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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1915
- Strukturtyp
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- 1915-05-01
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1915
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- Deutsch
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^ 99, 1. Mai 1915. Redaktioneller Teil. bahn- und Telephonanlagen müssen geschützt werden. Alle ver dächtigen Gestalten werden schars auss Korn genommen. Im Elsaß scheint die Lage einmal nicht unbedenklich gewesen zu sein. Aber auch im Sachsenlande sind Russen und Polen in großer Zahl gewesen, die zu Anfang des Krieges vom General und vom Kaplan in Güte vermahnt werden. Schließlich bringen wir in zwei weiteren Kasten noch einige Beiträge zur Sicherung der Kruppschen Betriebe und der finanziellen Bereitschaft. Inter essant sind z. B. die von der Stadt Elbing herausgegebenen Geldscheine von 1—20 Zur Gruppe Fürsorge und Wirtschaft gehören wohl auch noch die Verlustlisten, die in ihrem Umfange wohl allen schmerzlich bekannt sind. Daß die österreichischen noch viel umfangreicher sind, liegt in erster Linie daran, daß sie in zehn Sprachen abgefaßt sind. Im Anschluß an diese Gruppe bringen wir eine Reihe von Schriften zur Verbreitung der Wahrheit im Ausland, die meist über den Rahmen des Einblattdruckes, des Flugblattes schon hinausgehen und zu kleinen Broschüren, Büchern, ja auch Zeit schriften geworden sind. Der Abgeordnete M. Erzberger, der deutsche Haudelstag, das Kolonialinstitirt in Hamburg u. a. m. haben sich um die Verbreitung solcher Schriften in sechs, acht und mehr Sprachen verdient gemacht. Die Plakate aus der Schweiz: Verbot des Wafsentragens, Erklärung vollständiger Neutralität, Aufruf der Armee usw. veranschaulichen die Stim mung eines neutralen Landes zu Beginn des Krieges. Kurz darf sich der Referent bei Vorstellung der zweiten mit Liebe gepflegten Hauptgruppe der Ausstellung fassen. Es ist an dieser Stelle (Bbl. Nr. 71 vom 27. März ISIS) schon eine ausführliche Übersicht über die große Zahl und die verschiedene Art der im Felde erscheinenden Zeitungen, dis von deutschen Truppen redigiert, gedruckt und verbreitet werden, gegeben. Darum sei hier nur kurz notiert, daß mit diesen Zeitungen ein mal der Nachrichtendienst als solcher versehen wird. Dieser Zweck hat wohl bei den meisten Gründungen von Feldzeitungen den Ausschlag gegeben. Dazu kam zweitens der Wunsch nach Be schäftigung während des langen Stellungskrieges, der so gar nichts Anregendes für die Beteiligten mehr bieten konnte. Und schließlich erwies es sich auch als nützlich, Unterhaltung und Be lehrung den Kameraden nach Möglichkeit und nach Wunsch zu bieten. Daß dabei eine solche Menge und so viel Erfreuliches und Gediegenes herausgekommen ist, zeugt von großem Unter nehmungsgeist, ungebrochener Tatkraft und. glänzendem An passungsvermögen unserer Feldgrauen. Wir sehen den Land sturm von Bouziers mit dem Leipziger berechtigten Nachdruck, den Landsturmboten von Briet) und die Aller Kriegszeitung in allen verschiedenen Phasen der Entwicklung, die illustrierten Festnummern und Beilagen, die Flugblätter in ihrem Empor steigen zu künstlerischer Bedeutung. Dazu finden wir nebenein ander die Kriegszeitung von Laon und das llourual cko guerre, beide von der Etappenkommandantnr in Laon herausgegeben für deutsche und französische Leser. Den Nachrichtendienst in seiner primitivsten Form zeigen die grünen Liller Anschläge, ferner die Bekanntmachungen von Charleville und Valenciennes. Aus dem Zeitungsdienst des Armeehauptquartiers zu Stenay hat sich die Feldzeitung der S. Armee entwickelt. Ursprünglich waren das Einblattdrucke, enthaltend Funkspruchmeldungen von Norddeich und Köln. Nun sind von der Zeitung schon mehr als 200 Nummern erschienen. Die Bismarckausgabe war besonders schön mit Bildern verziert: illustrierte Festnummern sind über haupt die Spezialität der Feldredaktionen. Es ist zu hoffen, daß der Zeitungsdienst des Armeeoberkommandos 4 in Thielt auch bald soweitist. Die Kriegszeitung des8.Rescrve-ArmeekorpsinMonthois ist zwar vorläufig nur in Maschinenschrift verbreitet, die Re daktion scheut sich aber nicht, nach Verabreichung der neuesten Nachrichten den Pegasus zu besteigen. So wäre man veranlaßt, einmal wieder spaltenlang bei dieser erfreulichen Seite des Krieges zu bleiben und immer wieder und wieder neue schöne