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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1897
- Sprache
- Deutsch
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786 Nichtamtlicher Teil. 24, 30. Januar 1897. st äs votss til'des ä'ouvragss röosvts st von traäuits, xar 1/. Vivisu äs 8aiut-Uartin. 2 vols. in-8". avss 12 grav. st 1 earts. t?aris 1841, Vrtüus Lsrtrauä. 22 fr. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. Prozess Schoyerer gegen Fried rich Adolf Ackermann in München. — Zu der schon in Nr. 16 d. Bl. gemeldeten Entscheidung des Reichsgerichts auf die Revision des am 29. Oktober v. I. (vgl. Börsenblatt 1896 Nr. 256) vom Landgericht München verurteilten Herrn Hofkunsthändlers Fried - rich Adolf Ackermann dort, tragen wir heute folgendes nach. Herr F. A. Ackermann führte in seiner Revision gegen das Urteil aus, er habe gehofft, er werde die nachträgliche Genehmigung des Malers schon noch bekommen. Weiter sei nicht ersichtlich, daß die Prager Firma bereits Auslagen gehabt habe. Sie habe dies zwar früher brieflich so angegeben, bei der eidlichen Vernehmung sei aber keine Rede davon gewesen. Das Reichsgericht hob nach dein Anträge des Rcichsanwalts das Urteil auf und verwies die Sache an die Vorinstanz zurück, weil die Annahme dieses Ver mögensschadens von 37 nicht frei von Rechtsirrtümern sei. Dieser Schaden sei zwar nicht der einzige, doch sei er mit auf das Straf ausmaß von Bedeutung. Verbotsaufhebung. — Das von uns in Nr. 13 d. Bl. gemeldete, vom Landcsgcricht in Prag ausgesprochene Verbot der Druckschrift! Boccaccio, Dekameron, Heft 12 (Verlag von Alois Hynck in Prag) ist wieder ausgehoben worden. Das in Prag erscheinende -Deutsche Abendblatt- berichtet darüber unter dem 23. Januar: -Heule verhandelte ein dreigliedriger Senat des hiesigen Straf gerichtes unter dem Vorsitze des Herrn LGR. Oe. Ritter von Patera über den Einspruch, den die hiesige Verlagshandlung Alois Hynek gegen die im Monate Dezember erfolgte Beschlagnahme der zehnten Novelle aus Boccaccio's Dekamerone -Wie man den Teufel in die Hölle schickt-, erhoben hatte. Der Translator, Herr I. F. BeneSovSky-Vescty, Mitglied der Redaktion der -Mroäm Oi->tz-», der das Werk übrigens aus dem italienischen Original und nicht, wie wir dieser Tage irrtümlich meldeten, aus der deutschen Ueber- setzung ins czcchische Idiom übertragen hatte, schloß sich dem Ein sprüche an. Als Vertreter der Firma Hynek erschien Herr Oe. Julius Nejcdly. Zu Beginn der Verhandlung erbat sich der Vertreter der Staatsanwaltschaft H. StAS. Kuttelwascher das Wort und sagte, daß er wohl auf dem Standpunkte beharre, daß die beschlagnahmte Novelle das Verbrechen der Religionsstörung nach H 122 Str.-G. und die Ucberlretung gegen die öffentliche Sittlichkeit nach § 516 Str.-G. beinhalte, da jedoch sowohl das Original, als auch die Uebertragungen in alle Weltsprachen der Litleralur angehörcn und speziell die letzteren nirgends beanstandet worden seien,so bitte er selbst, die Konfiskation aufzuhcben. Der Gerichtshof verkündete hieraus das Erkenntnis, daß dem Einsprüche stattgcgeben und die Kon fiskation aufgehoben werde.» Schwäbischer Schillcrverein. — Der Schwäbische Schiller- verein, der bekanntlich vom König von Württemberg im Jahre 1895 ins Leben gerufen worden ist, ist, wie der Nat.-Ztg. geschrieben wird, in das neue Jahr mit besonders günstigen Aussichten ein getreten. Einmal enthält der neue Finanzetat die Festsetzung eines einmaligen Staatsbeitrags von 20000 zur Gründung des Schillerarchivs und dann sind ihm wieder ganz bedeutende Stiftungen zugewcndet worden. Die Handschriftcnsammlung ist damit wieder um mehr als 600 Nummern vermehrt worden; darunter befinden sich zwanzig Briefe des Dichters an Körner, Frau von Jmhof u. a. Neben zahlreichen Briefen von Persönlichkeiten, mit denen Schiller intimere Beziehungen hatte, bezieht sich eine große Zahl der Briefe auf seine und seiner Frau Familie. Eine weitere Stiftung umfaßt den littcrarischen Nachlaß Bert hold Auerbachs. Die ganze Schaffensperiode des Dichters, von den ersten Dorfgeschichten an, ist vertreten; dabei viel- fach Ungcdrncktes und Unvollendetes, so auch das Fragment der -Lebenserinncrungen». Die Briessammlung Auerbachs enthält einige Hundert Briefe des Dichters selbst und gegeir 3000 Briefe, die an ihn gerichtet sind. Darunter sind die bedeutendsten Namen der geistigen Grüßen seiner Zeit vielfach zu finden. Weitere Bereicherungen gelten der Schillcrbibliothek, darunter musikalische Kompositionen zu Dichtungen Schillers. Bedeutungsvoll ist sodann eine nahezu abgeschlossene Sammlung der ersten und anderer wichtiger Ausgaben der hervorragenden schwäbischen Dichter und Schriftsteller von Schubart an. Es ist zu erwarten, daß dieses Jahr dem Verein wenigstens die Grundsteinlegung seines Archivs bringt, wenn auch die Frage, ob es nach Stuttgart oder nach Marbach in die Nähe des -Schillerhauses- kommen soll, noch nicht erledigt ist. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Ose Läollsrnurrirt. Nouatliobss Verrsiedins ausgsvädltsr klsuig- lrsitsn äsr in- rwä auelanäisodsn Oittsratur. 3. äadrgang. dir. 2. (Osdrvar 1897.) ge. 8". 8. 17—32. Vsrlax von lollann Ambrosius Lartd in Osiprix. Nsäirinisods IWvitäton. Intorvationals Itovus übsr alls tiir- sodsinunASn äsr insäwinisolwn Wisssnsobaltsn nsdst listsratsn üdsr viedtigs n. intsrsssants ^.ddanälungsn äsr Oavd-Orssss. VI. äadrgang. He. 2. (Osbruar 1897.) 8". 8. 17—32. Vsrlag von äollann tlmdrosius Oartd in Ogipräg;. Die Sammlungen Borghese in Rom. — Zu der auch hier (in Nr. 14 d. Bl) wiedergegcbenen Mitteilung der Allgemeinen Zeitung über die Galerie Borghese in Nom wird demselben Blatte neuerdings von dort geschrieben: Die neulich gemachten Mitteilungen über den Ankauf der Galerie Borghese durch den Staat erscheinen etwas verfrüht. Unterhandlungen zwischen dem Unterrichtsministerium und dem Besitzer der Galerie sind allerdings cingcleitet, auch ist durch eine eigens ernannte Kommission der Wert der Sammlung bereits ab geschätzt worden, aber abgeschlossen ist der Handel noch nicht. Den Wortlaut des Vertrags wird man jedenfalls erst kennen lernen, wenn der ganze Handel an das Parlament kommt, was nach der baldigen Auflösung der Kammer noch lange dauern kann. Wie es heißt, sollen die Kunstwerke der alten Galerie später von einander getrennt werden, ein Teil komme in das Llasso Rsrunm, ein anderer in die Oallsria Oorbivi und ein dritter in die Oallsria moclsrua. Ergänzung der -tanzenden Mänade- im Berliner Museum. — Der Reichsanzeiger veröffentlicht die nachfolgende Kundgebung Sr. Majestät des Königs und Kaisers: -Die bei der General-Verwaltung der Königlichen Museen von 29 Künstlern und 3 Künstlerinnen rechtzeitig eingeliefcrten Kon kurrenz-Arbeiten zur Ergänzung des Torsos -einer tanzenden Mänade- haben die gestellte Aufgabe in vollem Umfange nicht ge löst, so daß Ich den in Meinem Erlasse vom 27. Januar v. I. aus Meiner Schatulle ausgcsetzten Preis von 3000 nicht habe zuer teilen können. Ich habe aber eine Verteilung des Preises für die drei besten Arbeiten beschlossen und Meine Schatullvcrwaltung an gewiesen, den Bildhauern Hans von Glümer, Professor Ernst Herter und August Kraus, sämtlich zu Berlin, je Eintausend Mark zu zahlen. Zugleich bestimme Ich, daß die drei genannten Künstler zu einer engeren Konkurrenz für dieselbe Aufgabe veranlaßt werden, und behalte Ich Mir vor, falls aus dieser Konkurrenz eine völlig befriedigende Arbeit hervorgehcn wird, dieselbe durch den Sieger in Marmor ausführcn zu lassen. Den beiden Bildhauern, Pro fessoren Reinhold Begas und Fritz Schaper zu Berlin, welche außer Wettbewerb Arbeiten zur Lösung der gestellten Aufgabe geliefert haben, wollen Sie Meinen Dank und Meine Anerkennung aus sprechen. Für den nächsten Wettbewerb um einen Preis von Ein tausend Mark bestimme Ich als Aufgabe die Ergänzung des fehlenden Kopfes der in Meinen Museen zu Berlin befindlichen Bronze -Knabe aus der Sammlung von Sabouroff». Sie wollen hiernach das Weitere veranlassen. -Berlin, den 27. Januar 1897. Wilhelm k. An den Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten.« Personalnachrichten. Alfred Nutt in London. — Es wird den vielen Freunden und Bekannten, die der Sohn des Begründers der Firma David Nult in London, Herr Alfred Nutt, auch im deutschen Buch handel hat, von Interesse sein, zu erfahren, daß er neben dem eifrigen Ausbau des väterlichen Geschäftes, besonders des Verlages, sich auch eine Stellung in der littcrarischen und wissenschaft lichen Welt Englands zu schaffen verstanden hat. Er wurde von der ltritisd Oolirloes 8ooist/, deren Ausschuß er schon seit Jahren angehört, zu ihrem Präsidenten gewählt und hielt am 19. d. M. seine Inauguralrede über Geschichte und Entwickelung der Feen- mrsthologie in der englischen Litteratur. Die speziellen Studien, deren Resultate der Redner in Bezug auf die älteste keltische Litteratur in seinen - Studien zur Gralsage« und in seinem Exkurs zu Kuno Meyers Ausgabe von Oeau's Voz-aAs niedcrgelegt hat, bilden auch die Quelle dieses Vortrags, der in dem Beweise gipfelte, daß die Feenwelt, wie sie uns in Shakespeares Sommernachtstraum vorgcführt wird, in direkter Linie auf die älteste keltische Mythologie zurücksührt, die sich in einigen wenigen littcrarischen Denkmälern irischer Sprache aus dem achten und neunten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erhalten hat. — Die zahlreiche Versammlung nahm den Vortrag mit großem Beifall auf. In der anknüpfcnden Diskussion, an der sich die Professoren David Rhys und Jork Powell aus Oxford beteiligten, wurde anerkannt, daß Herrn Nutt's Darlegungen neue Bahnen für die mythologische Forschung eröffneten.
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