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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1933
- Strukturtyp
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- 1933-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1933
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- Deutsch
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X- 38, 14. Februar 1933. Redaltioneller Teil. BürsenLlatt f. b. DtschnBuchhauLel. Büciiei rc^ieren die N?elt, die Tinte ist das fünfte Llenient nnd die Presse die Artillerie der Gedanken. Der Absatz an Iu g e n -ds ch r i s t e n war im allegenieinen zufriedenstellend, wobei öfters betont wird, daß »die älteren Sachen mehr Anklang als die ganz modernen finden.« »Es wurden nicht nur immer Jugendschriften für 2 Mark gekauft. ... Wir Sortimenter sollten viel mehr Kinderbücher selbst lesen.» Es wird aber auch hervorgehoben, daß sich »in der Jugendschriften abteilung der Verkauf auf billig« Bücher im Preise von .—80 bis 2.— RM beschränkte». Eine süddeutsche Firma erklärt, daß »die überraschende Zunahme -der Käufer damit zusammcnhängt, daß sie das billige Jugendbuch -an Schulen propagiert hat». Der Absatz an Bilderbüchern scheint weniger befriedigend ge wesen zu sein. Eine Firma schreibt, »daß Jugendschcisten und Bilderbücher für 6—8jä-hrige in Antiqua, wie sie sich leider in -den Fibeln als Anfangsschrift findet, fehlen. Auch für das Aus land wurden mehrfach Jugendschriften in Antiqua verlangt; die vorhandenen mit -den dicken Blättern wurden zurückge wiesen». Das Mitführen von N e b e n a r t i k e l n hat aus das Ge schäft belebend eingewirkt. Zwei Zuschriften lauten: »In einem kleinen Ort muß der Buchhändler natürlich viel vielseitiger sein; ich führe schon immer IlL-P-apiere, Käthe-Kruse-Puppen, Steifs- Tiere, Radierungen, Keramiken usw. Mil dem Verkaussergebnis des von dem Kollegen Eulitz empfohlenen Lauenburger Spiel zeugs bin ich sehr zufrieden.« ».... Wir führten in diesem Jahre auch Gesellschaftsspiele, kunstgewerblichen Christbaumschmuck usw., die -wir gut verkauften.« »Das Publikum legt wieder Wert auf -die Empfehlung des Buchhändlers, da es durch die je nach Partei ge färbten Kritiken der Zeitungen stutzig gemacht ist.« Ähnlich heißt es in einem -anderen Bericht: »Es kam des öfteren vor, daß die Käufer, die auf Grund irgendwelcher Empfehlungen in Tages oder anderen Zeitungen Bücher bestellten, von diesen sehr ent täuscht waren, und sic äußerten, nun nicht mehr auf Grund von Besprechungen Bücher bestellen, sondern sich lieber auf die Empfehlung und Beratung des Buchhändlers verlassen zu wol len.« Hierher gehört auch die Stellungnahme zu der Rundfrage des Engelhorn-Verlages, von der gesagt wird, -daß die Antworten nicht den täglichen Erfahrungen im Sortiment entsprechen. »Das Ergebnis würde -durchaus -anders lauten, wenn der Ver lag im allgemeinen nicht jeden mit offenen Armen als.Kolle gen' aufnehmen würde, der sich bereit erklärt, irgendwo und irgendwie Bücher zu verkaufen.« Ausführlich äußert sich -ein Bericht aus Thüringen zu dieser Frage: »Die meisten Leute, die in -den Laden hereinkommen, ja, auch die hochgebildetsten, feinsten Menschen, oder eben diese be sonders, möchten vom Buchhändler beraten sein. Sie möchten von dem Manne, der da -hinter dem Ladentische steht, ein Per sönliches Wort, eine eigene Meinung über dieses und jenes Buch hören. Sie möchten wissen, was man für eine Stellung in wirt schaftlichen, religiösen, künstlerischen Fragen einnimmt. Sie hören sehr genau auf jedes Wort, das man sagt, und merken selbstverständlich sofort, wenn man Waschzettel nachplappert oder seine Überzeugung verleugnet. Man muß sagen was man denkt. Nur nicht ängstlich sein mit dem Aussprechen seiner Meinung, auch wenn sie ketzerisch ssin sollte! Persönlichste Fühlungnahme mit seinem Gegenüber ist im Buchladen die wichtigste Voraus setzung erfolgreichen Handelns.» Die andere Seite zu -den beiden obigen Äußerungen über Besprechungen gibt die nachfolgende Stimme: »Auch diesmal darf man wohl sagen, daß die große Tagespresse fördernd auf den Buchabsatz eingewirkt hat. Die großen Zeitungen haben reich haltige und interessante Literaturbeilagen gebracht, die sicherlich im Publikum Widerhall gefunden haben. Die