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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1908
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1908
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- Deutsch
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8524 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 185, 11. August 1908. * KonkurA Louis Grotz i« Nizza. (Vgl. Nr. 180 d. Bl.) — In Nr. 180 d. Bl. vom S. August 1908 haben wir an dieser Stelle Mitteilung von dem Konkurse der Buchhandlung L. Groß in Nizza, 2, rus lKaoearani, gemacht. Herr L. Groß teilt uns weiter mit, daß die Verleger ihre Forderungen bet Herrn Petit, szmäio äs kaiilrts, 68, ras äs Bravos, Nizza (Frankreich), anzu melden hätten, und daß er für Aussonderung des Kommissions lagers Sorge tragen werde. Die Ursachen seiner Zahlungs einstellung lägen hauptsächlich in der gegenwärtigen Krisis des Postkartenverlages und in dem schlechten Geschäftsgänge der beiden letzten Wintersaisons. — Eine Anzeige des Konkursverwalters im Börsenblatt werde erst nach Beendigung der Gerichtsferien im September d. I. erscheinen. * Das Ehrengrab Giovanni «egantiniS. — Aus Sankt Moritz im Oberengadtn wird der Beilage der Münchener Neuesten Nachrichten geschrieben: An der Straße, die vom Dorfe St. Moritz nach Campfer führt, hoch über dem Bade St. Moritz, wird am Rande des Lärchen- und Arvenwaldes gegenwärtig der steinerne Rundbau errichtet, der zum Ehrenmausoleum des Malers der Engadiner Gebirgswelt bestimmt ist. Man denkt ihn noch im Verlaufe dieses Herbstes zu vollenden, und in dieser Halle wird das schöne Marmorgrabmal des Professors Bistolfi, früher in Florenz, jetzt in Turin, seine Stätte finden. Ursprünglich war es be stimmt, auf dem kleinen, ärmlichen Friedhofe am Maloja das Grab des Meisters zu zieren; aber man mußte einsehen, daß die Ge walt der Umgebung dieses wie jedes andere Kunstwerk erdrückt hätte; auch hätte man das Monument aus karrarischem Marmor acht Monate des Jahres unter einer Schutzhülle halten müssen. So bleibt der Hügel, wie er war, ohne Stein, ohne Namen, geschmückt nur von wilden Alpenblumen und von der Sorgfalt der Familie gehegt, die nach wie vor das nahe Heim des Künstlers bewohnt. In dem Mausoleum werden aber außer der sich dem Stein entringenden Frauen gestalt, einer allegorischen Darstellung der aus der Natur geborenen Kunst, Stiche nach Gemälden Segantinis ihren Platz finden, in denen sein Sohn Gottardo — jetzt in Rom — Bilder des Vaters wiedergegeben hat, und ferner die beiden noch unverkauften und nur teilweise vollendeten Tafeln des großen Triptychons »Entstehen und Vergehen in der Natur-, An der einen dieser Tafeln auf dem Schafberg bei Pontresina malend starb der Meister bekanntlich 1899. Diese Gemälde hat ihr Be sitzer, der Kunsthändler Grubiczy in Mailand, der Gemeinde St. Moritz zunächst auf zehn Jahre zur Aufstellung an jener Stätte überlassen. Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 6. August d. I. waren 35 Jahre ver gangen, seit Herr Hermann Kühne in die Kunst- und Buch druckerei Otto v. Holten in Berlin als Faktor eingetreten war. Der Jubilar, der in Treue und seltener Rüstigkeit seit vielen Jahren die Stelle des Oberfaktors bekleidet, wurde an seinem Ehrentage vom Chef der Firma durch warme Anerkennung und Überreichung eines wertvollen Geschenks geehrt. Seine Kollegen widmeten ihm ein kunstvoll ausgestattetes Gedenkblatt. * Josef Maria Olbrich ff-. — Am 8. August ist in Darm stadt der namhafte Architekt Professor Josef Maria Olbrich, 41 Jahre alt, nach einer Gallenstein-Operation unerwartet ge storben. Er war am 22. Dezember 1867 in Troppau geboren, besuchte die K. K. Akademie in Wien und die dortige Bauschule, wo er Schüler Karl von Hasenauers war. Sein erstes Werk war das Haus der Wiener Sezes