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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1838
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- Deutsch
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171 9 172 schwer das Privilegium zum Buchhandel bewilligt, ausge nommen werde. Sie stellten ihm die einzige Bedingung, daß ec den christlichen Glauben annehme, und zeigten ihm, daß dieser Uebectcitt für sein Geschäft erfolgreich sein werde, da er sich dadurch das Vertrauen der Reichsten und Vor nehmsten der Stadt erwerbe. Schalbacher ging diese Be dingung ein, und, ohne einmal den Anforderungen decOe- stecceichischen Behörde hinlänglich Genüge geleistet zu ha ben (er hatte keine Lehrzeit von 5 Jahren bestanden), cröff- nete er 1803 eine Sortimentshandlung, die in der Folge eine der größesten Deutschlands wurde, und wo man die besten Erzeugnisse Deutscher, Französischer, Englischer, Italienischer und Holländischer Literatur vereinigt fand. Seine Umgänglichkeit, seine bibliographischen Kenntnisse, und hauptsächlich seine Rechtlichkeit, erwarben ihm die Ach tung des Hofes, der Fürsten, der Minister, sämmtlicher Gesandten Wiens, der öffentlichen Bibliotheken, nament lich der Vorsteher der reichen kaiserlichen Bibliothek, deren Buchhändler er wurde, und endlich der reichsten Privaten. So wurde das Geschäft des Herrn Schalbachcr so bedeu tend, daß er alljährlich nur allein aus Frankreich für mehr als 100,000 Fr. Bücher kommen ließ. Aus schätzenswcrthe Weise kämpfte er nämlich, indem er sein eigenes Interesse dem allgemeinen Wohle opferte, rühmlich gegen den Belgi schen Nachdruck an, den ec als einen Angriff auf das gei stige Eigenthum betrachtete; drückte auch sein Urtheil in dieser Hinsicht unverhohlen in einer Broschüre' aus, die er 1815 hcrausgab. Sie führt den Titel: „Versuch über die Frage: Ist der Nachdruck eines in einem fremden Staate gedrnckten Weckes nach dem Recht oder der Moral erlaubt oder nicht, und ist er in dem letztem Falle unter allen Bedingungen, oder mit gewissen Einschränkungen, verboten." „Schalbacher zog sich im Jahre 1827 aus den Ge schäften zurück, nachdem ec dreißig Jahre zur Ehre seines Standes gewirkt. Ec übergab seine Handlung dem Herrn Rohrmann, der lange darin gearbeitet hatte, und genießt jetzt in Ruhe die Annehmlichkeiten, welche ein bedeutendes Vermögen bietet, das er sich durch seine Thätigkeit erwor ben hat. Seine Familie, die schöne Natur und Lectüre erheitern seine Tage. „Schalbacher's kaufmännische Laufbahn ist sehr schön ge wesen: Im In - und Auslande genießt er der höchsten Achtung, die ihm seine, selbst unter den Deutschen Buch händlern (die im Allgemeinen unterrichteter sind, als die S e k a n n t in pLänumcrations - und Subscriptiüiis- Anstiss cn. (435.) Der Druck von CH. H. Rinck's theoretisch-praktische Anleitung zum Orgelspielen, 3 Thle. circa 40 Bogen, Subscript.-Preis pr. Bogen oder 10 Kr., mit 33ssff Rabatt in Jahresrechnung, auf 10 Ex. ein Freiexpl., Subscript.-Termin bis Ende März d. I. ! Französischen, deren Unwissenheit bald zum Sprüchwort werden dürfte) ungewöhnliche Bildung, seine in unfern Tagen seltene Rechtlichkeit erworben hat, sowie die strenge Beachtung der Forderungen der Moral, welche ihm nicht erlaubte, irgend ein Buch, das gegen Sitten, Religion und Landesgesetze war, zu verkaufen. Ich darf behaupten, daß es Herrn Schal- bachec selbst nach dem Engl. Buchhändler John Dunton*) zukam, die Grundzüge einer Buchhändler-Religion fcstzu- stellen. Nichts wäre für ihn leichter gewesen: er hätte nur das als Theorie aufstellen dürfen, was er praktisch während seiner langen, ehrenvollen Thätigkeit im Buchhandel aus geführt hat. Er genosi auch von Seiten der Regierung ei- j nes so hohen Vertrauens, daß ec mehrmals zum Mitglied von Commissionen ernannt wurde, durch welche die Ne gierung die Bedürfnisse des Buchhandels kennen lernen wollte, und seine, von aufgeklärter und liberaler Gesinnung zeugenden Nathschläge wurden stets sorgfältig beachtet. „Auch Herrn Schalbacher's Privatleben ist nicht weniger ausgezeichnet; es besteht aus einer langen Reihe ehrenwer- ther Handlungen, deren einzelne bei uns den Preis eines Monthyon erhalten haben würden, und bei allen war er völ lig anspruchslos, so daß ich bezweifle, er habe sich auch nur im Stillen die Worte des Weisen zugerufen : ll'al ksit un clk! bivii, v'esl inon ^Ir>8 b«I oiivimAv. VoltilÜ 6. „Dies ist der Mann, dem ich mein „l'ranoe liitc-rsire" gewidmet habe. Sein Name wird nicht aus die Nachwelt übergehen, wo zu viele Namen von Schreckens- und Un- glücksmänncrn anlangen, um nicht die geringe Zahl Derer zu ersticken, die im Stillen Gutes gewirkt und eigentlich das Recht haben, nicht vergessen zu werden. „Außer „Christinens Tagebuch" und der Schrift gegen Nachdruck hat Herr Schalbachcr noch einige andere Broschü ren über buchhändlerische Angelegenheiten herausgegeben. Unbekannt ist mir, ob er seit 1825 das Tagebuch einer Reise nach Paris im I. 1824 veröffentlicht hat, welches über die Menschen, mit denen er in nähere Berührung ge kommen, und über viele Gegenstände, welche er beobachtet, piquante Bemerkungen enthält." *) Dunton's Schrift führt den Titel: blx Oi-eeä, or tks kelixion vk s Uoolc^eller, in Imitation ok Uro>vn's kslißso meckicia. l-oiiä. 1738. 8. Verantwortlicher Redacteur: C. F. Dörffling. a ch u n g e n. beginnt zu Ostern, und erscheint der 1. Theil im Laufe dieses Sommers, und der 2. Theil noch in diesem Jahre. Diese Notiz diene als Antwort auf die mehrfachen dringenden An fragen wegen Erscheinen des Werks. Die eingcgangenen festen Bestellungen werden zum Subscript.-Preis, die Bestellungen a 6v»ä. aber nur zu dem höheren Ladenpreis effectuirt. Die Namen der resp. Subscribcntcn werden dem Werke bei- gedruckt, weshalb um zeitige und genaue Anmeldung derselben gebeten wird. Ich kann mich bei Wiederholung der Bitte um thätige Verwendung eben hier gegen Buch- und Musikalienhändler der Lobeserhebungen des Herrn Verfassers und der Anpreisun gen dieses seines letzten umfassenderen Werkes enthalten, und
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