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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350108
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
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stl- 6, 8. Januar 193S, Redaktioneller Teil Börsenblatt s, ü. Dtschn Bnchhanöcl. Bisher werden die Zahlungen überwiegend betriebsweise vorgenommen, um dem Einzelnen Porto zu ersparen. Wir empfehlen diese Zahlungsweise allen Mitgliedern, Besondere Vordrucke hierfür können von der Reichsgeschäftsstelle: Berlin-Wilmersdorf, Kaiser-Allee 25, angefordert werden. Die Vordrucke sind in doppelter Ausfertigung cinzureichen; ein Stück davon geht direkt wieder an den Einsender zurück. In Kürze erhält jedes Mitglied — das seine Beiträge betriebsweise abführt — eine Beilage zu seinem Ausweis, auf der in der Höhe des geleisteten Beitrages monatlich Quittungsmarken geklebt werden. Für Mitglieder, die ihre Beiträge direkt auf unser Postscheck konto überweisen, gilt lediglich der Posteinzahlungsabschnitt als Quittung, Zum Schluß machen wir darauf aufmerksam, daß die Beiträge pünktlich bis zum 10, jeden Monats auf unser Postscheck konto Berlin 251 87 zu überweisen sind. Bei Rückständen muß das Mitglied mit einer zivangsweisen Beitreibung durch das Finanzamt rechnen, denn es besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen früheren Privat-Vereinen und den jetzigen Fachverbänden der Reichsschrifttumskammer, die Körperschaft des öffentlichen Rechts ist. Die Rechte und Pflichten des Fachverbandes und seiner Mitglieder sind durch die I, Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1, November 1933 festgelegt, Z 24 bestimmt, daß alle mittelbaren und unmittelbaren Mitglieder der Kammer zu Beitragsleistungen verpflichtet sind, Z 30 besagt: Beiträge zu den Kammern werden wie öffentliche Abgaben beigetrieben. Wer zur Zahlung außerstande sein sollte, dem stellen wir anheim, ein Stundungsgesuch cinzureichen und es unter Beifügung einer amtlichen Bescheinigung zu be legen, Außerdem machen wir darauf aufmerksam, daß bei Stellenlosigkeit eine Unterstützung des Mitgliedes nur dann erfolgen kann, wenn es seinen Pflichten gegenüber der Fachschaft pünktlich nachgekommen ist, Berlin-Wilmersdorf, den 3, Januar 1935, Neichsfachschaft der Angestellten in Buchhandel und Verlag in der Reichsschrifttumskammer Thulke, Der Buchhändler als Kaufmann Von Prokurist Max Groche, Stuttgart Kaufmännisches Wirtschaften. Die geistig-kulturelle Aufgabe des Buchhändlers steht beherr schend im Vordergrund, Gerade deshalb übersieht man leicht, daß sie von einer kaufmännis ch-wirtschaftlichen Grund lage aus erfüllt werden muß. Besonders der junge Berufsgenosss denkt oft nicht daran, weil er seine Vergütung unabhängig vom Er trag des Unternehmens erhält. Dem Buchhändler geht es aber ganz anders wie etwa dem Lehrer, dem eine ähnliche volkserzieherische Verpflichtung obliegt. Dieser kann sich ihr ohne Seitenblick auf seine geldliche Lage widmen; jener muß bei seiner Arbeit immer daran denken, daß sie ihm den notwendigen finanziellen Gewinn bringt. Notwendig nicht nur etwa für seine eigene Existenz, Ohne kauf männischen Erfolg würde er seine kulturellen Aufgaben bald im Stich lassen müssen. Es ist also unbedingt erforderlich, daß der Buchhändler wirtschaftlichen Sinn und kaufmän nische Eigenschaften besitzt und pflegt. Dies um so mehr, als uns allen klar ist, daß solche kaufmännisch-kulturellen »Doppel- Wesen«, wie sic sowohl die Verleger wie die Sortimenter darstcllcn, zur Verbreitung des Buches besser geeignet sind als etwa staatlich besoldete »Buchvertriebsbeamte«, Ein Kaufmann kann nicht