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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1935
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- Deutsch
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X» 12, 1b. Januar 193b. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. mittelbaren Erfolg. Hier liegt eine schöne und durchaus begründete Aufgabe für die Gemeinschaftsarbeit vor, deren Lösung immer wieder andere Formen annehmen kann, noch dazu, wenn die Erfahrungen der Einzelfirmen zur Auswirkung kommen. Und wenn nun von der Werbung der einzelnen Firmen gespro chen werden soll, so besteht nicht die Absicht, die Firmen zu veran lassen, ihre persönlichsten Erfahrungen preiszugeben. Einem solchen Verlangen würde auch wohl kaum eine Firma entsprechen. Es gibt aber Werbungen gleicher Art, die von vielen Firmen in jedem Jahr durchgeführt werden. Die Erfahrungen, die bei diesen Werbungen gemacht werden, sollten dem gesamten Buchhandel zur Verfügung gestellt werden, damit sie anregend bei den einzelnen Firmen wirken können. In nachfolgendem sei von einer Werbung berichtet, die von sehr vielen Firmen alljährlich erneut durchgeführt wird. Es handelt sich um die B u ch a u s st e l l n n g e u in der Adventszeit in den Schulen. Diese Ausstellungen liegen in den Händen der Schulbuchsortimenter. Jahr für Jahr gehen diese Buchhändler au diese große Arbeit. Es wird hier eine Arbeit geleistet, deren materieller Erfolg eben sowenig unmittelbar nachweisbar ist wie der Nutzen der Werbung in einer Buchwoche. Der Verlauf einer solchen Ausstellung hängt in erster Linie da von ab, wie sich die Schule und insbesondere das Lehrerkollegium zu ihr einstellt. Es gibt Schulen (höhere und Volksschulen), die sich mit einer mehr oder weniger geschmackvollen Auslage von gnten Jugend- schriften begnügen, an der die Kinder im Laufe einer Unterrichts stunde vorbeigcführt werden. Meistens werden diese Ausstellungen an ein oder zwei Nachmittagen auch mich den Eltern der Kinder zu gänglich gemacht. Sie bleiben aber ohne Leben, wenn die Mitwirkung des Lehrers fehlt. Wo aber der volle Einsatz der Lehrkräfte vorhanden ist, da können sich die Ausstellungen zu wahren Festtagen für die Schule entwickeln. Der geschickte und geschmackvolle Aufbau der Bnch- ausstcllung im Festraum der Schule kann von vornherein anziehend wirken. Wird gleichzeitig die Tüchtigkeit der Schüler durch eine Aus stellung von Handarbeiten aller Art der verschiedenen Klassen gezeigt, dann ist meistens mit einem guten Besuch durch die Eltern und Freunde der Schule zu rechnen. Werden dann noch Vorlescstundcn ein gelegt und stellt sich die Lehrerschaft den Eltern und Kindern beim Kauf von Büchern beratend zur Verfügung, daun ist wirklich der Sinn einer Buchausstellung erfaßt worden. Es kann dann soweit kommen, daß eigentlich jedes Kind der Schule sein Weihnachtsbuch er hält und sei es nur in der Gestalt eines Heftchens ans den Reihen der billigen Sammlungen. In diesem Jahr hat nun eine Hamburger Deutsche Oberschule und Realschule für Mädchen den Rahmen der üblichen Ausstellung wesentlich durch die Veranstaltung einer »Werbe woche für Buch und Hausmusik« überschritten. Es muß gesagt werden, daß dieser Versuch, etwas Außergewöhnliches zu bieten, gelungen ist. Der schöne Festsaal der Schule zeigte auf vielen Tischen Bücher, Musi kalien und Musikinstrumente. Die Buchabteilung zeigte auf dem Haupttisch die Bücher der nationalsozialistischen Bewegung und des Großen Krieges. Unmittel bar anschließend lagen auf einem Tisch die hauptsächlichsten Gefchichts- werke. Die schöngeistige Literatur war vom Lehrerkollegium sorg- sältigst ausgewählt worden und füllte wieder eine ganze Auslage. Aus einem langen Tisch lagen dann die vielen, vielen ^Kindchen und Hefte der billigen Sammlungen. Weitere Tische boten die Heimat- litcratur, Lebenserinnerungen, Neisebeschreibungen usw. Nicht uner wähnt bleiben darf die Auslage mit den Märchen- und Geschichten büchern, die von den Jüngsten der Schule besonders stark in Anspruch genommen wurde. In der »Musik-Abteilung« lag ans einem Tisch die ganze Fülle der schönen neuen Liederbücher für unsere Jugend. Bilder von den führenden Männern unserer Zeit und von Musikern, Wanderkarten und geschmackvolle Plakate schmückten die Wände. Von der Empore hingen lange und breite Fahnen des neuen Deutschland. Wenn so schon der ganze Festsaal ein schönes Bild bot, so brachten die täglichen Feierstunden erst das eigentliche Leben hinein. Jeder Tag bot etwas besonderes, wie das nachfolgende Programm zeigen mag: Freitag, 7. Dezember, 17 Uhr: Eröffnung der Ausstellung durch den Schulleiter l)r. H a r t l e b. — Es sprachen außerdem H. Thießen über Musik und Dr. Jbel über das Buch. — Musika lische Darbietungen. Sonnabend, 8. Dezember, 20 bis 21 Uhr: Heimarbeit und Verbundenheit des deutschen Menschen