sion; diesem folgten Bauten in der Künstler > Kolonie in Darmstadt, das Ernst Ludwigs-Haus in Darmstadt, das Aus stellungshaus der Stadt Darmstadt, das Haus »Der Frauen Rosenhof- in Köln, das Warenhaus Tietz in Düsseldorf und andere. Er war Herausgeber der Werke: »Architektur Olbrich- und -Neue Gärten- (beide Berlin, Ernst Wasmuth). Cr war Mitglied der Wiener Sezession, vieler anderen Künstlervereine, Ehrenmitglied der Kgl. Akademie in Mailand. Zahlreiche Aus zeichnungen sind ihm zu teil geworden. * Gestorben: am 1. August in Bad Kissingen nach kurzem Krankenlager, im Alter von 75 Jahren, Herr Ferdinand Ashelm, der Gründer der bedeutenden Druckerei, Formular- und Konto bücherfabrik in Berlin, Willdenowstraße 21, die, im Jahre 1867 im Hause Stralauer Straße 42 eröffnet und in der Folge mehrfach in größere Räume verlegt, sich zu einem bedeutenden Großbetriebe entwickelt hat und zurzeit 450 An gestellte beschäftigt. Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung deS Börsenblatts.) vr. Herbert Tscharner L Co., London. (Vgl. Nr. 173, 175, 177, 179, 180, 181 d. BI.) Den hier schon genannten Firmen, mit denen 0r. Herbert Tscharner L Co., London, anzuknüpfen versucht haben, sei hier die Firma Hans von Weber, Verlag, München und Leipzig, angereiht, ferner die Firma Moritz Schauenburg in Lahr, deren Zuschrift nachstehend wiedergegeben ist: Laut Anlage empfing ich ebenfalls eine Bestellung mit folgen dem Wortlaute: 29. Febr. 1908. Herrn Moritz Schauenburg, Lahr i/B. Wir erbitten dringend, sofort und direkt in Kommission auf einige Wochen die »Volksbibliothek des Lahrer hinken den Boten-, soweit erschienen. Hochachtungsvoll Für DaS Literarische Archiv Charles .. ? .. »Sofort und direkt- sandte ich folgende Antwort: Lahr i/B., 2. März 1908. Löbl. Geschäftsstelle des Literarischen Archivs London. Auf Ihre werte Karte vom 29. Februar 1908 zur gef. Nachricht, daß die »Volksbibliothek des Lahrer Hinkenden Boten« nur gegen Kaffe abgegeben wird. Ein Probebändchen steht evcnt. gratis zu Diensten. Hochachtend Moritz Schauenburg. Kassa und selbst die bekannte »Antwort-, die andere Firmen erhielten, blieben aus. Vermutlich besitzt Liese Firma das Buch händler-Adreßbuch und ersparte sich die bekannte Antwortpostkarte. Derartige öffentliche Klagen an dieser Stelle sind nun keine Seltenheit. Bedauerlich ist in solchen Fällen immer nur die Leichtigkeit, mit der gänzlich unbekannte Firmen mit dem deutschen Verlagsbuchhandel solche Geschäfte machen können. Oft scheint es, als ob wir uns noch in der Zeit befänden, wo noch kein Deutscher Verlegeroerein und keine -Kreditlifle- bestand. Ist es denn so ungeheuer schwer, an Firmen, die man gar nicht kennt, einerlei, ob sie im In- oder Ausland wohnen, nicht zu liefern? Selbst Nachnahmesendung ist nicht ratsam, da der Verleger die Versendungsspesen zu tragen hat, wenn Annahme verweigert wird. Klagen sind bei solchen Firmen meist aussichts los; deshalb bleibt nur der einzig richtige Weg: Voreinsendung des Betrages verlangen! Diesen Weg zu betreten bin ich so häufig gezwungen, daß ich dafür eine gedruckte Karte benutze. Gewisse Firmen zeigen sich allerdings bei Empfang der Bedingung, erst den Betrag einzusenden, sehr entrüstet (der Ton der Antwort läßt dies deutlich erkennen); aber daran darf man sich nicht stoßen, denn wertvoller ist die Gewiß heit, keinen Schaden erlitten zu haben. Es wäre wirklich sehr zu wünschen, wenn alle Verleger mit einer allzu bereitwilligen Lieferung etwas zurückhalten würden. Das hätte in jeder Beziehung sein Gutes: die Verleger würden in jedem Falle vor Schaden bewahrt, und die fragwürdigen Existenzen im Buchhandel müßten mit der Zeit verschwinden zum Vorteil des reellen Sortimentsbuchhandels. Lahr i/B. Moritz Schauenburg.
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