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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1935
- Strukturtyp
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- 1935-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1935
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- Deutsch
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VorMMflwdmVaMMVllM Nr. 12 (N. 8). Leipzig, Dienstag den IS. Januar 1S3S. 102. Jahrgang. Ab Januar: Neuerscheinungen 1935! Soll die Springflut so weitergehen? — Gebt dem Sortimenter Zeit! — Wurstelei oder Kulturpolitik? Im Dezcmberheft des »Deutschen Buchhandlungs- gehilsen« bespricht vr. Hellmuth Langenbucher in Fortsetzung einer schon früher begonnenen Übersicht eine ganze Reihe von wichtigen Neuerscheinungen des letzten Jahres. Rund hundert Werke sind hier kurz erläutert. An die Spitze seiner De zemberausführungen hat nun Di. Langenbucher die nachstehenden, sehr kennzeichnenden Worte gesetzt: »E s i st un m ö g l i ch, d i e g r o ß e A nz a h l d er n e u en Bücher, die in den letzten Wochen noch erschie nen sind, in diesem Zusammenhang ausführ lich z u b es p r e ch e n. Wir verzichten daher in den meisten Fäl len auf die Ausführlichkeit und beschränken uns darauf, dadurch eine gewisse Ordnung herzustellen, daß wir innerhalb der einzelnen Gattungen die dazugehörigen Werke, wenn auch oft nur mit Nennung des Titels, ansühren.« Kein Mensch wird vr. Langenbucher diese einschränkende Ein leitung übelnehmcn, denn sie ist in all ihren Voraussetzungen und Folgen durchaus richtig und berechtigt. Aber andererseits: es handelt sich hier um ein B u ch h ä n d l e r s» ch b l a t t, das in der gesamten Gehilfenschaft als wichtiger Berater und Führer stärkste Beachtung findet. Wenn cs also überhaupt noch möglich sein sollte, in dem Meer der jährlichen Buchneuerschcmungen einen zuverlässigen Lotsen aufzutreiben, dann müßte hier der »Deutsche Bnchhandlungsgchilfe« in erster Linie mit in Betracht kommen. Ganz abgesehen davon, daß natürlich angesichts der Fülle von durchaus bedeutsamen Erscheinungen auch die anderen buchkriti- schen Zeitschriften und Zeitungsbeilagen für die Leute vom Fach gar nicht zu entbehren sind. Aber haben wir nicht hier überall die gleiche Erscheinung: entweder Berichte, die der Vielfalt des Neuen einigermaßen gerecht werden, die aber in bezug auf die Gründlich keit sowohl der Prüfung wie auch der Würdigung samt und son ders dieselbe Einschränkung vorauoschickcn müßten, wie sie vr. Lan genbucher seiner Übersicht vorangestellt hat, — oder aber Be schränkung auf einen kleinen Ausschnitt des Wesentlichen, an dem der betreffenden Zeitschrift oder ihrem Herausgeber am meisten liegt? Und aus dieser unzulänglichen Mannigfaltigkeit stichwortarti ger Kurz- und Schnellbcrichtc einerseits, wie aus den genaueren, aber zahlenmäßig viel zu geringen Auswahlen andererseits muß nun der Buchhändler, der ja für alles und für den ebenfalls alles da zu sein hat, das Wissen von seiner Ware herausholen. Wie viel und wie wenig dabei hcrauskommt, ist auf hundert Buchhändlcr- tagen, Freizeiten und Wochencndtreffen schon lang und breit durch gesprochen worden. Wenn wir es ernst meinen mit dem zielbewussten Kultur- einsatz des deutschen Buchhandels, von dem so oft in der letzten Zeit in immer neuen Abwandlungen gesprochen wurde, dann müssen wir ehrlich zugebcn, 'daß eine solche aus kul turelle Höhcrsührung unseres Volkes zielende und durchaus zu er strebende Einflußnahme des Buchhandels bei der kurzfristigen Springflut der Herb st Neuerscheinungen gar nicht mehr im Bereiche des Möglichen liegt! Dann müssen wir offen bekennen, daß bei allem guten Hclserwillen der Betriebssichrer, bei all der aufopsernden Arbeit der Gchilsenverbände, - - das Tat sächliche, das Wirkliche, doch zum Schluß immer wieder so aus sieht: daß man über den Rahmen dessen hinaus, was man aus eigener Durchsicht kennt, sich aus sein Glück, auf sein Fingerspitzengefühl, auf den Autor, den Namen des Verlages und was weiß ich sonstnoch verläßt! Das ist keine erfreuliche Erkenntnis. Aber durch Drumherum- reden kommen wir nicht weiter. Und außerdem können wir ja mit gutem Gewissen über diese bedauerliche Einsicht sprechen, weil da bei von einem Bekenntnis eigener Schuld gar nicht die Rede zu sein braucht. Hier sind wirklich die Verhältnisse stärker als der noch so ausopserungswillige Arbeitsgeist des einzelnen. Dann bliebe also nur noch das auszusprcchen: daß der Umfang unserer Buchproduition wirklich das Fassungsvermögen unseres Volkes bei weitem ü b c r st e i g t? So einfach liegen die Dinge ja nun nicht. Denn wir sind schließlich ein Volk, in dem es seit hundert Jahren keinen Analpha beten mehr gibt. Wir sind das Volk der großen mittelalterlichen Dichtung, das Volk der tiefgründigsten Weltbetrachter, das Volk der Dichtergestirne der Klassik und vor allem auch in neuerer Zeit eins der wirtschaftlich, politisch und technisch rührigsten Völker, das naturgemäß auf all diesen Gebieten über eine reichhaltige und um fassende Literatur verfügt. Wir sind noch - Gott sei Dank — sehr weit weg vom Einheitsmcnschen amerikanischer Prägung. Das heißt: wir verfügen über eine solche Vielfalt an stammlichen, welt anschaulichen, geistigen, seelischen, wirtschaftlichen, beruflichen und geschmacklichen Verschiedenheiten, daß man nicht ohne weiteres grundsätzlich sagen kann: bei uns wird zuviel geschrie ben und zuviel gedruckt. (Daß hierbei der Durchschnitt Buchhändler-Verb. „Kreis Norden" e. V. Gehilsenpriisung in den Gauen Hamburg, Lübeck-Mecklenburg, Ost- Hannooer und Schleswig-Holstein (Kreis Norden). Im Einvernehmen mit den Herren Heldt und Sippel setze ich den Anmeldetermin für die Frühjahrs-Gehilfenprüsung auf den I. Februar 1935 fest. Es sind bis zu diesem Termin alle Lehrlinge, die mit dem I. April 1935 die Lehrzeit beenden, vom Lchrherrn bei der Geschäftsstelle des Kreises Norden, Hamburg I, Große Bäckerstraße 13/15, II, zur Prüfung anzumelden, ferner die Lehr linge, die zum 1. Oktober auslernen, wenn die Lehrchefs glauben, die Verantwortung übernehmen zu können. Die Anmeldeformulare sind in der genannten Geschäftsstelle zu haben. Der Anmeldung sind beizusügen: 1. Abgangszeugnis der zuletzt besuchten Schule. 2. Lehrvertrag. 3. Kurzer Bericht 'des Lehrherrn über die Befähigung und Leistung des Lehrlings. Die Prüfungsgebühr wird den in Frage kommenden Firmen noch bekanntgegeben. Hamburg, Len ll. Januar 1935. Martin Riegel, Leiter der Gehilsenpriisung im Kreise Norden. 41
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