große Presse hat nun auch diesen wichtigen Teil ihrer Ausgabe erkannt, und sie unterrichtet ihre Leserschichten lausend über das literarische Leben. Das Interesse des Publikums wird lebendig gehalten, und somit wird ja auch der Kontakt mit dem Buch erhalten. Ob die Presse hierbei nun einseitig Politisch oder aktuell orientiert, 106 kommt nicht so sehr in Betracht, wichtig bleibt immer, daß das Buch und -die Literatur überhaupt außerhalb -des Inseratenteils ausgiebigen Raum zugesprochen erhält. Wenn der Buchhändler seinerseits möglichst viel solcher Literaturbeilagen liest oder an seine Kunden verschickt, so hat er dadurch immer Anknüpfungs punkte für einen dauerhaften Verkehr Mit -der Kundschaft.« Einige Firmen berichten von dem guten Erfolg, den sie mit den selbst zusammengestellten Katalogen oder Verzeich nissen hatten. Zum Beispiel: »Ein selbst zusammengestellter Prospekt von vier Seiten erwies sich als äußerst wirkungsvoll; nur sechs der darin genannten Bücher schlugen nicht nach Wunsch ein.» — »Für jeden Kunden -den richtigen Katalog, das ist eine Aufgabe des Sortimenters vor Weihnachten«, schreibt eine andere Firma. Die Kostenfrage wird in einer weiteren Äußerung be rührt: »Die individuelle, briefliche Werbung, kleine Ausstellun gen, besonders von Jugendschriften bei Elternabenden, geschmack volle Schaufenster, die auch abends -bis mindestens 9 llhr be leuchtet fein müssen, belasten den Uukostenctat nicht so wie eine Massenversendung von Weihnachtskatalogen«. — Der Bericht in Nr. 4 -des Börsenblattes über -besondere, zum Gelingen des Weih nachtsgeschäfts nötige Werbemaßnahmen wird durch die folgende Auslassung unterstützt: »Da das Weihnachtsgeschäft 1931 gegen das Vorjahr einen Rückschlag gebracht hatte, galt cs, alle Kräfte einzusetzen, um den Ausfall wieder wettzumachcn. Es wurde Propaganda für eine Anzahl Bücher durch persön lich gerichtetes Rundschreiben gemacht, aus Schaufenster und Auslage im Laden besonders geachtet und eine Woche lang im Lokalblatt eine izi die Augen fallende Anzeige gebracht. Aus freundliche Bedienung durch geschultes Personal und schnelle Auskunfterteilung, gestützt auf umfassendes Katalogmaterial, sollte besonders Wert gelegt werden, damit die Überlegenheit des Buchhandels gegenüber den vielen sich mit Bücherverkauf be fassenden anderen Geschäften erkannt wird.« Uber den Verlag kommen aus dem Provinzsortiment naturgemäß vielfach -die üblichen Klagen; es heißt aber auch ein mal: »Die wenigen größeren Verlage, die uns Kommissionssen dungen ihrer Neuerscheinungen gemacht haben, können mit dein Erfolg zufrieden sein.« — Die Leipziger Kommissionsge schäfte und das Barsortiment haben prompt gearbei tet« — »Die Genossenschaft Hamburger Buchhänd ler ist gar nicht zu entbehren« — «Sehr dankbar waren wir wieder für die Ansichtssendungen von Koehler-Volckmar« — solche Urteile kehren in den Berichten öfters wieder. — Uber die Postpaketzustellung wird jedoch in zwei Fällen geklagt. »Das Publikum hielt mit dem Einkauf lange zurück, erst nach dem 15. Dezember wurde das Geschäft lebhafter.« — Dieser Meinung stehen nur wenige andere Äußerungen entgegen, die von -einem gleichmäßigen Verlauf des Weihnachtsge schäft e s ab Anfang Dezember -berichten. Fast allgemein wer den der 22. bis 24. Dezember als die Hauptverkau-sstage ange geben. Die verspäteten Gehaltszahlungen bei den Beamten sind wohl mit daran schuld. Eine bayerische Firma schreibt: »Es mußte viel kreditiert werden, -da die Gehaltszahlungen in Bayern ungünstig verteilt waren, eine Verordnung, -die der Geschäfts welt viel Schaden gebracht hat.« Als meistgekaufte Bücher wurden genannt: ISmal Munthe, Das Buch von San Michele, llmal Zweig, Marie Antoinette, lOmal Dwinger, Wir rufen Deutschland, 9mal Wiechert, Die Magd des Jürgen Doskocil, 8mal Winnig, Der weite Weg, 7mal Hausmann, Abel mit der Mundharmonika, 7mal Naso, Seydlitz, 6mal Dahn, Kampf um Rom, ömal Schröer, Mannesehre, 4mal Seidel, Wunschkind, 4mal Wolfs, Ouvrard, je 3mal Ammers-Küller, Apfel und Eva — Beilstein, Rauch an -der Ruhr — Brehm, Das war das Ende — Ernst, Das Glück von Lautental — Fallada, Kleiner Mann — Gals- worthy, Blühende Wildnis — Hamann, Geschichte der
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