leben, ohne zu ver dienen, Dieses »Verdienen« erreicht er durch »Wirtschaften«, Lassen wir ruhig alle geistreichen, mehr oder weniger treffenden Begriffsbestimmungen beiseite; laienhaft gesprochen liegt jedem kaufmännischen Wirtschaften das »Verdienen wollen« zugrunde. Das »Wollen« ist dabei freilich zugleich ein »Müssen«, Ein Beispiel zur Erläuterung: Wenn ich meinen gelben Schrank schwarz streiche, um dadurch meine Zimmereinrichtung auf eine einheitliche Farbe zu bringen, so habe ich Ausgaben, »Aufwendungen«, zu machen <Farbc, Pinsel usw.) und Arbeit zu leisten; das Zimmer hat dann für mich auch einen größeren Wert, weil es mir besser gefällt. Das wäre aber noch nicht als Wirtschaften im Sinne des Verdienen- wollsns anzusprcchcn. Dazu wird es erst dann, wenn ich Aufwen dungen vornehme und Arbeit leiste, um entweder für diese einheit liche Einrichtung bei einem Verkauf einen höheren Preis zu er zielen oder um das Zimmer günstiger vermieten zu können. Außer dem gehört dazu das ebenfalls aus Aufwendungen und Arbeit be stehende Bemühen, den in die Sache hineingebrachten Mehrwert zu realisieren, d, h, durch einen vollzogenen Verkauf, eine erreichte Vermietung, zum tatsächlichen »Verdicnthabcn» zu kommen. Selbst verständlich wird man von kaufmännischem Wirtschaften nur dann sprechen, wenn nicht eine Einzelhandlung, sondern fortgesetzte systematische Tätigkeit zum Zweck solcher Wertsteigerung vorliegt. Die Elemente bleiben aber gleich: Aufwendungen und Arbeit auf den Zweck hin, bei einer irgendwie gearteten Weitergabe (Verkauf, Tausch usw.) über die Selbstkosten hinaus einen Mehrwert zu er reichen, Eine solche Wcrtsteigerung kann auch ohne Veränderung einer Sache bewirkt werden, wenn man die Arbeit auf sich nimmt, die Sache dorthin zu bringen, wo für sie ein höherer Wert erzielt werden kann als am Ursprungsort, (Das wäre z, B, die Tätigkeit eines Sortimenters,) Kaufmännisch-wirtschaftlichen Sinn hat also derjenige, der Aufwendungen und Arbeitsleistung stets auf ihren bestmöglichen Nutzeffekt hin, das Verdienen, ansieht, und der es auch versteht, seine Bemühungen um das Realisieren des Mehrwertes zweckmäßig einzurichten. Der Kaufmann hat dieses Talent umso nötiger, als er in der Regel aus verschiedenen Gründen (mangelhafter Bedarf bei großem Angebot, volkswirtschaftliche Rücksichten usw,) in der Festsetzung vorteilhafter Verkaufspreise eingeschränkt ist. Darf er sie nicht beliebig erhöhen, obwohl er eine gewisse Verdienstspannc nötig hat, so muß er sich diese in der andern Richtung zu sichern suchen, eben in der rationellsten Gestaltung von Aufwendungen und Arbeitskosten, Beim Buchhandel ist die Preisgestaltung besonders starr; da für kennt er allerdings bei ihr auch nicht den Kampf um den »halben Pfennig«, Der Verleger kann zwar den Ladenpreis von sich aus festsetzen; dann ist er aber an ihn gebunden ohne Rücksicht, wie verschieden sich die einzelne Bestellung nach Aufwendungen und Arbeit rechnet. Der Sortimenter bleibt dagegen ohne jeden Einfluß auf den Verkaufspreis, dessen Höhe oft genug nicht einmal annähernd den Bedürfnissen seines Betriebes entsprechen mag. Die Verschiedenheit der Rabattsätze wird sowohl dem Verleger wie dem Sortimenter meist nur einen groben Ausgleich bringen. Es ist des halb kein Wunder, daß im besonderen beim Sortiment sich das kaufmännische Wirtschaften dem nur haushälterischen genähert hat, das sich auf dis beste Einteilung einer gegebenen Sumine beschränkt. So hat mancher Buchhändler geglaubt, mit einer sparsam-knause rigen Einschränkung aller Ausgaben wirtschaftlichem Geist Ge- 19
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