mit der Natur als Kraft- guellen der deutschen Seele (Leitung: F. Schnldt). — Vorlesungen aus K. Barlach und W. H. Niehl: Klasscnchor. Sonntag, 9. Dezember, 17 bis 18 Uhr: Adventfeier (Leitung: L. Offermann). Weihnachtliche Musik und Dichtung (unter Mitwirkung des Schulchors). Montag, 10. Dezember, 20 bis 21 Uhr: Um Vaterland und Reich (Leitung: vr. Jbel). Es wurde gesprochen politische Dichtung von Schauwecker, Kolbenheyer, St. George, E. Bertram, Lndw. Friedr. Barthel u. a. — Musikalischer Teil. Dienstag, 11. Dezember, 20 bis 21 Uhr: Buch und -Haus musik im Nahmen eines BDM-HeimabendS (Leitung: Die Schnl- führeriu A. Scholz). — Offene Singstunde. Mittwoch, 12. Dezember, 17 bis 18 Uhr: Das schöne deutsche Buch, Leseproben aus Neuerscheinungen (Leitung: vr. Vontiu). Musiktcil. Es kann nun nicht die Aufgabe sein, den Verlauf der einzelnen Tage zu schildern. Gesagt werden soll nur noch, daß etwas Tüchtiges von allen Beteiligten geleistet worden ist und diese Werbung für »Buch und Hausmusik« von allen Besuchern und in Sonderheit von den Kindern sobald nicht vergessen werden wird. Buchhändlerisch gesehen lag eine große Arbeit vor, die auch mit Unkosten und Verlusten verbunden war. Nicht jedes Buch kam in dem tadellosen Zustand zurück, wie cs hingegeben wurde. Denkt man dann aber wieder daran, mit welcher Freude und Liebe die Bücher von den Kindern betrachtet und durchgesehen worden sind, dann weiß man doch, daß diese Werbung richtig gewesen ist. Der Aufbau der Ausstellung wurde von einer Buchhandlung und von einer Musikalienhandlung durchgeführt, eine Kunstl>audlung stellte die Kunstblätter zur Verfügung, die Instrumente wurden von Mit gliedern der Fachgruppe Geigenbau gezeigt. Weswegen ist diese Ausstellung so ausführlich geschildert worden'? 1. Um zu zeigen, wie echte Sortimentcrarbcit aussieht und mit welchen Mühen sie durchgeftthrt werden muß. 2. Um wieder zu betonen, daß Sortimenterarbeit unentbehrlich ist. 3. Um anregend zu wirken. Kann in kleineren Städten eine ein zelne Firma eine derartige Ausstellung nicht allein veran stalten, so muß die Arbeitsgemeinschaft die Aufgabe lösen. Das Beispiel zeigt, wie sogar verschiedene Berufsstände rcibungs- los miteinander und füreinander arbeiten können. Es mnß aber gesagt werden, solche wertvolle Arbeiten des Sortiments sind auf die Dauer nur durchführbar, wenn dahinter ein angemessener Verdienst steht. Am Neujahrstage 1935. M artin Riegel. Jahrbücher deutscher Verleger auf das Fahr 1935 Spaziergänge durchs Schrifttum der Zeit mit den überraschend sten Ausblicken in die verschiedenen geistigen Landschaften und auf die reiche Fülle ihrer wechselnden Bilder, einzigartige Möglichkeit, den schöpferischen Gestalten aus unserer Zeit näherzutreten, bequemste Gelegenheit, ohne jede Verbindlichkeit und aus eigener persönlicher Anschauung einen großen Ausschnitt der Literatur unserer Tage ken- nenzulernen, alles das bieten die neuen großen Almanache deutscher Verleger, die sich uns gewissermaßen als Rechenschaftsberichte dar bieten und zugleich als Wegweiser empfehlen. Es hat eine literarische Blütezeit der Almanache gegeben, in der sic sich einer für die Gegenwart kaum vorstellbaren Beliebtheit er freuten. Um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts, vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten vor und nach 1800, waren es die soge nannten Mnsen-Almanache, die als Sammelwerke dichterischer Er zeugnisse und als wichtige Vereinigungspnnkte für die bedeutend sten poetischen Kräfte der Nation gelten durften und teilweise gerade zu reißenden Absatz fanden. Funktion und Aufgaben der Almanache haben sich inzwischen grundlegend verändert. Heute stehen die Jahrbücher in erster Linie in dem Dienste ihrer Herausgeber, der Verlage. Der lyrische Charakter ist verdrängt, die Zweckaufgabe, die Verlagsproduktion zu umreißen, seine Physio gnomie zu vergegenwärtigen, steht im Vordergrund. Immerhin bleibt unbegreiflich, welch bescheidene Nolle die Almanache heute noch im literarischen Leben der Zeit spielen. Unbegreiflich vor allem, wenn man bedenkt, welchen Schatz köstlicher und sorgsam auserlesener Unterhaltung und Anregung sie bieten, unbegreiflich vor allem, wenn man überlegt, daß sie wie nichts sonst berufen sind, als bequeme und zuverlässige Wegweiser durch das Labyrinth der Novitäten zu führen, Ordnung und System in die verwirrende Fülle des literarischen Lebens zu bringen. Als ideale Führer leiten sic durch das für den Laien oft unüber sichtliche Durcheinander der Neuerscheinungen: umfassender und auf schlußreicher als alle Kataloge, sachlicher und zuverlässiger als viele Besprechungen geben sie Aufschluß, ordnen sie ein und regen sie an. Auf eine überaus reiche Jahresernte und eine doppelt große Tradition blickt der Almanach »Ausritt 1934/35« des Verlages
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