Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.01.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-01-26
- Erscheinungsdatum
- 26.01.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193501269
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19350126
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-26
- Monat1935-01
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
XU 22, 26. Januar 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. schlossen. Die literarischen Arbeitsgemeinschaften wurden zum größten Teil nach den Unterlagen von Alexander Mrugowski geleitet, die überall mit großer Begeisterung ausgenom men wurden. Bei der Beobachtung der örtlichen Arbeit stellte sich bald heraus, wo besonders lebendige Jungbuchhändler zu finden waren. Nicht die Größe der Ortsgruppen ist immer entscheidend für die Durchführung der bcrufs- und sortbildenden Arbeit. Es gibt zahlreiche Beispiele von kleinen Gruppen, die nicht mehr als acht oder zehn Kameraden umfassen und dennoch in ihrer Art Vor bildliches geleistet haben. Was früher so hemmend in der lebendigen Gestaltung der Arbeit war, das Reiten von Steckenpferden, ist voll ständig zurückgetreten gegenüber dem ernsten Bemühen, den Kame raden durch abwechslungsreiche Gestaltung der Ortsgruppeuabende mit Borträgen, Arbeitsgemeinschaften und Lescabenden zu dienen. Dichtcrabende gaben oft Gelegenheit zum Kcnncnlernen der Dichter und zu persönlicher Aussprache mit ihnen. Der Präsident der Reichsschrifttumskammcr, vr. Hans Friedrich Blunck, hat selbst in vielen unserer Ortsgruppen und Gaue aus seinen Werken gelesen. Zahlreicher denn jemals wurden die Wochenend tagun- gen und landschaftlichen Tressen von unseren Mit gliedern besucht. Gerade sie müssen auch in Zukunst mit besonderer Sorgfalt vorbereitet und durchgesührt werden. Sie bilden für unsere Kameraden und Kameradinnen aus den kleineren Städten die einzige Möglichkeit, von Zeit zu Zeit mit Buchhändlern Ge dankenaustausch zu Pflegen und sich in arbeilsgcmeinschaftlichcr Form mit den wichtigen und aktuellen Fragen des Buchhandels auseinandcrzusctzcn. Unsere Erfahrungen in der buchhändlerischen Fortbildungs- arbcit weisen immer wieder darauf hin, daß erst die lebendige Aus sprache in der Arbeitsgemeinschaft wirklich geeignet ist, den einzel nen Buchhändler persönlich und beruflich vorwärtszubringen. Hier in zeigt sich deutlich, wie notwendig Gemeinschaft und einzelner sich ergänzen und gegenseitig durchdringen müssen. Die Dynamik dieses Verhältnisses führt uns weit ab von der Vereinzelung und der Lebensferne des Buchhändlers aus einer Zeit, die überwunden ist. Als eine erfreuliche Tatsache kann aus dem Erlebnis der Fach schaftsarbeit im vergangenen Jahre gesagt tverden, daß der gesamte Jungbuchhandcl gefühlsmäßig und bewußt diese gemeinschaftliche Arbeit an der eigenen beruflichen Fortbildung bejaht und dort, wo landschaftliche Tressen noch nicht durchgesührt werden konnten, sie so schnell als möglich hcrbeiwünscht. Der einzelne kann weder für seine Standesgcmeinschaft noch im buchhändlerischcn Betrieb mit Erfolg wirken, wenn die Arbeit an der Vervollkommnung seiner eigenen beruflichen Leistung nicht Schritt hält mit der seiner Berussgcnossen. Der Jungbuchhändler sühlt sich wie heute jeder Buchhändler als ein Mitglied seines Standes, der als Gesamtheit im Leben des Volkes und der Nation seine festumrissene Mission hat. Was die Gemeinschaft der Buchhändler also leistet, darauf wird Volk und Staat sehen; aber wenn einer versagt, wird es aus die anderen zurückfallen. Daher kann keiner seiner Standes- gemeinschast dienen, der sich außerhalb der Leistungs gemein- schaft stellt; und die Leistungsgemeinschaft verlangt, daß jeder in ihr auch zu einer persönlichen Leistung willens und fähig ist. Ohne eine persönliche Leistung wird er in der Gemeinschaft nur ein Mitläufer bleiben und so niemals ein wirkliches Mitglied seines Bcrufsstandcs werden können. So verschieden wie die Men schen, werben auch die Leistungen der einzelnen untereinander sein. Das ist nur natürlich. Überall aber, wo Menschen sich zusammen schließen, die etwas zu leisten vermögen, wird ihre Gemeinschaft der Spiegel ihrer Kräfte sein. Wer von uns an die Tagungen in Köln- Brühl mit vr. Hans Friedrich Blunck, an Jena, Stuttgart und an manche anderen Tressen denkt, wird um die Wirksamkeit dieses Schwunges, den ihm die Gemeinschaft schenkte, und den er wieder um zu seinem Teil der Gemeinschaft brachte, wissen. Nicht nur heute und morgen, sondern für ein ganzes Leben wird er ihn im Dienste des deutschen Buches vorwärtstragen. In diesem Zusammenhänge sei jeder Buchhändler auf die soeben erschienene Schrift des Reichs- Pressechefs der NSDAP, vr. Otto Dietrich, hingcwioscn, »Die philosophischen Grundlagen des National sozialismus, ein Ruf zu den Waffen deutschen Geistes« (Ferdinand Hirt, Breslau, steif geheftet 1.50 RM). 