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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1932
- Strukturtyp
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- 1932-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1932
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- Deutsch
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Nr. 17ü (N. 78). Leipzig, Sonnabend den 23. Juli 1832. 98. Jahrgang. Redaktioneller TA Bereinigung der Kunstverleger e. D. Auszugswcises Protokoll über die ordentliche Hauptversammlung am 24. Juni 1932 in Berlin. Herr Herrmann eröffnet die Hauptversammlung um 5417 Uhr und teilt mit, daß der Vorsitzende, Herr Hanfstaengl, aus dringenden Gründen an der Teilnahme verhindert ist. Er begrllßt die Mitglieder und die anwesenden Gäste und stellt fest, daß die Einladung mit Be kanntgabe der Tagesordnung form- und fristgerecht am 7. Juni 1932 erfolgt ist und geht darauf zu Punkt 1 der Tagesordnung: Erstattung und Genehmigung des Geschäftsberichts über. Herr vr. Dietze verliest den Geschäftsbericht. Herr Herrmann dankt Herrn vr. Dietze für die aufgewandte Mlihe bestens und stellt den Geschäftsbericht zur Diskussion. Herr Hoeckert bittet, zu der Liste der zahlungsunfähigen und zahlungsunwilligen Kunden recht viele Meldungen zu machen, damit die Mitglieder vor unnötigen weiteren Verlusten geschützt werden. Der Geschäftsbericht wird darauf ge nehmigt. Punkt 2 der Tagesordnung: Rechenschaftsbericht. Herr Hoeckert verliest den Rechenschaftsbericht, der von den Herren Länder und Frank geprüft und für richtig befunden wurde. Nach dem Voranschlag dürste der Etat der Vereinigung für das lau fende Jahr bei pünktlichem Eingang aller Mitgliedsbciträge balan- zieren. Auf den durch Herrn vr. Dietze verlesenen Antrag des Herrn Länder wird dem Vorstand Entlastung erteilt. Der Voranschlag für das Jahr 1932 wird einstimmig genehmigt. Des ferneren wird be schlossen, von der Erhebung des Eintrittsgeldes wie im Vorjahre Ab stand zu nehmen und die Beiträge in der alten Höhe zu belassen. Punkt 3 der Tagesordnung: Neuwahl des Vorstandes. Hierzu führt Herr vr. Dietze einleitend aus, daß Herr Edgar Hanfstaengl vor kurzem der Vereinigung nntgeteilt hat, daß es ihm leider nicht möglich sein wird, im neuen Jahre den Vorsitz wieder zu übernehmen. Der Vorstand wird einstimmig wie folgt gewählt: Herr Carl Herrmann als Vorsitzender, Herr Julius W. Meist- n e r als Schriftführer, Herr NichardHoeckert als Schatzmeister, Herr vr. WaltherDietze als Geschäftsführendes Vorstandsmit glied. Die Herren nehmen, soweit sie anwesend sind, die Ämter an. Punkt 4 der Tagesordnung: Neuwahl des Beirates. Der Beirat wird einstimmig gemäß dem Wahlvorschlag wie folgt gewählt: Grauert L Zink, Berlin, Franz Hanfstaengl, München, Lud wig Möller, Lübeck, Pallas-Verlag A.-G., Berlin, Sala L Co., Ber lin, Stiefbold L Co., Berlin, Wohlgemutst L Lihner G. m. b. H., Berlin. Die in der Sitzung vertretenen Firmen nehmen die Ämter an. Punkt 5: Geplante Phasenpauschalierung der Umsatzsteuer. Herr vr. Dietze berichtet über die von der Neichsregierung ge plante Phasenpauschalierung, durch die sämtliche Umsatzsteuervorgänge durch Erhebung an einer Stelle abgegolten werden sollen. Herr I)r. Dietze steht aus dem Standpunkt, daß, wenn wieder normale Verhältnisse kommen und wirklich ein Satz sich ausrechnen läßt, der eine starke Senkung bringt, diese Pauschalierung tatsächlich einen Vor teil bringen könnte. Solange aber hier nicht alle Kautelen gegeben sind, müßte der Kunstverlag mit äußerster Skepsis an die Sache Her angehen und sich ablehnend verhalten. Herr Herrmann ist der Meinung, daß der Kunstverlag nur wünschen kann, daß die Pauschale nicht bei ihm, sondern vor ihm erhoben wird. Und daß sie nicht beim Verlag erhoben wird, dafür werde sich die Vereinigung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln einsetzcn. Punkt 6: A u s s p r a ch e ü b e r 5 i e L a g e i m K n n stv e r l a g. Herr Herrmann weist darauf hin, daß die Lage im Kunst verlag die denkbar schlechteste