Eingänge aus diesem Gebiet zu melden. Genannt seien kurz noch die bel gisch-deutschen Verwaltungsblätter, die amtliche Zeitschrift »Der Landmann«, die Nachrichten von Spa (deutsch und französisch) und der von der kaiserlichen Regierung in Namnr versehene amtliche Nachrichtendienst (französisch). Dazu ein Gegenbeispiel, die Gefangenenzeitungen: aus Göttingen eine französische und eine flämische. Wenn ich recht sehe, stammt der Text von den Gefangenen selbst, und Prof. v. Stange, der Göttinger Theologe, ist nur beratender und verantwortlicher Redakteur — hoffentlich nicht Sitzredakteur. Die schwäbische Gesangenenzeitung ist nur französisch. Im Osten ist aus naheliegenden Gründen die Produktion lange nicht so intensiv und der Eingang dementsprechend auch schwach. Hingewiesen sei auf das Verordnungsblatt der kaiserlichen Re gierung in Polen sowie auf die von der kaiserlichen Regierung autorisierte polnische ksreta vrojenna. Nur nebenbei nennen wir nochmal die bekannte Kriegszeitung der Feste Botzen und der Stadt Lötzen. Mit besonderer Freude dagegen kann man die vermutlich erste Feldzeitung im Osten, die Kriegszeitung von Wloclawek (Nr. 1 vom I. März ISIS), zeigen. Die Zeitung des besetzten Przemysl ist der Deutschen Bücherei schon zugesagt, aber noch nicht eingegangen. Weiter in den Osten hinein führt die türkische Velens« nationale, deutsch, französisch und türkisch, — und schließlich bieten wir noch mit wehmütigem Stolz die letzten nach Deutschland gekommenen Nummern des Amtsblattes von Kiautschou. Nur ganz wenig Raum haben wir den eigentlichen Erzeug nissen des Buchhandels gegeben. Die Deutsche Bücherei hätte auch schon aus Platzmangel nicht daran denken können, das gesam melte Material vollständig auszustellen, und zudem wäre eine Ausstellung der einzelnen Berlagswerke in solchem Umfang doch von geringer Wirkung gewesen. So hat man sich darauf be schränkt, einige wenige Sachen nach einer bestimmten Grup pierung als vielleicht nicht unwillkommene Ergänzung zu den beiden ersten Abteilungen zu bieten, ohne durch die Auslage dieses oder die Fortlassnng jenes Werkes etwa ein Werturteil auch nur andeuten zu wollen. Die ausgelegten Bücher sollen die Ursachen des Krieges veranschaulichen, wie sie auch im deutschen Wesen und in der deutschen Politik liegen, und den Anfang des Krieges, wie er sich aus den Dokumenten ergibt. Mit weiteren Beispielen werden die Erhebung des Volkes belegt und die Führer auf geistigem und kriegerischem Gebiete gekennzeichnet. Sodann folgt die Kriegschronik, die einzelnen Ereignisse im Westen und im Osten: zumal die Fahnen Hindenburgs wehen hier voran. Es folgen unsere Feinde, von denen England mit bekannter Großmäuligkeit seine Freunde überschreit. Daran reiht sich die Militärwissenschaft: die Literatur über Waffen und Kriegs technik, die Armeen und den Soldaten, weiterhin Kartenmaterial und Sanitätswesen. Diesen Gruppen, die wesentlich dem Kriege und seinem äußeren Verlauf gewidmet sind, stehen gegenüber die verschiedenen Bücher über Recht und Wirtschaft, Finanzen und soziale Fürsorge, die Frau und der Krieg, Ernährung und Er ziehung. Im Anschluß daran schöne Literatur, Erbauung und Kunst. Damit mag dieser kurze Überblick abgeschlossen sein. Näheres ist zum Teil schon in früheren Mitteilungen über die Kriegs- sammlung der Deutschen Bücherei an dieser Stelle gesagt (1S14, Nr. 272, und ISIS, Nr. 71). Die Gegenstände sprechen für sich selbst. Zn ihrer Besichtigung und — selbstverständlich! — zu ihrer Vermehrung sei sreundlichst eingeladen. vr. Lerche, Deutsche Bücherei. Nur gute Zuversicht! Einige Kriegskantatetriller von vr. Julius Zeitler (Leipzig). Der Aufgabe, der Kriegsbegeisteruug unseres Volkes Aus druck zu geben, hat der Buchhandel zu seinem Teile redlich ge dient, die andere aber, friedlichere Kulturwerke noch in der Kriegs zeit fortzusetzen, wie es doch teilweise in andern Arbeitsgebieten geschieht, liegt noch vor ihm. Man wende nicht gleich ein, daß die Zeit dem entgegenstehe und daß man jetzt damit tauben Ohren predige. Wir wissen, daß der Buchhandel ganz besonders schwere Hemmungen zu überwinden hat. Aber die Fortführung der geistigen Arbeit ist auch Dienst am Vaterland. Die gewisse geistige Lähmung, in der wir uns befinden, verfliegt nicht von selber, es bedarf des ganzen Optimismus des Buchhandels, darüber Herr zu werden. Rur der wird die bessere Zeit mit her- 67S
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