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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1939
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- Deutsch
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des Nachwuchses an den Arbeitswochen Sorge tragen, damit dieser in die Berufsgemeinschaft und die zu lösenden Aufgaben in einer Weise eingeführt wird, die im einzelnen Betrieb, vor allem in dem klein- und mittelstädtischen Betrieb, nicht mög lich ist. Als zweite, jeden Berufskameraden verpflichtende große Aufgabe bezeichnet^ der Fachschaftsleiter das Streben nach erhöhter Wirtschaftlichkeit zur Erzielung einer ge steigerten Leistung des eigenen Betriebes. Voraussetzung für die Erfüllung dieser Aufgabe ist die gründliche Erkenntnis und voll ständige Erfassung sämtlicher betrieblicher Vorgänge sowie die richtige Ansetzung der im Betrieb vorhandenen Kräfte. Als Grundelement zur Erreichung dieses Zieles benannte der Fach schaftsleiter das gut ausgebaute Rechnungswesen. Herr Kretzsch- mar wies darauf hin, daß der Börsenverein an der Lösung die ser Fragen seit langem arbeite. Ein Teilergebnis dieser Be mühungen stelle die Empfehlung eines Kontenrahmens für den Sortimentsbuchhandel dar. Eine Anleitung für eine Einheits buchführung des Sortimentsbuchhandels befinde sich in Bearbei tung, weiter sei die Schaffung eines Kontenrahmens für den Reise- und Versandbuchhandel vorgesehen. Dieser wurde wie der für das Sortiment bestimmte bereits im Börsenblatt ver öffentlicht. Die buchhändlerischen Arbeitswochen bezeich net der Fachschaftsleiter als wertvollen Beitrag zur Förderung der berufspolitischen und berufskundlichen Erziehung. Er hob hervor, daß die erste Sortimenter-Arbeitswoche, die in Ham burg-Blankenese durchgeführt wurde, beste Erfolge zeitigte. Die ständige Schaffung von Sortimenter-Arbeitswochen dürfe nicht als Wunsch, sondern müsse als die Erfüllung eines Bedürfnisses bezeichnet werden. Die erste Arbeitswoche sei für die Teilnehmer nicht nur in schrifttumspolitischer und berufskundlicher Hinsicht bedeutungsvoll gewesen, sondern sie hat auch das Gefühl der Be rufskameradschaft und das Bewußtsein der Verantwortung stär ker als zuvor verlebendigt. Der Fachschaftsleiter gab abschließend seinem Wunsche Aus druck, daß auch für die anderen Fachgruppen der Fachschaft Handel die Durchführung von Arbeitswochen ermöglicht wird. Dem Fachschaftsleiter wurde für seine Ausführungen herzlich ge dankt. Er bat Herrn Prof. vr. Men z, über das Thema >»B e - triebsausgleich und Betriebs st ati st ik« zu sprechen. Herr Professor Menz führte zu Beginn aus, daß es ihm wegen der Begrenzung der Zeit nicht möglich sei, das Thema er schöpfend zu behandeln. Er würde jedoch das für alle Berufs kameraden Wichtige erörtern. Der Redner kennzeichnete dann die Bedeutung und Wesensart der Statistik und bemerkte, daß der Börsenverein bereits seit dem Jahre 1924 statistische Er hebungen durchführe. Diese seien als Repräsentativstatistiken auf gezogen. Mithin werden nicht alle Buchhändler befragt, sondern die Erhebungen erstrecken sich nur auf Firmen, die sich frei willig zur Beobachtung und Ermittlung zur Verfügung gestellt haben. Die Repräsentativstatistik könne als ausreichend bezeich net werden, denn fast alle Wirtschaftsgruppen, auch das Sta tistische Reichsamt, hätten sich zur Anwendung dieser Methode der Ermittlung entschlossen. In diesem Zusammenhang erwähnte Herr Prof. Menz, daß der Leiter des Deutschen Buchhandels bereits mehrfach erklärt babe, eine Erweiterung des Kreises der an diesen Erhebungen Beteiligten sei erwünscht. Diese Auffassung müsse durchaus als begründet bezeichnet werden, denn die Statistik könne nicht mehr als eine Angelegenheit des einzelnen oder einer Gruppe bezeich net werden, sondern sei zu einem festen Bestandteil der Wirt schaftsordnung geworden, denn sie ermögliche die Erlangung von Einblicken in die Entwicklung der Marktlage. Der Börsen verein habe sich stets darauf beschränkt, Angaben über Ziffern zu erbitten, die für den Betriebsführer selbst Bedeutung besitzen und die er unmittelbar seiner Buchführung entnehmen könne. Es sei also niemals angestrebt worden, dem Befragten erhebliche Belastungen zuzumuten. Jeder Buchhändler könne daher dem Börsenverein sein Material zur Verfügung stellen, ohne zusätz liche Arbeit leisten zu müssen. Die zu beantwortenden