worden, daß heute, elf Monate »ach Beginn, der Schlußstein gelegt werden kan». Was das bedeutet, werden erst unferc Nachkommen in voller Bedeutung zu würdigen wissen. Aber 725
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