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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1838
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1838
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- Deutsch
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75 4 76 gang in Frankreich gefunden haben wird, die Hoffnung ge-. gelangen, ein Uebel zu vernichten, das nur allzusehr Miene genscitiger Einigung über Achtung des literarischen Eigen- ^ macht, ihnen über den Kopf zu wachsen. Sie selbst haben rhums, wozu die Französische Regierung geneigt scheint, vorhanden. bisher dem Treiben der Nachdrucker in ihrem Lande etwas allzucuhig zugesehen; jetzt aber, wo ihnen das neue Etablis- Anders ist es mit der Schweiz. Hier, wo im größer» ! ^"t '"Zürich nur zu deutlich ze.gt,, woh.n das Fortbe- Theile Deutsche Sprache und Literatur herrschend sind, hatten olches Tre.benS sie bringen wurde, ft Heu sieem, der Nachdruck Deutscher Werke einen viel größer» Spiel- sie dagegen auftreten muffen , wenn sie Nicht selbst ,hr raum, tritt mit allen seinen schädlichen Einwirkungen dem ! Eigent um aufs Höchste gefährdet sehen wollen. Der ,n Deutschen Buchhandel auch viel gewichtiger gegenüber und kann nur zu leicht"für Deutschland das werden, was der Nachdruck in Belgien für Frankreich ist. Bis jetzt ist er zwar in der Schweiz nur sehr vereinzelt getrieben worden.. Wir finden alle auf ihn gegründete Etablissements in klei nen Städten und Flecken, ohne ansehnliche Hülfsquellen; selbst das größte der bisherigen, das bekannte Litecatur- Eomptoic in Herisau, muß in Ansehung der Geldmittel sehr schlecht stehen. Dadurch, daß diese Gewerbe in den kleinen Städten, meist in den am wenigsten cultivirten Eantonen sich befinden, stehen sie im Ganzen dem bücher kaufenden Publikum etwas ferner; auch fehlt es den Nach drucken an jener Umsicht, die weitere Berbindungen ein- zuleitcn und mit ganzer Betriebsamkeit eine Verbreitung ihrer Nachdrücke zu erzielen verstünde. Die Pariser Nachdrucker haben in der Schweiz schon viel mehr geschadet. R. Geyser, der Reisende für die Schweiz, oder, wie er sich in öffentlichen Blattern zum Nr. 92 des Börsenblattes aus der Züricher Zeitung abge- drucktc Aufsatz über den Nachdruck in der Schweiz ist der erste der Act, der sich in einem Schwcizerblattc so gegen den Nachdruck ausspricht. Den Bemühungen einer der ersten Schweizerischen Buchhandlungen ist cs gelungen, dies zu bewirken und eine Angelegenheit, der man dort sonst wenig Aufmerksamkeit schenkte, die meistens gar nicht verstanden wurde, vor den Nichtcrstuhl der öffentlichen Meinung, welche in Republiken so viel gilt, zu bringen. Es ist ein bedeutender Fortschritt, daß die Schweizerischen Buchhandlungen einsehen, daß die Anregung von ihnen ausgehen muß, bei den verschiedenen Regierungen ihres Landes Schutz gegen den Nachdruck, gegen die Beraubung von Männern, die doch das Eigenthum der Schweiz achten, zu verlangen. Möge der, in jenem Aufsatze der Neuen Züricher Zeitung ausgesprochene Wunsch, cs sollten sämmtliche Schweizerische Buchhandlungen zusam- menlreten, um diesem Treiben mit fremdem Eigcnkhume entgegen zu handeln, Erfüllung finden! Aber so lebhaft allgemeinen Gelächter nannte: „der Commissionaic der man dies wünschen mag, so bestimmt ist es auch, daß ohne Deutschen Elassiker", weiß den Pariser Nachdrücken recht, ein Zuthun von Seite der Deutschen Buchhändler, ohne daß diese kräftig einschreiten, so weit es ihre Stellung er laubt, hier nichts Vollkommenes erreicht werden kann. Es dürste vielleicht in nächster Ostermeß - Versammlung an der Zeit sein, Schritte deshalb zu lhun. I. S. Nachschrift. So eben kommt mir Nr. 93 des B.Bl. zu, wo unter der etwas unpaffenden Aufschrift „Jnconsequenz Deutscher Verleger" auf das besprochene Etablissement von Geyser u. Hoesli aufmerksam gemacht wird. Die Aufschrift nenne ich deshalb unpassend, da es sich nicht annehmen läßt, daß Handlungen, wie die ehrenwecthcn, in dem Aufsatze ge nannten, mit der neuen Firma in Verbindung getreten seien, man vielmehr glauben muß, daß G. u. H. die Ociginalwerke alle von einer Handlung beziehen. Jener Aufsatz nun hat G. u. H. bewogen, ein schrift liches Eirculaic an die Züricher Buchhandlungen zu erlas sen, worin sie erklären, daß sie mit keinem Nachdrucke noch Nachdrucksverkauf sich abgeben würden und gern dem Ver eine Deutscher Buchhändler zur Unterdrückung des Nach drucks sich anschlössen, und da diese Erklärung auch wahr scheinlich in Deutschland abgegeben werden wird, muß ich, der Wahrheit gemäß, Folgendes zur Kenntniß der Deutschen Buchhändler bringen. Als sich N. Geyser, dem es zu einem eigenen Etabksse- ment Zeit schien, we:l er wohl sah, daß sein bisheriges Trei- dennoch von Deutschland aus jene Leute unterstützen, so ! ben nicht von Dauer sein könne, auch Dckiot kr. nicht gar würden die Züricher Buchhändler allein schwerlich dahin! fest stehen, mit Hoesli verband, machte dieser die Bedin- große Verbreitung in der Schweiz zu verschaffen, und mit dem, was er nach Deutschland geschafft, hat er gewiß bei den zwei Millionen Einwohnern der Schweiz mehr davon abgesetzt, als letor ckröres in Frankreich, bei den angeb lich vier Millionen Deutschen dort. Je größerer Schaden hierdurch Deutschland zugefügt worden, desto mehr Auf merksamkeit von Seile der Deutschen Buchhändler verdient ein neues Etablissement in Zürich. Zürich ist jetzt die Hauptstadt des Schweizerischen Buchhandels: sein Ruf als das „Athen der Schweiz" ist wohl schon nach Deutschland gedrungen; ein Buchhändler nannte es neulich bczugsweisc das „Leipzig der Schweiz", und ich will gegen Alle, die es das Athen nennen, auch das Leipzig vertheidigen. Hier hatte nun jener Geyser seit etwa einem Jahre seine Haupt- nicderlage der Pariser Nachdrücke (was er selbst in den Zei tungen bekannt machte); er wußte, daß von hier aus das Geschäft am leichtesten betrieben werden konnte. Jetzt ist er noch weiter gegangen. Ec hat sich mit einem Glarner Schullehrer, Hoesli, associrt und unter der Firma „Geyser u. Hoesli" finden wir nun in Zürich eine Buch - und Kunst- Handlung und eine Druckerei, und an den Fenstern des offenen Ladens stehen, ausfallend genug, neben den Pari ser Nachdrücken viele Originalwerke deutscher Verleger. Die Züricher Handlungen haben sich verbunden, Geyser u. Hoesli kein Blatt, nicht einmal gegen baare Zahlung, zu liefern, und sind hierin wirklich mit lobenswecthem Bei spiele andern Handlungen vorangcgangen; sollte man aber
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