Fragen beziehen sich 1. auf die Höhe des Umsatzes im Vergleich zu einer bestimmten Ausgangszeit, 2. auf die Höhe des Einkaufs im Ver hältnis zum Umsatz, 3. auf die Höhe der Unkosten im Verhältnis zum Umsatz. Außerdem könne noch nach dem Anteil der Aus fuhr am Gesamtumsatz gefragt werden. Alle diese Fragen muß sich jeder Buchhändler selbst stellen, denn aus ihrer Beantwor tung wird ersichtlich, ob der Betrieb nutzbringend gearbeitet hat. Die Feststellungen erfolgen zweckmäßigerweise monatlich. Jähr lich kommt ferner noch eine genauere Aufgliederung der Un kosten in Frage. Durch die Meldung an den Börsenverein wird es diesem möglich, Durchschnittszahlen zu errechnen, an Hand deren sich der einzelne dann ein Bild davon machen kann, wie sich sein eigener Betrieb zum Durchschnitt verhält. Die Ausrech nungen, die der Börsenverein vornimmt, zeigen vor allem auch die allgemeinen saison- und konjunkturbedingten Einflüsse, sodaß der einzelne Teilnehmer an der Statistik zu verfolgen vermag, wie sich die Lage insgesamt entwickelt, und ob er selbst auf der begünstigten oder der beeinträchtigten Seite liegt. Darauf zu achten ist jeder verpflichtet, um seine Leistung auf die erforder liche Höhe zu bringen. Die Statistik spielt im Rahmen der vom Staat geforderten Rationalisierung und Leistungssteigerung eine wichtige Rolle. Der Fachschaftsleiter dankte Herrn Prof. vr. Menz für seine außerordentlich wichtigen und aufschlußreichen Ausführun gen. Er fand hierbei die Zustimmung aller Anwesenden. Danach bat Herr Kretzschmar den Leiter des Deutschen Buchhandels und Vizepräsidenten der Reichsschrifttumskammer, das Wort zu er greifen. Herr Wilhelm Baur wurde von allen Anwesenden wärmstens begrüßt. Herr Baur übermittelte den Berufskameraden zu Beginn seiner Ausführungen die Grüße des Präsidenten der Reichsschrift tumskammer, Herrn Staatsrat Hanns Io h st, um dann grund legende Ausführungen zu machen. Er sagte u. a., daß sich seit dem Jahre 1934 die Arbeitsgrundlagen aller Buchhändler wesentlich verändert haben. Nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht seien solche Veränderungen festzustellen, sondern auch der Zu sammenhalt des Buchhandels habe bedeutsame Umgestaltungen erfahren. Der Berufsstand sei nunmehr einheitlich ausgerichtet und kameradschaftlich verbunden. Dieses Ergebnis der Arbeit müsse besonders hervorgehoben werden. Der bedeutsame Wandel werde in seiner Größe erst ver ständlich, wenn man sich der früheren Verhältnisse erinnere. In der Vergangenheit war es jedem möglich, sich bei dem Ge werbeamt als Buchhändler anzumelden. Die Kammer mußte zur Sicherung der kulturellen Arbeit des Buchhandels Bestimmun gen erlassen, durch die dem Berufsstand Schutz vor dem Hinzu treten fachlich nicht vorgebildeter Personen gewährt wurde. Durch den Erlaß der Bekanntmachungen Nr. 25 und 54 wurde die Möglichkeit geschaffen, dem Buchhandel die Betätigung zu sichern. In dieser Hinsicht verdienen die Gehilfenprüfungen be sondere Erwähnung. Es muß ferner hervorgehoben werden, daß die Kammer sich bei ihrer Berufsförderungsarbeit auf die Leistun gen des Börsenvereins stützen konnte. Dieser hat der Ausbildung des Nachwuchses immer besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es war mithin möglich, die umfangreiche Vorarbeit des Börsen vereins zum Besten des Berufsstandes auszubauen und Lösun gen zu erzielen, die als vorbildlich bezeichnet werden müssen. Bei der Behandlung der Berufsförderungsarbeit muß der Leistung der Reichsschule des Deutschen Buchhandels gedacht werden. Die Reichsschule wurde bisher von weit mehr als 2000 Jungbuchhändlern besucht. Diese haben Eindrücke gewon nen, die sich für ihre gesamte Berufstätigkeit als wichtig er weisen werden. Wir können stolz auf die Leistungen der Reichs schule sein. Ein weiteres wichtiges Mittel zur Förderung des Berufs standes stellen die buchhändlerischen Arbeitswochen dar. Ein Gebilde wie die Reichsschrifttumskammer — Gruppe Buch handel —, die 30 000 Mitglieder umfaßt, kann nicht ausschließ lich durch die Veranstaltung von Kundgebungen und die Ver öffentlichung von Aufsätzen in der erforderlichen Weise geformt werden, sondern muß anstreben, möglichst jeden Berufskamera den zu erfassen. Es ist auch nicht angebracht, die Aufnahme der 406 Nr. UV Sonnabend, -en 18. Mai 1989
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