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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-12-21
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X: 298, 21. Dezember 193S. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Bekanntmachungen Bekanntmachung zur „Gemeinsamen Anordnung der Präsidenten der Reichsschrifttumskammer und der Reichsprefsekammer zur Neugestaltung des Buch besprechungswesens im Bereich verdeutschen Presse" Der Satz 2 des tz 6 der oben genannten Anordnung wird gestrichen. An seine Stelle tritt folgende Fassung: Gelingt dies nicht, so kann die Angelegenheit dem jeweils zuständigen Verband — für Mitglieder des ehemaligen Reichs verbandes Deutscher Schriftsteller dem Beauftragten für das Buchbesprechungswcsen bei der Reichsschristtumskammer — ge meldet werden. Berlin, am 12. November 1935. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer. I. V.: Wismann. Der Präsident der Reichspressekammer. I. A.: vr. Richter. Gehilfenprüsung im Gau Schleswig-Holstein Die Gehilfenprüfung Frühjahr 1936 findet für den Gau Schleswig-Holstein am 29. März 1936 in Kiel statt. Anmeldungen sind bis zum 10. Januar 1936 an die Ge schäftsstelle des Gaues Schleswig-Holstein im Bund Reichs deutscher Buchhändler Hamburg 1, Gr. Bäckerstraße 13/1511 ein zureichen. Die Anmeldebogen werden daraufhin rechtzeitig verschickt und alles Wissenswerte mitgcteilt. Kiel, den 11. Dezember 1935. Friedrich Knolle, Gau-Obmann. Llnterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen Als Weihnachtsspende erhielten wir RM Mo tion Frau Emma Paschke i. Fa. Haude L Spenersche Buch handlung Max Paschke, Berlin. Wir danken herzlich für dieses sehr willkommene Geschenk, das wir mit unseren Weihnachts - gaben sofort auftragsgemäß weiterleiteten. Berlin W 8, Weihnachten 1935. Der Vorstand: Friedrich Feddersen. Reinhold Borstell. Joseph Steiner. Kurt Petters. Fritz Pfenningstorff jun. „Verwaiste Bücher" / Drei Briefe und eine Antwort Die Deutsche Allgemeine Zeitung, Berlin, veröffentlicht am 8. Dezember 1935 in ihrer Rubrik «»Der Leser hat das Wort» einen Brief von Frau Lilli du Bois-Reymond unter der Überschrift --Verstoßene Bücher». Die Schreiberin klagt darüber, daß die allgemeine Lebenslage es nicht erlaube, große Bibliotheken zu pflegen und daß man in den gegenwärtigen Wohnungen mit zwei und drei Zimmern nicht einmal die Mög lichkeit habe, seine Bibliothek auszustellen. Ihr Brief verrät die große Liebe, die die Frau mit ihren Büchern verbindet und wir verstehen gern ihre Frage, ob es nicht jemand gebe, dem man diese -verwaisten Bücher» überlassen könne, damit sie mit »An dacht und Verständnis» gelesen würden. Bis dahin gehen wir sehr einig mit dem ersten Brief der Deutschen Allgemeinen Zeitung, es gibt auch wirklich Einrichtungen aller Art, die sich freuen, wenn sie Bücher erhalten, die sie selbst nicht kaufen können. Aber davon weiter unten. Am 15. Dezember veröffentlicht die erwähnte Zeitung in der gleichen Rubrik zwei Antwortbriese, die durch das Schreiben vom 8. Dezember ausgelöst worden sind. Es schreibt ein Arbeiter, er be tont, wieviel Verständnis er für die Frage der Frau Lilli du Bois- Reymond besitze. Doch er schreibt, daß er auf seinen vielen Wan derungen und Fahrten durch Deutschland nie etwas gefunden habe, das man ein »Waisenhaus» für Bücher nennen könnte. Wir fragen uns, ob eine solche Einrichtung notwendig ist und müssen diese Frage verneinen, denn es gibt in ganz Deutschland staatliche und städtische und Gemeinde-Bibliotheken genug, die sich sreucn, wenn sie durch eine Stiftung sich vermehren können. Vor ausgesetzt ist natürlich, daß diese »verstoßenen» Bücher wirklich wertvoll sind, denn man kann heute niemandem zumuten, daß er alte Schmöker und alte Schwarten aufhebt und damit sich räum lich nur belastet. Und dann: Gibt es gegenwärtig nicht genug Heime aller Art, z. B. die Mütter- und Jugendheime der NSV und ähnliches, die sich freuen würden, wenn sür ihre Gäste recht viele Bücher zusammenkommen würden. Und wir wissen ganz be stimmt, dort werden die Bücher mit Verständnis und Liebe ge lesen und es geht ihnen nicht schlecht. Noch ein weiterer Vor schlag: Es ist nicht anzunehmen, daß die Briesschreiberin in ihrem Bekanntenkreise niemand hat, der sich nicht auch an einem Buch freuen würde, auch wenn das Buch nicht mehr neu ist. Wenn sie ie>9» schon gezwungen ist, wirklich Bücher abzustoßen, dann macht sie auf den vorgeschlagenen Wegen bestimmt noch anderen Menschen Freude. Der Schreiber des ersten Antwortschreibens ist ein solcher Mensch I Nun aber zu der zweiten Antwort auf den Brief vom 8. Dezember, die ein Herr Henri du Fais schreibt und über die wir eigentlich doch nur den Kopf schütteln können. Der Schrei ber scheint das zu ahnen, denn er stellt seinem Brief einen kurzen Satz voraus: »....wird bei mir zu einer gewiß nicht von jedem gern gehörten Ketzerei». Es ist eigentlich nicht verständlich, wie ein Mensch, der angibt, daß ihm die Bücher »zu Wesen geworden sind und ihm unendlichen Trost gegeben haben-, so schreiben kann, wie er es tut. Schon seine Ausführungen, daß zum Verstehen wichtigster Lebens- und Weltanschauungsfragen ganze Bibliotheken not wendig seien, können wir nicht unterschreiben. Er erwähnt hier den Nationalsozialismus, von dem er angibt, ihn nur verstehen zu können, wenn ec beim Talmud beginnt und mit Gegenwarts büchern endigt. Darauf sei erwidert, daß es Nationalsozialisten genug gibt, die den Nationalsozialismus gelebt und nicht gelesen haben. Das, was der Schreiber angibt, mag die Angelegenheit einiger Weniger sein, er darf aber gerade von diesen Fragen aus nicht zu einer allgemeinen Verwerfung der eigenen Hausbücherei überhaupt kommen. Auch in den weiteren Ausführungen scheint er von ganz falschen Voraussetzungen auszugehen, er spricht immer nur von großen Büchereien und »Sammlungen« und vergißt daneben ganz die Bücherei des deutschen Hauses. Er schreibt hier u. a.: »Nach frage nach Wohnungen von zwei, höchstens drei Zimmern wächst. Wo ist da Platz sür eine Bücherei, zumal sich die Räume in allen Abmessungen verkleinert haben? Wir müssen uns mit unserem ganzen Volk nach der Decke strecken und die Bücherei denen lassen, denen es ohne Wimperzucken möglich ist, das frühere Leben wciter- zuführen. Es sind ihrer nicht viele.» Also soll das Buch wieder nur das Vorrecht einiger weniger Begüterter sein! Deshalb veranstaltet man eine »Woche des Deut schen Buches-, die es sich zum Grundsatz macht, wirklich »mit dem Buch ins Volk» zu gehen. Es ist klar, daß wir nicht für jedes Haus eine mehrere hundert Bände oder sogar tausend Bände um-
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