ist. Er bittet die Herren, ans ihrer Erfahrung heraus Fingerzeige zu geben, wie das Geschäft im Kunst verlag in diesen Krisenzeiten angekurbelt werden kann. Es entsteht hier die Frage, wie man sich zur zukünftigen Preispolitik im Kunst verlag stellen soll. Die Rechtslage in dieser Hinsicht ist folgende: Die 4. Notverordnung sieht im Kapitel I § 8 vor, daß mit Genehmigung des NeichSwirtschaftsministerimns vor dem 1. Juli 1932 Preise, die für frei erklärt waren, nicht wieder gebunden und außerdem Preis senkungen nicht wieder rückgängig gemacht werden dürfen. Die Be stimmungen dieses Teils der 4. Notverordnung werden am 1. Juli außer Kraft treten. Rechtlich würde deshalb die Wiederfestsetzung der alten Preise, wie sie vor der Senkungsaklion bestanden, möglich sein, mit dem 1. Juli würden die Lieferungsbedingungen für die seinerzeit nicht gesenkten Blätter auch hinsichtlich der Jnnehaltung des Laden preises wieder verbindlich gemacht werden können. Ganz abgesehen davon, ob seitens der Negierung etwas geschieht oder nicht, sollte man auf alle Fälle dafür Sorge tragen, daß die Mitglieder der Vereini gung die Preisbindung für die jetzt an sich im Preise freien Blätter wieder obligatorisch machen und daß der Ladenpreisschutz einwandfrei wiederhergestellt wird. Eine zweite Frage ist die, wie die Mitglieder sich verhalten wollen hinsichtlich der von ihnen gesenkten Preise. Nach längerer Aussprache wird beschlossen, eine Stellungnahme sämtlicher Mitglieder herbeizuführen. Punkt 7 der Tagesordnung: Verschiedenes. Die Hauptversammlung beschäftigt sich in längerer Aussprache mit Fragen der Bildung des Nachwuchses im Kunsthandel sowie der Kaufanregung durch Wanderausstellungen. Der Vorstand wird be auftragt, die Förderung beider Fragen weiter zu betreiben. Liste der zahlungsunfähigen und zahlungsunwilligen Kunden. Den anwesenden Herren wird der von der Vereinigung herausgege bene Mahnblock nochmals überreicht, die anderen Mitglieder sollen ihn ebenfalls nochmals übersandt bekommen. Die Hauptversammlung steht auf dem Standpunkt, daß die Beteiligung der einzelnen Firmen an den Meldungen noch nicht stark genug ist. Es wird gebeten, sich recht lebhaft an den Meldungen zu beteiligen, um den schon schwer genug betroffenen Kunstverlag auf diese Weise vor weiteren Ver lusten zu bewahren. Konkurs Emil Richter, Dresden. Die Hauptversammlung gibt ihrer Entrüstung darüber Ausdruck, daß dieser Konkurs, der dem regulären Kunsthandel austerordentlichen Schaden bereitet, noch immer nicht beendet ist. Es soll durch nochmalige Beschwerde beim Konkursgericht auf die Beendigung des Konkurses hingewirkt werden. Die Hauptversammlung steht des ferneren auf dem Standpunkt, daß die Mitglieder, solange der Konkurs noch anhält, weder zur Konkurs masse noch für die Kunsthandlung, die den Verkauf der Konkursware nebenbei übernommen hat, Lieferungen ausführen sollen. Schluß der Hauptversammlung gegen 20 Uhr. Musenkinder der Zunft. Wieder kann alter Übung gemäß von einer Reihe von Büchern berichtet werden, deren Verfasser Buchhändler sind, wenn auch nicht alle davon in das Reich der Musen im eigentlichen Sinne gehören. Ludwig Jürgens, Verlagsvertrcter in Hamburg, durch mehrere kleine Bücher im heimischen Schrifttum bekannt geworden, legt den ersten großen Roman vor (Stadt im Seewind. Hamburg 1932: Hans Köhler. 318 S. Lw. NM 4.80). Dieser Hamburger Ro man schildert Menschen der Wasserkante, die innig mit ihrer Land schaft verwachsen sind. Starke Lebensbejahnng und eine unter allem Ernst siegreiche Fröhlichkeit des Herzens zeichnen das Buch aus und machen es in unserer lastenden Gegenwart zu einer angenehmen Lek türe. Der Verlag konnte bereits das 5. bis 9. Tausend ankündigen. Ein Erfolg, der dem auch in der Sprache gepflegten Buch voll zu gönnen ist. Paul Eipper, früheres Vorstandsmitglied des S. Fischer- Verlages, hat in seiner, im vorigen Herbste erschienenen Erzählung »Die Nacht der Vogelfangs« (Berlin: Dietrich Reimer 1931. 121 S. 565
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