72 Darin ist von jener Wurzel die Rede, die dem national sozialistischen Denken zugrunde liegt: Der Gemeinschaft, »der einzig realen Sphäre des menschlichen Lebens auf dieser Erde«. Diese Schrift muß jeder Buchhändler nicht nur gelesen haben, er muß für ihre Verbreitung unter den sogenannten Gebildeten seiner Käufer und unter seinen Auslandkunden noch heute, wenn er es bisher nicht getan, die notwendigen Maßnahmen treffen. Kehren wir zu unserem Bericht zurück, so bleibt uns noch ein Wort über die Gestaltung und Auswirkung der diesjährigen Frei zeiten zu sagen. Weit über ein halbes Dutzend wurden durchge führt, uiL ein Vergleich zeigt, daß alle sowohl in der Auf stellung ihrer Themen wie in der Durchführung verschieden waren. Der Erfolg jedoch war bei allen der gleiche: Weckung und Förde rung der buchhändlerischcn Gemeinschaft und Vertiefung der Kennt nisse auf ganz bestimmten Gebieten buchhändlerischcr Arbeit. Daß nach einigen Jahren der Freizeitenarbeit keine Eintönigkeit und Uniformierung eingetreten ist, verdanken wir sowohl den Leitern wie den Landschaften. Die Beobachtung, daß in diesem Jahre nicht nur junge, sondern auch ältere Bcrusskameradcn und -kameradinnen an den Arbeitswochen teilnahmen, konnte man fast in allen Land schaften machen. Wir begrüßen es als ein Zeichen dafür, daß die Arbeitswochen endlich als das gewertet werden, was sie immer sein wollten: als Gemeinschaftsstätten der ernsten Arbeit, des lebendigen Gedankenaustausches der aktivsten Mitglieder unseres Berufsstan des, Stätten, die bei einer vernünftigen Freizeitgestaltung dem Buchhändler Kraft und Anregung für ein neues Jahr wahrhast buchhändlerischen Wirkens im Menst der Volksgemeinschaft vermit teln. Ihre Wirkung geht — zum Unterschied von den Wochenend tressen, die, wie sich inzwischen auch herausgcbildct hat, die Gemein schaft von Freizeitteiluehmern immer wieder zusammenführen und dem überblick und der aktuellen Aussprache dienen — mehr in die Breite und Tiefe. Das ist auch das Kennzeichen der rhcin-mainischen Freizeit, die dieses Jahr wieder von Hans Köster geleitet wurde. Eine besondere Arbeit hat die Comburg-Frcizeit geleistet. Das Thema »Jugend und Buch« ist so wichtig, daß es nunmehr Aufgabe der örtlichen Arbeitsgemeinschaften sein muß, es weiter auszubauen. Auch an dieser Stelle sei ein neues Werk genannt, das die Auf merksamkeit und Förderung aller Buchhändler verdient, die der deutschen Jugend mit ihrer Arbeit dienen wollen: »Deutsche Größe«, Denkmale der Deutschen, herausgegebcn von Robert Schneider-Neustadt (Franckh, Stuttgart, 336 S., mit 9 Bildern, Leinen, 4.80 RM). Wir wollen nur feststellen, daß sich die Freizeitenarbeit auch im Ortsgruppenleben ausgewirkt hat. Sie ist nicht mehr aus dem Buchhandel wegzudenkcn. Seit der Errichtung der Reichsschulc des deutschen Buchhandels gewinnt sic noch an Bedeutung, denn es wird auch ihre Aufgabe sein, wie es die der einzelnen Ortsgruppen sein muß, die mannigfaltigen Anregungen der Reichsschule aufzunehmcn und in ihren Arbeitsgemeinschaften fortzusühren und zu vertiefen. Zum Schluß noch die Anregung für eine Arbeitswoche des neuen Jahres: Das kulturpolitische Schrifttum des nationalsozialistischen Staates zusammenhängend zu erarbeiten. Das ist gewiß eine schwie rige, aber auch eine wichtige Ausgabe. Neben all diesen Arbeiten der beruflichen Aus- und Fortbil dung nahmen umfangreiche organisatorische Maßnahmen die Kräfte der Mitarbeiter der Fachschaft in Anspruch. Fragen der Ein-, Aus- und Umgliederung und der Überführung mußten geklärt werden. Die neue Gaueintcilung der Rcichsschrifttumskammcr wurde durch gesührt. Der Beitragseünzug mußte neu eingerichtet werden, nach dem wir zu einem nur der Reichsschrifttumskammer unterstellten Fachverband geworden waren. Die Fragen der Einzel- und Doppel- initglisdschaft gegenüber der Deutschen Arbeitsfront mußten gelöst und Verhandlungen über Sicherung von Rechten geführt werden; hierüber ist eine allgemeine Entscheidung in den nächsten Wochen zu erwarten. Daneben wurden genaue Richtlinien über die Durch führung der Arbeit in unseren Ortsgruppen ausgearbcitet und an unsere Obleute gegeben. Erwerbslosen Kameraden konnten im Laufe der Zeit durch unsere gute Zusammenarbeit mit einer Reihe von buchhändlerischcn Firmen neue Arbeitsplätze erschlossen werden. Die Frage des richtigen Arbeitseinsatzes ist nach wie vor auch im Buchhandel wichtig und wird die ganze Aufmerk-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder