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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.08.1932
- Strukturtyp
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- 1932-08-11
- Erscheinungsdatum
- 11.08.1932
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- Deutsch
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X; 186, 11. August 1932. Redaktioneller Teil. B0rs«nblatt f. d.Dtscho Buchhandel. Herausgeber«, bindende Zusagen vor. Heute, nach knapp zwanzig jährigem Bestehen verfügt die Deutsche Bücherei Uber einen Bestand von 1 016 000 Bänden; sic hat wegen Lieferung der Neuerscheinungen seit ihrer Gritndung mit 10 055 Verlagsfirmen des In- und Aus lands Beziehungen ausgenommen und unterhält außerdem ständige Verbindung mit 9 683 amtlichen und halbamtlichen Stellen und mit 22 680 Vereinen. Mit einem jährlichen Zuwachs von rund 70 000 Bänden und einem laufenden Eingang von zur Zeit 39 848 periodischen Schriften (Zeitschriften, jährlichen Veröffentlichungen und Scrienwerken) erfaßt sie praktisch das gesamte erscheinende deutschsprachige Schrifttum der Welt. Dieses Schrift tum wird von ihr laufend der Allgemeinheit in einem Dutzend Bibliographien erschlossen, vor allem in der grundlegenden »Deut schen National bibliographie«. So ist Karl Siegismund an dem Gedanken der Deutschen Bli cheret, als dessen geistiger Vater Ehlermann anzusprechen ist, bis zu einem gewissen Grade beteiligt; die Durchführung dieses Ge dankens aber ist in der Hauptsache sein Werk. Er erfreute sich hierbei der Unterstützung tatkräftiger und einflußreicher Mitarbeiter, wie Seemann und Meiner, Dittrich und Schröder. Mit der ihm eigenen Klugheit und Umsicht, mit nimmermüdem Eifer und zäher Energie wußte er die zahlreichen inneren und äußeren Schwierig keiten zu beseitigen, die sich der Verwirklichung des Planes entgegen stellten, wie er unter Siegismunds Mitwirkung schließlich gestaltet worden war und wie dieser selbst ihn sich zu eigen gemacht hatte. Unter den vielen Verdiensten, die der rastlos tätige Mann während eines langen und erfolgreichen Lebens im Buchhandel und in der Buchhandelsorganisation, in der Gemeindeverwaltung, in der Wohl fahrtspflege und nicht zuletzt ln der »Notgenreinschaft der deutschen Wissenschaft« sich erworben hat, ist sein Verdienst um die Schöpfung der Deutschen Bücherei das größte und schönste. So oft er von diesem seinem Werke sprach, besonders wenn er von den Gründungszelten erzählte, geschah es mit innerer Wärme, leuchteten seine Augen, be geisterte er sich wie ein Jüngling. Bis zum letzten Tage seines Lebens hat er an jeder Phase der Entwicklung der Anstalt persön lichsten Anteil genommen. Auf dem großen Ölgemälde im Obergeschoß des Treppenhauses der Deutschen Bücherei, das, von der Meisterhand Hugo Vogels geschaffen, eine Sitzung des ersten Geschäftsfllhrcnden Ausschusses der Bücherei darstellt, steht Siegismund im Kreise seiner Mitarbeiter, Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, des Buch handels und der Bibliotheken, als der geradeausblickende, zielbewußte, von seiner Mission durchdrungene Führer und Organisator. Als dieser wird er in der Geschichte der Deutschen Bücherei fortleben! Kleine Mitteilungen Literarischer Fernkursus des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden«. — Der Bildungsausschuß des Börsenvereins begrüßt die nachstehend ihm vom Buchhändler-Verband »Kreis Norden« zur Ver öffentlichung zugeleitete Zuschrift, sieht er doch darin eine mancherlei versprechende Unternehmung, die geeignet ist, die von ihm betreuten Bildungsarbeiten im Buchhandel weiterzusllhren. Jni Rahmen seines Arbeitsprogramms hat sich der Bildungsausschuß gerade mit der Frage des Fernunterrichts schon seit langer Zeit sehr eingehend beschäftigt, von der Erkenntnis ausgehend, daß für die zahlreichen Lehrlinge und Buchhandelsangestellten, die völlig vereinzelt oder in sehr geringer Zahl für sich in den kleineren und kleinsten Orten der Provinz verstreut sind, vermutlich nur auf diesem Wege die sonst geschaffenen Einrichtungen nutzbar gemacht werden können. Es ist ihnen nur zum allergeringsten Teil möglich, sich an Kursen und Arbeitsgemeinschaften, wie sie in den großen Orten Zustande kommen, unmittelbar zu beteiligen, es ist ihnen auch nicht immer möglich, sich wenigstens die Freizeiten und Lehrlingskurse zunutze zu machen. Nur auf dem Wege des schriftlichen Fernunterrichts können sie Anschluß an die allgemeinen Bildungsbestrebungen er langen. Schon an zwei Stellen sind seit einiger Zeit Versuche dieser Art nicht ohne Erfolg durchgeführt worden, wenn man von dem be sonders gearteten schriftlichen ergänzenden Unterrichtsverfahren bei der Lehrlingsausbildung in der Tschechoslowakei absieht. Einmal nämlich hat der Nhein-Mainische Jungbuchhändlerkreis in Frank furt seine Arbeit auch auf dieses Gebiet abgestellt, und vor allem ist es dem »Kreise Norden« gelungen, für einen ganz bestimmten Themenausschnitt den Gedanken des Fernunterrichts sehr erfolgreich auszugestaltcn. Der »Kreis Norden« ist bereit, seine Erfahrungen und Einrichtungen auch weiteren Kreisen des deutschen Buchhandels nutz bar zu machen. Für das, was er dazu zu sagen hat, geben wir ihm nachstehend das Wort: »Während sich heute in den größeren Städten der Jungbuchhandel schon mehr oder weniger stark zusammengeschlossen hat und sich in kleinen Kreisen und Arbeitsgemeinschaften mit den Fragen seines Berufes und seiner Fortbildung beschäftigt, läßt sich in der Provinz etwas dieser Art viel schwieriger durchführen. Von Teilnehmern der Sommerakademien des „Kreises Norden' ging daher der Plan aus, die Bildungskurse, die während des Winters in Hamburg ab gehalten werden, für die Mitglieder des ganzen Verbandes frucht bar zu machen. Und zwar wurde aus praktischen Gründen zunächst versucht, einen der literarischen Kurse als Fernkursus durchzuflihren. Der Bildungsausschuß des Buchhändler-Verbandes Kreis Norden' hat diesen Gedanken gern ausgegrisfen und ihn in die Tat umgesetzt. Einer der Mitarbeiter seiner Sommerakademien, Herr Alexander Mrugowski, fand sich bereit, die Ergebnisse einer mündlichen Ar beitsgemeinschaft, die er leitete, zu Kursusbriefen zusammenzustellen. Das Thema dieses literarischen Fernkursus lautete: Die No velle des 19. und 20. Jahrhunderts. Zehn verschiedene Erzählungen wurden behandelt, je eine von Eichendorsf, Keller, C. F. Meyer, Storm, Fontane, Lilicncron, G. Hauptmann, Th. Mann, Stehr und Penzoldt. Mit Absicht ging man von den klassischen No vellen des 19. Jahrhunderts aus, um bei ihnen, die nicht mehr im Brennpunkt einer aktuellen Kritik stehen, die künstlerischen Maß stäbe zu finden, mit denen man an das heutige Schrifttum Heran gehen konnte. Aber nicht nur die Erzählungstechnik in ihren ver schiedenen Formen sollte untersucht werden, sondern damit ein Streif zug durch die Literaturgeschichte von der Romantik bis zur Gegen wart verbunden werden, wobei nach Möglichkeit die enge Verbindung der Literatur mit den anderen Künsten, dem sozialen Leben usw. angedeutet wurde. Der Hauptzweck des Fernkursus war aber, den Teilnehmer zu einem eigenen Urteil zu führen. Deshalb wurde vorausgesetzt, daß die Novelle stets gelesen war, wenn die Besprechung erfolgte. Die Briefe folgten im allgemeinen in Abständen von vierzehn Tagen auf einander. Durch einzelne Fragen zum künstlerischen, literatur- und zeitgeschichtlichen Charakter der Dichtung wurde der Leser auf die wichtigsten Punkte, auf die er besonders achizugeben hatte, vorbe reitet. Erst wenn er selber versucht hatte, sich ein Urteil Uber das betreffende Werk zu bilden, konnte er seine Meinung mit der ab schließenden, ausführlichen Besprechung vergleichen. Schrittweise wurde er dabei an immer neue Probleme der Komposition, des Gehaltes und vor allem des Stils und selbst der dichterischen Sprache herangefllhrt. Nach Abschluß des Kursus läßt sich wohl sagen, daß der Ver such geglückt ist. Das geht aus vielen mündlichen und brieflichen Äußerungen der Teilnehmer hervor. Von den letzteren seien einige angeführt: ,Jch darf Ihnen Mitteilen, daß mich die Besprechungen auch in ihrer allgemeinen Form vollauf befriedigten. Sie gaben gerade mir als literarisch wenig geschultem Anfänger im Buchhandel sehr wertvolle Fingerzeige zum Genuß und zur Beurteilung einer Dichtung, und ich bin erst durch Ihre Anleitung auf viele Feinheiten in den einzelnen Novellen aufmerksam geworden, über die ich sonst achtlos hinweggelesen hatte. Die Dichtungen wurden in Ihren Briefen von so vielen Gesichtspunkten aus beleuchtet, daß bei mir keine Unklarheit zurllckblieb. Jetzt, wo mir mehr Zeit zur Ver fügung steht, lese ich mit viel Freude noch einmal die Briefe im Zusammenhang.' — ,Was mir persönlich so außerordentlich wert voll ist und wofür ich Ihnen also indirekt dankbar bin, ist die Tatsache, daß ich auf diese Weise mich einmal systematisch mit den Vertretern der einzelnen Literaturrichtungen befasse' — ,Jch muß Ihnen noch sagen, daß ich Ihre Fragestellung für geeignet und auch gut verständlich halte. Der erste Brief erschien mir sehr schwer, aber wenn man erst angefangen hat, sind auch schon die Schwierig keiten überwunden.' — ,Der Fernkursus bringt mir viel Anregung. Freilich kann ich die Briefe nicht so schnell durcharbeiten, wie sie kommen, aber ich hebe sie mir auf.' — Vielfach wird gewünscht, dieser Fernkursus möchte fortgeführt werden und sich besonders mit der modernen Literatur beschäftigen. In einzelnen Fällen wurde auch erreicht, was gerade zu Anfang von den Teilnehmern als besonderes Ziel hingestcllt wurde, daß sich in den kleineren Städten die Buch händler zu gemeinsamer Durcharbeitung zusammenschlossen.« * Wie der Buchhändler-Verband »Kreis Norden« noch besonders mitteilt, beabsichtigt er weitere Abzüge der bisher erschienenen Briese herzustcllen und sie für interessierte buchhändlerische Kreise zum Einzelbezug (12 Briefe in Abständen von je 14 Tagen) für den nächsten Winter bereitzuhalten. Der Preis eines Stückes (12 Briefe einschließlich Porto und Versendung) beträgt bei genügender Be teiligung 6 Mark, bei größerer Beteiligung 5 Mark. Bezahlung mntz im voraus erfolgen. Die Lieferung findet in den Winter- 607
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